wie viel Zeit bleibt mir, dir von heute zu schreiben? das Atmen ist manchmal schwer, mühsam, oder lege ich zu viel Gegengewicht auf die Waage?
das Rauschen in meinem Ohr zieht Stille an, du hörst es in wechselnden Farben: so erlebe ich den Tag, Regen oder grauer Himmel, manchmal ein Dach über aufmunternden Düften.
meine Uhr steht still. seit Jahren tut sie das, oder bilde ich mir das nur ein?
dann frage ich mich irgendwann, ob die Zeit mich überhaupt noch kennt. ich will die Erkenntnis sparen und dann den Dingen ihren Lauf lassen.
ach, ich weiß, wie man Töne schreibt, meine Hände denken nicht daran, und kein Gedanke wird in der Lage sein, einen Ton zum klingen zu bringen.
im Unfassbaren stehe ich mit offenen Händen, und meine bewegten Finger bestimmen den Satz.
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