De Duitse schrijver Bodo Kirchhoff werd geboren op 6 juli 1948 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Bodo Kirchhoff op dit blog.
Uit:Wo das Meer beginnt
“Was ist mit dir, was denkst du? Du denkst, ich hätte keine Phantasie, ich könnte mir nicht vorstellen, was an dem Abend zwischen dir und dem Mädchen war, aber ich kann es mir vorstellen, und wie ich das kann«, sagte mein alter Lehrer, kaum saßen wir uns zum ersten Mal bei einer Kanne lakritzeschwarzem Kaffee gegenüber, ich noch beurlaubt und er krank geschrieben. Das war für mein Gefühl gestern, in diesem März, dem März, als Bagdad vor Berlin oder Beckham in den Nachrichten kam. »Denn ich kenne das Mädchen, und ich kenne dich, Haberland, und ich weiß, was ein Schulkeller ist und wie man sich fühlt nach einer Theaterprobe, Sommernachtstraum, doch es würde auch schon der Name des Mädchens genügen, um es mir vorstellen zu können. Ihre Mutter, alleinerziehende Ärztin mit Bildungsallüren, hatte sich, inspiriert durch einen Roman, für Tizia entschieden, was die Tochter zwingen sollte, apart zu sein, so wie dein vielbeschäftigter Vater – ein einziges Mal besuchte er meine Sprechstunde, um nach deinen Fortschritten im Deutschen zu fragen – dich mit nichts als einem Wort dazu verdammt hat, als Mann aufzutreten. Stil, sagte er, das sei sein Appell an dich, und so trafen zwei Verdammte aufeinander, die eine mit dem Willen, alles Aparte abzuwerfen, der andere mit dem Vorsatz, endlich mit eigenem Stil aufzutrumpfen. Oh, ich kann es mir sogar lebhaft vorstellen, wie dieses Mädchen, das gar kein Mädchen mehr war, wenn auch noch lang keine Frau, nach der Theaterprobe – sie die Thisbe, du der Pyramus, die Szene mit der symbolischen Wand und dem Loch – dir in den Keller gefolgt ist oder gar vor dir herging, Hände im Nacken, und mit dem Fuß die Tür zum Heizraum aufstieß … Wenig später brennt dort beiderseits einer Luftmatratze je eine Kerze, und ein klassischer Plattenspieler mit alter Platte, Schuleigentum, liefert dazu die Musik, auf die wir noch kommen. Und wie gesteuert von dieser Musik knöpft sich Tizia das Hemd auf, das sie als Thisbe getragen hat, und läßt es sich über die Schultern fallen, und übrigbleiben – alles andere verschwindet für dich – zwei überraschend volle Brüste, die über dem Herzen etwas schwerer und beide mit einer Gänsehaut, wahrlich apart, als führten sie ein Eigenleben.“
Bodo Kirchhoff (Hamburg, 6 juli 1948)
De Nederlandse dichter Lucas Hirsch werd geboren op 6 juli 1975 in Hilversum. Zie ook alle tags voor Lucas Hirsch op dit blog.
Nr. 5.
Als ik naar mijn handen kijk besef ik dat deze handen nooit iemand zullen redden
Ik bid vaak tot God en als er al antwoord komt komt het krakend in Morsecode binnen M-A-Y-D-A-Y! M-A-Y-D-A-Y!
Ik probeer uit alle macht het water aan de andere kant van het bad te houden, maar als de joker tegen de dief zegt dat hij de pleiterik gaat, volgt de dichter
Mijn collega zingt dat wie niet springt geen jood is Volgens een andere collega moeten alle joden aan het gas in een stadion, op zondag of een andere willekeurige doordeweekse dag, waarop we spruitjes eten met slavinken en mayonaise
Ik tel tot tien en als ik mijn ogen open ben je nog steeds een hufter
Jericho
Zes hele jaren om mijn leven heen gelopen Rond het zevende zeven keer gehuild
Maakt het uit dat ik in de jaren die volgden niet gedronken heb?
Wat valt er te juichen als ik mijn rondgang staak? Er blijven dingen breken
Lucas Hirsch (Hilversum, 6 juli 1975)
De Ierse dichter en schrijver dichter William Wall werd geboren in Cork City in 1955. Zie ook alle tags voor William Wall op dit blog.
Uit: What Slim boy, O Pyrrha
“Nor can he reasonably be expected to begin telling someone a sub-narrative at the height of an attack. This is a story and devices available to novelists – interleaving chapters in a complex time-frame, for example – are not appropriate here. In the end, because I want to get on with it, I type three asterisks and go straight into his memory of the day he said goodbye to a certain woman in Beaulieu (it is pronounced Bewley, and, surprisingly, is in the south of England, not France) on a languid summer afternoon in 1914. * * * The sun is low on the evening of a perfect day. The cypress trees cast long irregular shadows on the manicured lawn. In the distance the pock of mallet and ball can be heard. (Or perhaps the pock of bat and ball? The villagers have come to the house of the rich man – the lord? – for their annual cricket match against the tenants. They linger in the edge of memory, in white, doing very little for long periods and then rushing about in inexplicable patterns. The whirling arm, the swing of the bat – pock.) Down the cypress walk you go, from shadow to shadow, following the woman and the man. You hear their tender conversation. He wears the uniform of the Hampshire Regiment, and with a gasp you realise that this is the first time in the story that you have seen him with his clothes on. It creates a peculiar kind of intimacy which you find contradictory. At first you see them at a distance, moving elegantly among the trees. Then you approach more closely, and finally you are a secret third party to their conversation, the ghost of the future standing with them, shoulder to shoulder. It comes as a shock to discover that their conversation is salty and sexual. They are reliving an actual sexual encounter in detail. The language they use is pure D.H. Lawrence. Because you are a ghost you are privy also to the man’s actual thoughts and I have given him certain phrases from Catullus and Ovid (we have already established that he is a classicist) which confirm the universality of the terms."
William Wall (Cork City, 6 juli 1955) Cork City
De Engelse schrijfster, critica en advocate Hilary Mary Mantel werd op 6 juli 1952 als Hilary Mary Thompson in Glossop, Derbyshire, geboren. Zie ook alle tags voor Hilary Mantel op dit blog.
Uit: Wolf Hall
“When the basin comes, and the water and the cloth, she stands over him and works away, dabbing gently at his closed eye, working in small circles round and round at his hairline. Her breathing is ragged and her free hand rests on his shoulder. She swears under her breath, and sometimes she cries, and rubs the back of his neck, whispering, ‘There, hush, there,’ as if it were him who were crying, though he isn’t. He feels as if he is floating, and she is weighting him to earth; he would like to put his arms around her and his face in her apron, and rest there listening to her heartbeat. But he doesn’t want to mess her up, get blood all down the front of her. When Morgan Williams comes in, looking Welsh and pugnacious, wearing his good town clothes, it’s clear he’s heard the news. He stands by Kat, staring down, temporarily out of words; till he says:‘See!’ He makes a fist, and jerks it four times in the air. ‘That!’ he says. ‘That’s what he’d get. Walter. That’s what he’d get. From me.’ ‘Just stand back,’ Kat advises him. ‘You don’t want bits of Thomas on your good jacket.’ No more does he. He backs off. ‘I wouldn’t care,’ he says, ‘but look at you, boy. I bet you could cripple the brute in a fair fight.’ How much would you bet? he wonders. ‘It never is a fair fight,’ Kat says. ‘He comes up behind you, right,Thomas? With something in his hand.’ ‘Looks like a glass bottle, in this case,’ Morgan Williams says. ‘Was it a bottle?’ He shakes his head. His nose bleeds again. ‘Don’t do that, brother,’ Kat says. It’s all over her hand; she wipes the blood clots down herself. What a mess, on her apron; he might as well have put his head there after all. ‘I don’t suppose you saw?’ Morgan says. ‘What he was wielding, exactly?’ ‘That’s the value,’ says Kat, ‘of an approach from behind – you sorry loss to the magistrates’ bench. Listen, Morgan, shall I tell you about my father? He’ll pick up whatever’s to hand. Which is sometimes a bottle, true. I’ve seen him do it. I’ve seen him do it to my mother. Even our little Bet, I’ve seen him hit her over the head. Also I’ve not seen him do it, which was worse, and that was because it was me about to be felled.“
Hilary Mantel (Glossop, 6 juli 1952) Scene uit de tv-serie “Wolf Hall” met Mark Rylance (Cromwell) en Damian Lewis (Henry VIII), 2015
De Duitse schrijver en jurist Bernhard Schlink werd geboren in Großdornberg op 6 juli 1944. Zie ook alle tags voor Bernhard Schlink op dit blog.
Uit: Sommerlügen
„Sie machte den Spaziergang, den sie jeden Morgen machte: vorbei an Schule und Post, Apotheke und Obstladen, durch die Siedlung zum Wald, am Hang bis zum Bierer Hof und wieder zuruck. Die Strecke bot immer wieder den Blick in die Ebene, den sie liebte. Sie war eben und in einer Stunde zu bewaltigen. Der Arzt hatte ihr gesagt, sie musse jeden Tag mindestens eine Stunde laufen. Der Regen der letzten Tage hatte nachts aufgehort, der Himmel war blau und die Lu∫ frisch. Der Tag wurde heis werden. Sie horte die Gerausche des Walds: den Wind in den Baumen, Specht und Kuckuck, knackendes Geast und raschelnde Blatter. Sie hielt nach Rehen und Hasen Ausschau; sie waren hier zahlreich und ohne Scheu. Sie hatte den Wald gerne gerochen; noch regennass und schon sonnenwarm roch er am besten. Aber sie konnte seit einigen Jahren nicht mehr riechen. Der Geruchssinn war eines Tages einfach ausgefallen, wie die Liebe zu den Kindern. Ein Virus, hatte der Arzt gesagt. Mit dem Geruchssinn war auch der Geschmackssinn verlorengegangen. Essen hatte ihr nie viel bedeutet, und dass sie nicht mehr schmecken konnte, war nicht schlimm. Schlimm war, dass sie die Natur nicht mehr riechen konnte, nicht nur den Wald, auch die bluhenden Obstbaume, die Blumen auf dem Balkon und in der Vase, den warmen und trockenen Strasenstaub, auf den die ersten Regentropfen fallen. Auserdem empfand sie, nicht mehr riechen zu konnen, als Schmach. Dass man riechen kann, gehort einfach dazu.“
Bernhard Schlink (Großdornberg, 6 juli 1944) Cover
De Duitse dichter en schrijver Marius Hulpe werd geboren op 6 juli 1982 in Soest, Nordrhein-Westfalen. Zie ook alle tags voor Marius Hulpe op dit blog.
das haus
vor viereckigen schaltern, sinkenden schultern, hinter grauem thema inkl. marmorfassung stehen als dünne rüssel die wartenden: auf die auszahlung, die kapitalerhöhung, den verbesserten satz, »den mitzunehmen schaffst du meistens nicht«, haucht mir, feucht, ein greis in den nacken. hinter der scheibe ein junges lächeln, unverschämt unschuldig blättert es die lappen vor sich hin, ein noch jüngeres, nicht mal grundschule, hebt ein geldstück vom teppich, steckt es ein & vermehrt den zins – superexponentiell; übertrumpft, mit geduld & bescheidenheit, alle, sieht mich an, grinst, flüchtet durch den langen, halbdunklen flur hinaus, ins grelle licht.
und als ich
und als ich nach zigtausend farben die spiele erkannt hab bloß fetzen aber rhythmisch plausibel wie zwölftonmusik inkommensurabel & verfinstert die lauschenden mienen die harten meiden die nähe & ziehen sich verklärt sowie vollständig in die älteren muster zurück in verdikte die weichen suchen tatsächlich gewöhnung auch wo sie keines- falls zu finden ist aber die ruhe nur weitersuchen geduld
Marius Hulpe (Soest, 6 juli 1982)
De Amerikaanse schrijver, draaiboekauteur en regisseur Peter Hedges werd geboren in West Des Moines, Iowa, op 6 juli 1962. Zie ook alle tags voor Peter Hedges op dit blog.
Uit: What's Eating Gilbert Grape
“Gilbert?” “Yeah?” Bread crust and peanut-butter chunks fall off Arnie’s T-shirt as he stretches it down past his knees. “Gilbert?” “What is it?” “How many more miles?” “I don’t know.” “How many, how many more till the horses and stuff?” “Three million.” “Oh, okay.” Arnie blows out his lips with a sound like a motorboat and he circles the picnic basket, drool flying everywhere. Finally, he sits down Indian style and starts quietly to count the miles. I busy myself throwing gravel rocks at the Endora, Iowa, town sign. The sign is green with white printing and, except for a divot that I left last year at this time with my rock throwing, it is in excellent condition. It lists Endora’s population at 1,091, which I know can’t be right, because yesterday my second-grade teacher, Mrs. Brainer, choked on a chicken bone while sitting on her porch swing. A great loss is felt by no one. Mrs. Brainer retired years ago. She lived half a block from the town square, so I’d see her pretty much every day, always smiling at me as if she expected me to forget all the pain she’d inflicted. I swear this woman smiled all the time. Once, as she was leaving the store, her sack of groceries ripped. Cans of peaches and fruit cocktail dropped out onto the floor, cutting open her toes. My boss and I saw this happen. She pushed up a real big grin as the tears fell off her cheeks. I resacked her cans, but she couldn’t stop smiling and crying, and her toes couldn’t stop bleeding.”
Peter Hedges (West Des Moines, 6 juli 1962) Johnny Depp (Gilbert) en Leonardo Dicaprio (Arnie) in de film “What's Eating Gilbert Grape” uit 1993
Zie voor nog meer schrijvers van de 6e juli ook mijn blog van 6 juli 2014 deel 1 en eveneens deel 2.
06-07-2016 om 18:12
geschreven door Romenu
Tags:Bodo Kirchhoff, Lucas Hirsch, William Wall, Hilary Mantel, Bernhard Schlink, Marius Hulpe, Peter Hedges, Romenu
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