De Vlaamse schrijfster Annelies Verbeke werd geboren op 6 februari 1976 in Dendermonde. Zie ook alle tags voor Annelies Verbeke op dit blog.
Uit: Gula
“Het was de zwaarste dag van Gula's leven. Letterlijk. Ze had tot twee uur die middag in bed gelegen. Toen de drie zakjes m & m's op waren, had ze de kracht gevonden om op te staan. Haar darmen borrelden. Ze geurde nogal zurig. Dat was haar wel vaker overkomen na een avondje kaas. Zoals altijd bestond haar eerste dagtaak erin zich te laten vernederen. De rode cijfertjes van de weegschaal zochten zich snel, haast onthutst, een weg naar de meest accurate weergave van het exces. Die dag kwamen ze pas bij 142 knipperend tot stilstand. Een record. Gula waste zich al een tijdje rechtopstaand omdat het bad haar niet meer paste. Dat gold ook voor haar wagen en voor de meeste van haar kleren. Aan alles valt een mouw te passen, zo ook aan een arm met een omtrek van eenenvijftig centimeter. Ze leunde met één hand voorzichtig op de wastafel terwijl ze zich in haar groene joggingpak hees. Ze had honger. Tientallen keren per dag opende Gula de koelkast alsof het om een schatkist uit een stripverhaal ging. De gloed van het stralende licht dat eruit te voorschijn kwam, gaf haar een paradijselijk gevoel. Ze at anderhalve kilo moussaka en vijf boterhammen met gehakt. Vervolgens goot ze de restanten van een zak diepvriesfrieten in het pruttelende vet van haar friteuse. Ze zette de dampkap niet aan want ze hield van de lucht die zich door het huis verspreidde. Toen ze de binnenkant van de pot mayonaise met de laatste frieten had schoongeveegd, besloot ze dat het tijd was om boodschappen te doen. Ze had wel vaker gelezen dat je geen boodschappen moest doen met een lege maag. Gula beschouwde het als een godsgeschenk naast een supermarkt te wonen. Haar lichaam liet haar niet toe meer dan een kilometer te wandelen. De andere supermarktklanten bleven op gepaste afstand van Gula die moeizaam een overladen wagentje door de gangen duwde. Maar ze zag wel hoe ze keken. Wanneer de blikken in haar richting zweefden, las en herlas ze de ingrediënten op flessen multivruchtensap en pakken boterkoekjes. Soms probeerde een volwassen hand behoedzaam een wijzende kindervinger te verstoppen, maar altijd gebeurde dat te laat of te duidelijk. Die dag werd er voor het eerst openlijk om Gula gelachen. Twee tienermeisjes hadden het over een groene vuilcontainer voor ze proestend hun magere ruggen naar haar toedraaiden. Gula vermoedde dat ze hen gemakkelijk zou kunnen vloeren. Ze was een beloftevolle judoka geweest. De gevechtssport had haar een tijdlang obsessioneel in de ban gehouden. Mensen waren zich zorgen beginnen te maken toen ze niet langer Katrien wilde heten. De naam Gula was haar persoonlijke eerbetoon aan Ulla Werbrouck en Gella Vandecaveye, de heldinnen die ze nooit zou evenaren.”
Annelies Verbeke (Dendermonde, 6 februari 1976)
De Duitse schrijver en journalist Thomas von Steinaecker werd geboren op 6 februari 1977 in Traunstein. Zie ook alle tags voor Thomas von Steinaecker op dit blog.
Uit: Die Verteidigung des Paradieses
„Ich muss gestehen, obwohl es ein wenig strange klingt: Ich habe das Gefühl, dass ich für diese Altwörter verantwortlich bin. Vielleicht versuche ich deshalb, sie mir so genau zu merken. Während ich putze, ausaste, die Schweine füttere oder was auch immer tue, sage ich mir all die inneren Listen, die ich in den vergangenen Jahren erstellt habe, wieder und wieder vor. Das hilft. In meiner aktuellen Top Ten der besten Altwörter ever steht zurzeit Salbader auf Nummer eins. Aber auch die Nummer zwei, weidlich, ist heftig. Genauso wie Amnestie. Ich kann gar nicht genug davon kriegen. Demonstration, Plenarsaal, Internet. Ich bin verrückt. Es ist schrecklich. Aber ich wollte ja eigentlich von heute Morgen erzählen, von meinem fünfzehnten Geburtstag. Also. Ich bin aufgewacht, habe noch, wie gesagt, ganz kurz über ein paar Altwörter nachgedacht und bin wirklich freudigst aus unserer Schlafstube durch die Bodenluke die Leiter hinuntergeklettert, um Cornelius, Jorden, Chang, Özlem und Anne, die schon beim Frühstück saßen und besprachen, was es zu tun gebe, einen »wunderbaren Guten Morgen« zu wünschen. Das »wunderbar« habe ich ein klein wenig betont, weil dieses »wunderbar« ein gutes Wort ist, um daran anzuknüpfen, zum Beispiel mit »Einen wunderbaren Geburtstag wünsche ich dir!« oder so etwas in der Art. Kann schon sein, dass ich dabei ein wenig zu erwartungsvoll geguckt habe. Jedenfalls hat Jorden das alles wieder einmal in den falschen Hals bekommen. »Schaust’n so?« Er blickte nur kurz von seinem Teller auf und grummelte dann in seinen langen dünnen Bart: »Is was?« Na ja. Irgendwie war schon was: Niemand gratulierte mir zu meinem Geburtstag. Aber natürlich auch kein Grund zum Heulen, schließlich war ich ja nun wirklich kein Kind mehr. Also redete ich mir ein: Lass die erst mal richtig wach werden. Bestimmt ist Cornelius der Erste, der gleich was sagt. Irgendwie nahm ich es als ein Zeichen, dass er seinen himmelblauen Leinenanzug angezogen hatte, von all seinen Anzügen der mit den wenigsten Löchern. Cornelius trug ja trotz der Hitze immer wieder einen seiner sogenannten Sommeranzüge. Aber heute, da war ich mir sicher, trug unser weltbester Leader eben den himmelblauen extra wegen mir.“
Thomas von Steinaecker (Traunstein, 6 februari 1977)
De Ierse dichter, schrijver en uitgever Dermot Bolger werd geboren op 6 februari 1959 in Dublin. Zie ook alle tags voor Dermot Bolger op dit blog.
On the 7am Luas to Tallaght
I never thought that the West would be like this: Trying to sleep on the tram to Tallaght at dawn, My mouth so dry I can no longer taste your kiss.
Swapping words in ten languages for tiredness, Fellow passengers stare out, barely able to yawn: They never thought the West would be like this.
This journey compounds every ache of loneliness. I close my eyes, unable to stop thinking of home, My mouth so dry I can no longer taste your kiss.
Last night on the phone I could sense your stress, Our children no longer asking when will I come: I never thought that the West would be like this.
To them I’m now a cheque from a foreign address, A man who builds apartments we could never own, My mouth so dry I can no longer taste your kiss.
All day I will shovel cement, yearning to caress Your neck with each button of your blouse undone: I never thought that the West would be like this, My mouth so dry I can no longer taste your kiss.
In a Clondalkin Supermarket Car Park
Will you walk with me here, beside Lucan weir, Past flowering rush, kingfishers, green figworth,
Your palm so young in mine, your palm frayed with age: Each generation a whirling leaf sluiced into this cascade.
Will you recall the ordinary afternoon when we paused, Amid the rush of busy lives, to stare at the torrential spume,
Hypnotised by the ceaseless deluge until it seemed in fact, That what remains constant and static is this surging weir,
With all our joys, our dreams, our lives spiralling past, Down each speeded-up season, each irreclaimable year.
Dermot Bolger (Dublin, 6 februari 1959)
De Oostenrijkse schrijver (toneel, hoorspelen en draaiboeken) Felix Mitterer werd geboren op 6 februari 1948 in Achenkirch, Tirol. Zie ook alle tags voor Felix Mitterer op dit blog.
Uit: Tödliche Sünden
„Ich war mit einem Kollegen beim Combatschießen, zwanzig Jahre her. Das knallt vollkommen uninteressant, vollkommen uninteressant. Aber es fühlt sich gut an, so ein Ding in der Hand, zugegeben. (Nimmt die Flinte.) Die hier knallt natürlich schon recht eindrucksvoll; Sie werden es ja hören. Als ich achtzehn war, hatte ich einen Freund, der einzige in meinem Leben, der einzig wirkliche, der wollte ein berühmter Fußballer werden. Muß hinzufügen, zuerst konnte er mich nicht ausstehen, weil mich Fußball nicht interessierte, aber irgendwann, bei einer ganz furchtbaren Sauferei, eigentlich der einzigen meines Lebens, na, ich muß schon erzählen, was es war, denn es hatte wirklich grauenhafte Folgen. Wir tranken Likör. Das war (zählt an den Fingern ab) Eierlikör, Pfefferminzlikör, Schokoladelikör, Orangenlikör und, was war es noch, ja, Mandellikör, alles durcheinander. Mein Freund hatte dieses entsetzliche Zeug aus dem Getränkegroßhandel mitgebracht, wo er als Lagerarbeiter sein täglich Brot verdiente. Wir kotzten wie die Reiher. Wie die Reiher. Der Geruch von Likör verursacht mir heute noch Brechreiz. Na, jedenfalls sind wir während dieses Besäufnisses draufgekommen, daß wir uns mögen, daß wir denselben makabren Witz haben und beide ein Faible fürs Kino. Mit seiner Fußballkarriere war's leider bald vorbei, weil er zuviel soff und rauchte. Er ist dann — durch irgendeinen Zufall — Leichenbestatter geworden. Im Cafe heckten wir immer Banküberfälle aus. Das war damals leicht. Jeden Tag passierte das. Meistens mit so einer (hält' sie hoch) automatischen Schrotflinte, Pump Gun sagen die Amis dazu. Die wurde populär, weil's diesen Film gab vom Peckinpah, „Getaway", mit Steve McQueen. Kannst du einen Motorblock damit zerschießen. Er hat die Gegner reihenweise abgeknallt. Flogen drei Meter zurück, landeten an der Wand, rutschten zu Boden, und an der Wand dann dieser triefende Blutfleck. In der Zeitlupe sah das irre aus. Seitdem hab ich immer ein Bild im Kopf, vorm Einschlafen. Ich mit dieser Flinte, ich drücke zweimal hintereinander ab. Einmal auf eine Frau, in die Brust, einmal auf mich, so, unters Kinn, der Gesichtsschädel fliegt weg, komplett. Das war aber schon so, bevor ich meine Frau kannte.“
Felix Mitterer (Achenkirch, 6 februari 1948) Cover
De Duitse dichter en schrijver Heinz Kahlau werd op 6 februari 1931 geboren in het dorpje Drewitz. Zie ook alle tags voor Heinz Kahlau op dit blog.
Kein Gott (Fragment)
Ich liebe Menschen mehr als alle Tiere. Sie suchen unaufhörlich einen Sinn für ihr Vorhandensein, verstrickt in Irrtum. Es macht mich froh, dass ich beteiligt bin. Ich bin allein. Für kurze Augenblicke bin ich Geliebter, Bruder oder Freund. Um eine Arbeit, eine Lust zu machen, wenn sich ein Weg mit meinem Weg vereint. Auf dieser Erde leben Ungezählte, aus denen gleiche Furcht und Hoffnung spricht. Ich weiß um sie. In glücklichen Sekunden seh ich mitunter einem ins Gesicht. Da ist kein Mensch und keine Macht vorhanden, nichts, das mich ganz für sich gewinnen kann. Ich füge mich der Stärke und der Schwäche. Nur wer mich tötet, hält mein Suchen an. Ich bin missbrauchbar, ich bin zu gebrauchen, denn ich muss sein und suche meinen Wert. Ich will mich nähren, ich muss mich behausen. Und über Preise wurde ich belehrt. Solange ich lebe, arbeite und liebe, solange sich mein Geist, mein Blut noch regt, bin ich dem Wesen meiner Zeit verhaftet, denn mich bewegt, was meine Zeit bewegt. Ich denke noch, und bin noch zu belehren. Ich suche zweifelnd weiter nach dem Sinn, der uns zu Menschen macht, wer will mich hindern, die Welt zu lieben, bis ich nicht mehr bin.
Heinz Kahlau (6 februari 1931 – 6 april 2012)
De Indonesische schrijver Pramoedya Ananta Toer werd geboren in Blora op Midden-Java op 6 februari 1925. Zie ook alle tags voor Pramoedya Ananta Toer op dit blog.
Uit:Subuh (Vertaald door Harold Merrill)
“Saudara! Do you know what every prisoner longs for? You must know! Getting out—regaining one's freedom, living among friends, relatives, and fellow human beings. For you,maybe these words "getting out" don't arouse any impressions whatsoever. But for pris-oners and former prisoners, how sweetly stirring these words are. They have the samemagical power as the national anthem.And today, saudara, how happy I am. Why shouldn't I be? The guards came runninginto camp. The jailer was summoned. And all that little commotion was simply for my ownhappiness. Here's what happened, saudara. The jailer returned from the camp office andyelled, "Pram!" I yelled back in response. And he went on, "You're being released. Gathertogether all your gear." Like a crow being pelted with rocks, a screech came from mymouth, Okay, okay."I ran into my cell and packed up my clothes, bedding, and eating utensils. Friendsrushed in urging me to exchange clothes. And there were also many who stood at the doorwith lustreless eyes. There were those who congratulated me and there were others whogrumbled about their own fates. And I was touched. Naturally, there are moments whenhuman beings will be touched no matter how materialistic they are. Especially when Iwalked to the camp office and they held up clenched fists, yelling feebly, "Freedom!Freedom! Don't forget the prison! Don't forget the struggle." Then the piercing shout that Iwon't ever forget for as long as I live, "Cheese tastes good, bung.1 And condensed milkmakes you blind!"2 And I couldn't respond to them one by one.I bowed my head—I couldn't bring myself to confront the eyes of my comrades whowere still suffering. The first iron door was opened. I passed through. Then the door was locked again. Andbehind this two-meter high barrier, my comrades followed me with dull eyes. I handed overmy inventoried gear. And everything I was carrying was searched. What was there to behad from me? Only the clothes that I was wearing, one other set, and a few books. Then Ireceived a letter of discharge that had this stamp at the bottom: "de facto krijgsgevangenen-kamp”. And I almost made another mistake. I smiled reading those words. A sharp glarelocked up my smile.”
Pramoedya Ananta Toer (6 februari 1925 — 30 april 2006) Cover
De Duitse dichter, schrijver en anarchist John Henry Mackay werd geboren in Greenock op 6 februari 1864. Zie ook alle tags voor John Henry Mackay op dit blog.
Uit: Der Schwimmer
„Der Vater und der eine oder andere der älteren Brüder, die schon arbeiteten, kamen erst des Abends; aber die Mutter, welche kränkelte, verbrachte oft mit den Jüngsten ganze Tage auf dem reizlosen Fleck, wo sie wenigstens in freier Luft war. Sooft er nur konnte, rückte Franz aus. Erst klagte und schalt die Mutter, dann ließ sie ihn laufen, da es doch nichts half, ihn zurückhalten zu wollen. Eine besondere Anziehungskraft hatte für ihn ein großer Holzplatz an der Spree. Seit er einmal, dort umherschlendernd, für den Zimmermeister eine Weiße geholt hatte, stand ihm der Zutritt gegen Leistung gelegentlicher gleicher und ähnlicher kleiner Dienste offen, und nichts hinderte ihn, zwischen den Balken und Stämmen herumzuklettern, soviel er wollte. So wurde der Holzplatz seine Heimat für diesen Sommer. Aus Spänen kleine Kähne zu bauen, sie mit einem Knopf oder irgend etwas anderem zu »befrachten«, sie dem großen Wasser anzuvertrauen und zu sehen, wie es sie hintrieb und verschlang, wurde er nie müde; oder Gräben und Buchten zu bilden und das Wasser hineinzuleiten und herumzupantschen und zu mantschen, bis der Feierabend allen seinen Spielen für diesen Tag ein Ende machte. Ein besonderes Fest war es jedesmal, wenn er in einem wirklichen großen Boote, das von der anderen Seite herübergekommen war und anlegte, ein Stück mitgenommen wurde oder etwa gar selbst eine Pätschel führen durfte. Aber am meisten von allem lockte ihn das Wasser selbst; und sechsmal an heißen Sommertagen mindestens warf er Hemde und Hose in den Sand und tauchte sich in die braune, träge, lauwarme Flut. Er schwamm schon wie ein Fisch. Er ging auf den Grund und holte Steine aus dem Schlamm herauf. Er glitt unter den Flößen durch und verschwand hier, um dort in die Höhe zu kommen. – Und er lernte seinen ersten Sprung, den einfachen Kopfsprung. Erst von dem Rand des Floßes, dann von dem des Nachens, endlich von dem des großen Spreekahnes plumpste er – den Kopf voran und mit ausgespreizten Beinen – wie ein Frosch ins Wasser. Ach, und wie war es schön, den nassen Körper in das heiße Sägemehl zu werfen, sich auf Bauch und Rücken darin herumzuwälzen und dann den weißen Pelz mit einem Sprunge wieder abzuwaschen!... „
John Henry Mackay (6 februari 1864 – 16 mei 1933)
De Duitse dichter Ernst Wilhelm Lotz werd geboren op 6 februari 1890 in Culm. Zie ook alle tags voor Ernst Wilhelm Lotz op dit blog.
Schlaf-wach
Zum Schlag der Nachtuhr schwingt mein Blut das Pendel. Ich liege ausgereckt. Und warte atmend. – Stunden rauschen auf. Und jede Stunde hält ein kreisendes Licht. Ein tief bedeckter Gang zeigt in die Ferne, Vom Stundenlicht bedämmert. Mein Auge starrt beglänzt. Nachthelle Stunden! Ihr könntet schaukelnde Schmetterlinge sein, Maibunt bemustert und Pfauenaug-gefiedert. Ihr könntet summen, getragen auf Akkorden, Dom-Hallend, weit, durch Türen, Läden und Stille Herschwingende, versponnene Musik. Die Nacht ist bunt und glücklich. Vor meinen Augen baut sich ein taumelndes Kugelspiel aus Glaskugeln. Mit weichen Glöckchen macht sich ein Ohrengeklingel. Dann zupft sie hoch aus wasserrauschenden Bäumen – Das wogt und fächert – Viel erdbeergroße rote Beeren herab. Sie spielt damit umher und schnellt sie und fängt sie Und singt verweht einen Kinderreim. Und nimmt sie zusammen und reiht sie und schwingt sie Im Kreis bunt und rund Und wirft sie um meinen Mund. – Rotglühend brennt ein lutschend-süßer Kuß! Die Nacht ist bunt und zeitlos glücklich.
Ernst Wilhelm Lotz (6 februari 1890 – 26 september 1914) Cover
De Duitse schrijfster Irmgard Keun werd geboren op 6 februari 1905 in Charlottenburg. Zie ook alle tags voor Irmgard Keun op dit blog.
Uit: Gilgi - eine von uns
„Sie hält es fest in der Hand, ihr kleines Leben, das Mädchen Gilgi. Gilgi nennt sie sich, Gisela heißt sie. Zu schlanken Beinen und kinderschmalen Hüften, zu winzigen Modekäppchen, die auf dem äußersten Ende des Kopfes geheimnisvollen Halt finden, paßt ein Name mit zwei i. Wenn sie fünfundzwanzig ist, wird sie sich Gisela nennen. Vorläufig ist es noch nicht so weit. Halbsieben Uhr morgens. Das Mädchen Gilgi ist aufgestanden. Steht im winterkalten Zimmer, reckt sich, dehnt sich, reibt sich den Schlaf aus den blanken Augen. Turnt vor dem weitgeöffneten Fenster. Rumpfbeuge: auf — nieder, auf — nieder. Die Finger-spitzen berühren den Boden, die Knie bleiben ge-streckt. So ist es richtig. Auf — nieder, auf — nieder. Das Mädchen Gilgi macht die letzte Kniebeuge. Streift den Pyjama ab, wirft sich ein Frottiertuch um die Schultern und rennt zum Badezimmer. Begegnet auf dem dunklen Flur einer morgendlich unordentli-chen Stimme: «Aber Jilgi, mit nackten Füßen aufem eisijen Linoljum! Wirst dir noch 'en Tod holen.« «Morgen, Mutter•, ruft Gilgi und überlegt, ob sie heute ausnahmsweise erst warm und dann kalt brau-sen soll. Fort mit der Versuchung. Ausnahmen gelten nicht. Gilgi läßt sich das eiskalte Wasser auf die mage-ren Schultern, den kleinen konvexen Bauch, die dün-nen, muskelharten Glieder prasseln. Sie preßt die Lip-pen zu einem schmalen, festen Strich zusammen und zählt in Gedanken bis dreißig. Eins — zwei — drei — vier. Nicht so schnell zählen. Langsam, ganz langsam: fünfzehn — sechzehn — sieb-zehn. Sie zittert ein bißchen und ist wie allmorgend-lich ein bißchen stolz auf ihre bescheidene Tapferkeit und Selbstüberwindung. Tagesplan einhalten. Nicht abweichen vom System. Nicht schlapp machen. In der kleinsten Kleinigkeit nicht. Das Mädchen Gilgi steht vor dem Spiegel. Zieht ei-nen schwarzen Wildledergürtel über dem dicken, grauen Wolljumper fest zusammen, summt einen melancholischen Schlagertext, ein Zeichen guter Laune, und betrachtet sich mit sachlichem Wohlge-fallen. Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände —good nihight, good nihight... Bißchen Niveacreme auf die Brauen schmieren, daß sie schön glänzen, ein Stäubchen Puder auf die Nasenspitze. Schluß. Schminken gibt's nicht am Vormittag, Rouge und Lippenstift bleiben für den Abend reserviert.“
Irmgard Keun (6 februari 1905 – 5 mei 1982) Cover
Zie voor nog meer schrijvers van de 6e februari ook mijn blog van 6 februari 2011 deel 2.
06-02-2019 om 18:15
geschreven door Romenu
Tags:Annelies Verbeke, Thomas von Steinaecker, Dermot Bolger, Felix Mitterer, Heinz Kahlau, Pramoedya Ananta Toer, John Henry Mackay, Ernst Wilhelm Lotz, Irmgard Keun, Romenu
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