T. schreibt, anläszlich Johannes 6 v 8: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie"`.
dieser satz ist ja fast jedem sehr vertraut. in einem anderen thread erleben wir, wie durch diesen jenen satz, einer frau die todesstrafe erspart wurde. mag nun übertrieben sich anhören, aber ist dies so? wenn dies so gilt, dann würde es doch bedeuten, dass die nachfolger jesu kein recht haben, jemanden vor gericht zum beispiel anzuklagen. wer von uns ist schon ohne sünde? wer hat das recht anzuklagen und zur verurteilung den weg zu ebnen? heisst dies, dass der dieb nicht des diebstahles beschuldigt und bestraft werden darf, weil wir alle schuldig sind? ein mörder kommt nicht ins gefängnis, da niemand das recht hat, seine hand gegen ihn zu erheben. niemand ist gut, niemand ohne sünde hm... das wäre doch dann die logische konsequenz, oder?
Mein lieber T, Die Sache steckt doch etwas anders zusammen. Natürlich ist es so, dasz um diese ganze Affäre eine schlechte 'Luft'hängt. Warum ist der Mann nicht mitgebracht ? Aber das alles will ich laszen und auch die feindlichen Motiven um Jezus eindlich 'faszen zu können'.
Aber was tut Jesus. Er sagt in v 6 zu seinen Feinden eigentlich durch das zwecklos so was schreiben ins Sand, dasz er nichts mit dieser Geschichte zu tun haben will, eigentlich schärfer, dasz er darüber kein Richter sein will, dasz er kein Richter ist, dasz er dazu nicht angestellt ist und also keine Autorität hat, (Lukas 12 v 14), und dasz soweit die Sache ihm nicht angeht.
Er schwieg also, weil er keine juridische Antwort geben wollte. Und jetzt bringt Jesus die Sache in den ethischen Spher. Er steht hier nicht für Richter, da hatte er vieleicht eine andere Antwort gegeben. Aber er steht jetzt Leuten gegenüber, die ihre eigene Gerechtigkeit sehr hoch einschätzten. Und diese Leute brauchten es um zu nieder gebracht zu werden und entdeckt zu werden an ihre eigen Sünde.
Man kann also nicht konkludieren, dasz Jesus im allgemeinen immer und überall, ganz sanft über die Sünde urteilen würde. Man sehe nur Matth 5 v 20; 24 v 31- 46, Johannes 5 v 26 -29.
Und dieser ethischer Zweck wird vollkommen errreicht. Alle die Ankläger gehen weg. Und weil Jesus hier kein Richter sein will, aber nur moralisch tätig sein will, gibt er der Frau nur eine Vermahnung.