De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.
Als ik niet meer in leven zal zijn
Als ik niet meer in leven zal zijn En de roodborstjes komen, zul je dan schenken Dat eene met 't dasje van karmozijn Een kruimel brood als aandenken? En hoor je dan mijn dank woord niet. Diep uit de donk're groeve, Weet, dat ik 't tóch zal beproeven Met mijn lippen van graniet.
Vertaald door Simon Vestdijk
Als Men Zijn leven opgeeft
Als Men Zijn leven opgeeft Valt afscheid van de rest Niet zwaar, zoals wanneer de Dag Het hele Westen lost
De Top, het langste zichtbaar Vervult Hem nog met spijt Maar als de Jodium bij Staar Is het voor korte tijd-
Vertaald door Peter Vestegen
Dood maakt iets veelbetekenend
Dood maakt iets veelbetekenend Waar eerst geen oog voor was Om aandacht doen zij smeken Nu dat het is volbracht
Creaties om bij stil te staan Verfijnd van wol of krijt Hier zat ze aan te werken tot … Steeds bezig als altijd
De vingerhoed te zwaar werd Een steek niet afgehecht Daar opgeborgen in het stof En in de kast gelegd
Een boek dat van een vriend was Waarin je her en der Zijn streepjes vond met potlood En nu was het zover
En lees ik, als ik lees, niet Bang dat wat staat gegrift En onvervangbaar, kostbaar Door tranen wordt gewist.
Vertaald door Ans Bouter
Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886) Cover van een biografie
De Oostenrijkse schrijver Karl Heinrich Waggerl werd geboren op 10 december 1897 in Bad Gastein. Zie ook alle tags voor Karl Heinrich Waggerl op dit blog.
Uit: Worüber das Christkind lächeln musste
„Gut so. Aber nicht ganz gut, denn es saß noch ein Floh auf dem Boden der Krippe in der Streu und schlief. Dieses winzige Scheusal war dem Engel Gabriel entgangen, versteht sich, wann hatte auch ein Erzengel je mit Flöhen zu tun! Als nun das Wunder geschehen war, und das Kind lag leibhaftig auf dem Stroh, so voller Liebreiz und so rührend arm, da hielten es die Engel unterm Dach nicht mehr aus vor Entzücken, sie umschwirrten die Krippe wie ein Flug Tauben. Etliche fächelten dem Knaben balsamische Düfte zu und die anderen zupften und zogen das Stroh zurecht, damit ihn ja kein Hälmchen drücken oder zwicken möchte. Bei diesem Geraschel erwachte der Floh in der Streu. Es wurde ihm gleich himmelangst, weil er dachte, es sei jemand hinter ihm her, wie gewöhnlich. Er fuhr in der Krippe herum und versuchte alle seine Künste und schließlich, in der äußersten Not, schlüpfte er dem göttlichen Kinde ins Ohr. "Vergib mir!" flüsterte der atemlose Floh, "aber ich kann nicht anders, sie bringen mich um, wenn sie mich erwischen. Ich verschwinde gleich wieder, göttliche Gnaden, lass mich nur sehen, wie!" Er äugte also umher und hatte auch gleich seinen Plan. "Höre zu", sagte er, "wenn ich alle Kraft zusammennehme, und wenn du still hältst, dann könnte ich vielleicht die Glatze des heiligen Josef erreichen, und von dort weg krieg ich das Fensterkreuz und die Tür...." "Spring nur!" sagte das Jesuskind unhörbar, "ich halte stille!" Und da sprang der Floh. Aber es ließ sich nicht vermeiden, dass er das Kind ein wenig kitzelte, als er sich zurechtrückte und die Beine unter den Bauch zog. In diesem Augenblick rüttelte die Mutter Gottes ihren Gemahl aus dem Schlaf. "Ach, sieh doch!" sagte Maria selig, "es lächelt schon!"
Karl Heinrich Waggerl (10 december 1897 – 4 november 1973) Monument in in St. Johann im Pongau, Salzburger Land.
De Spaanse schrijver en politicus Jorge Semprún Maura werd geboren in Madrid op 10 december 1923. Zie ook alle tags voor Jorge Semprún op dit blogen ook mijn blog van 10 december 2010.
Uit: Oefening in overleven (Vertaald door Marianne Kaas)
“Ik zat in het discrete, mij gunstig gezinde schemerlicht van de bar met zijn lambriseringen van het Lutetia, waar het vrijwel verlaten was. Maar het was niet het moment; het moment, bedoel ik, om er met velen te zijn, het moment om er te worden verwacht of er op iemand te wachten. Trouwens, ik wachtte op niemand. Ik was er naar binnen gegaan om ongestoord wat fantomen uit het verleden op te roepen. Waaronder het mijne, waarschijnlijk, de jonge schim, die niet ver weg was, van de oude schrijver die ik was geworden. Zeker, ouderdom, eindigheid waren voorzienbaar, meteen al vervat in de kalme of noodlottige banaliteit van de loop der dingen. Geen verrassing, die leeftijd uiteindelijk te hebben bereikt, geen verdienste ook. Een lichte matheid, soms, dat wel. Verwondering ook, die vrolijk kan zijn, opwindend, of, afhankelijk van het moment, geërgerd, weemoedig, zoveel kansen om jong te sterven te zijn misgelopen. Maar schrijver? Was dat zo vanzelfsprekend in het verre verleden waaraan ik terugdacht? In die tijd zag ik me veeleer geconfronteerd met de absolute onmogelijkheid, de onbetamelijkheid zelfs van het schrijven. Ik zat dus in de bar van het Lutetia, ik wachtte op niemand. Ik voelde alleen het verlangen mijn bestaan tegen het licht te houden, de lichtheid ervan te bepalen. Vroeger was het Lutetia een plaats die gemeden moest worden. Ik spreek over de bezettingstijd, dat zal duidelijk zijn. En het Lutetia was niet de enige plaats die maar beter gemeden kon worden, zeker niet. Er waren er meer, en vele, in de Parijse topografie. Hotels, vaak. Zo ook het Majestic, aan de avenue Kléber. In 1943, het jaar waarin ik twintig werd, in het begin van dat jaar kwam ik wel eens door dat quartier.”
Jorge Semprún (10 december 1923 - 7 juni 2011)
De Duitse dichteres en schrijfster Gertrud Kolmar (pseudoniem van Gertrud Käthe Chodziesner) werd op 10 december 1894 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Gertrud Kolmar op dit blog.
Madonna aus dem Hause Tempi
O Mutter! Deren Arm ein All umspannt! So süß entzückt, mit schüchternem Begreifen, So zitternd trägt ihr Blümlein deine Hand Und wagt es kaum, den zarten Schmelz zu streifen.
Ein goldnes Schlüss'lein, das dein Herz erschließt, Ein lebend Liebeswort aus Gottes Munde, Ein rein Gefäß, drein deine Seele gießt Die klarste Wonne jeder früh'ren Stunde.
Die Händchen, ros'ge Falterflügelein, Sie flögen himmelwärts so gern, so gerne; Von seinen Lippen strömt dir Sonnenschein, In seinen Äuglein strahlen Mond und Sterne.
Du Rosenblüte, die kein Winter schreckt, Alltäglich Wunder in der Welt Getriebe, Du Wesen, das im Weib die Mutter weckt, Von Liebe stammt und kommt und bittet: »Liebe!«
Ich knie' nicht vor der Himmelskön'gin Thron, An einem Frauenglück möcht' teil ich haben; Ich grüß' die Mutter mit dem kleinen Sohn, Nicht die Madonna mit dem Jesusknaben.
Gertrud Kolmar (10 december 1894 – (?) maart 1943) Madonna Tempi door Raphaël, 1508
De Duitse dichteres en schrijfster Nelly Sachs werd op 10 december 1891 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Nelly Sachs op dit blog.
Chor der Geretteten
Wir Geretteten, Aus deren hohlem Gebein der Tod schon seine Flöten schnitt, An deren Sehnen der Tod schon seinen Bogen strich - Unsere Leiber klagen noch nach Mit ihrer verstümmelten Musik. Wir Geretteten, Immer noch hängen die Schlingen für unsere Hälse gedreht Vor uns in der blauen Luft - Immer noch füllen sich die Stundenuhren mit unserem tropfenden Blut. Wir Geretteten, Immer noch essen an uns die Würmer der Angst. Unser Gestirn ist vergraben im Staub. Wir Geretteten Bitten euch: Zeigt uns langsam eure Sonne. Führt uns von Stern zu Stern im Schritt. Laßt uns das Leben leise wieder lernen. Es könnte sonst eines Vogels Lied, Das Füllen des Eimers am Brunnen Unseren schlecht versiegelten Schmerz aufbrechen lassen Und uns wegschäumen - Wir bitten euch: Zeigt uns noch nicht einen beißenden Hund - Es könnte sein, es könnte sein Daß wir zu Staub zerfallen - Vor euren Augen zerfallen in Staub. Was hält denn unsere Webe zusammen? Wir odemlos gewordene, Deren Seele zu Ihm floh aus der Mitternacht Lange bevor man unseren Leib rettete In die Arche des Augenblicks. Wir Geretteten, Wir drücken eure Hand, Wir erkennen euer Auge - Aber zusammen hält uns nur noch der Abschied, Der Abschied im Staub Hält uns mit euch zusammen.
Nelly Sachs (10 december 1891 – 12 mei 1970) Bij de uitreiking van de Nobelprijs aan haar in 1966
De Duitse schrijfster en illustratrice Cornelia Funke werd geboren in Dorsten op 10 december 1958. Zie ook alle tags voor Cornelia Funke op dit blog.
Uit: Hinter verzauberten Fenstern
“Julia setzte sich auf. Keiner würde merken, wenn sie sich den Kalender doch mal ansehen würde: Das war immer noch interessanter, als nur hier rumzuliegen und Löcher in die Decke zu starren. Vorsichtig schob sie die Beine aus dem Bett. Brrr. Fast hätte sie sie gleich wieder zurückgezogen. Es war lausig kalt. Hastig schlüpfte sie in ihre Pantoffeln und zog sich den Morgenmantel an. Hellblau. Sie hatte einen roten gewollt. Aber Mama fand Blau hübscher. Na ja. Leise, ganz leise schlich sie zur Tür. Der Holzboden knarrte etwas, und direkt unter ihrem Zimmer schliefen ihre Eltern. Vorsichtig drehte sie den Schlüssel im Schloss herum. Besser, sie machte kein Licht an im Flur. Also im Dunkeln die Treppe hinunter und über den schmalen Flur zur Küchentür. Zum Glück stand sie offen. In der Küche war es stockdunkel. Julia tastete mit den Fingern über den Küchentisch, bis sie plötzlich die Pappe des Kalenders fühlte. Sie klemmte sich das Ding unter den Arm und schlich genauso lautlos zurück, wie sie gekommen war. Sie schloss die Tür wieder hinter sich zu und knipste die kleine Lampe neben ihrem Bett an. Dann kroch sie schnell samt Morgenmantel unter ihre Decke.“
Cornelia Funke (Dorsten, 10 december 1958)
Zie voor nog meer schrijvers van de 10e december ook mijn blog van 10 december 2011 deel 1 en eveneens deel 2 en ook deel 3.
10-12-2015 om 18:56
geschreven door Romenu
Tags:Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Jorge Semprún, Gertrud Kolmar, Nelly Sachs, Cornelia Funke, Romenu
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