De Duitse dichter en schrijver Ludwig Thoma werd geboren op 21 januari 1867 in Oberammergau. Zie ook alle tags voor Ludwig Thoma op dit blog.
Uit:Auf dem Bahnsteig
»Es wird Herbst!« sagte Major Burkhardt und blickte den Studienlehrer fest an mit seinen furchtlosen Soldatenaugen. Er sagte es mit Betonung, als suchte er in seinem Begleiter bestimmte Vorstellungen zu erwecken. »Ja ja«, seufzte Professor Hasleitner, »es wird allmählich kalt.« »Und ungemütlich. Kalt und ungemütlich.« Der Major wies auf die Kastanien vor dem Dornsteiner Bahnhofe, deren gelbe Blätter sich fröstelnd zusammenkrümmten. »Um fünf Uhr wird es Nacht. Ein schlecht geheiztes Zimmer. Eine qualmende Lampe. Die Zugeherin bringt lauwarmes Essen aus dem Gasthof. Stellt es unfreundlich auf den Tisch. Das ist Ihr Leben.« Hasleitner hatte ins Weite geblickt, zu dem Walde hinüber, an dessen Fichten der Nebel lange Fetzen zurückließ. Der soldatisch bestimmte Ton des pensionierten Majors weckte ihn auf. »Wie?« fragte er. »Ich sage, Sie müssen heiraten.« Der alte Soldat deutete auf die tiefer gelegene Stadt, deren Häuser behaglich aneinandergedrückt waren. »Das ist das Glück!« sagte er. »Eine Frau am Herde, fleißig, um unser Wohl besorgt und stattlich.« Er beschrieb mit der Rechten eine nach rückwärts ausbauchende runde Linie. »Und stattlich!« wiederholte er. Hasleitner sah, wie es weiß und grau und dick und dünn aus vielen Kaminen rauchte, und er schien die Gemütlichkeit des Anblickes zu verstehen. In seine Augen trat ein freundlicher Schimmer, und man konnte glauben, daß er an Herdfeuer dachte, oder an die runde, sich nach rückwärts ausbauchende Linie. Überhaupt, er war ein träumerischer Mensch. Sorglos im Äußeren, den Hemdkragen nicht immer blendend weiß, die Krawatte verschoben, den Bart naß von der letzten Suppe, aber in den Augen Herzensgüte, im ganzen Wesen eine Verträumtheit, die immer wieder zum Nasenbohren führte.”
Ludwig Thoma (21 januari 1867 – 26 augustus 1921) Portret door Thomas Baumgartner,1911
De Amerikaanse schrijver en letterkundige Louis Menand werd geboren op 21 januari 1952 in Syracuse, New York. Zie ook alle tags voor Louis Menand op dit blog.
Uit: The Metaphysical Club
“We think of the Civil War as a war to save the union and to abolish slavery, but before the fighting began most people regarded these as incompatible ideals. Northerners who wanted to preserve the union did not wish to see slavery extended into the territories; some of them hoped it would wither away in the states where it persisted. But many Northern businessmen believed that losing the South would mean economic catastrophe, and many of their employees believed that freeing the slaves would mean lower wages. They feared secession far more than they disliked slavery, and they were unwilling to risk the former by trying to pressure the South into giving up the latter. The abolitionists were careless of the future of the union. "If thy right hand offend thee, cut it off" was the text they preached. They despised the unionists as people who put self-interest ahead of righteousness, and they considered any measure short of abolition or partition to be a bargain with evil. They baited the unionists with charges of hypocrisy and greed; the unionists responded by accusing the abolitionists of goading the South into secession, and by trying to run them out of town and sometimes to kill them. Before there was a war against the South, there was a war within the North. Holmes's father, Dr. Oliver Wendell Holmes, Sr., was a unionist. The Holmeses were related to families that had prospered in New England since the time of the Puritans—the Olivers, the Wendells, the Quincys, the Bradstreets, the Cabots, the Jacksons, and the Lees—but they were not exceptionally wealthy.”
Louis Menand (Syracuse, 21 januari 1952)
De Duitse dichter en schrijver Ludwig Jacobowski werd geboren op 21 januari 1868 in Strzelno (Strelno). Zie ook alle tags voor Ludwig Jacobowski op dit blog.
Maienblüten
Duld es still, wenn von den Zweigen, Von den überfüllten Zweigen, Blüten weh'n ins fromme Haar, Und sich sacht herüberneigen, So im Durst herüberneigen, Lippen sich auf Lippenpaar.
Sieh, ein Beben süß und wunderlich, Rinnt durch übersonnte Blätterreihen. Alle Blüten, die sie niederstreuen, Segen streuen sie auf dich und mich.
Gelegenheit
Mittagsschwüle in der Runde, Schläfrig schlägt die Kirchenuhr. Und wir selbst auf sel'ger Spur Hand in Hand in jungem Bunde.
Sehnt sich da nicht Mund zu Munde? Lockt dich nicht die weiche Flur? Ach, mein Auge fragt dich nur: Wann kommt meine, deine Stunde?
Sehnsucht
Alte Gruben schaufle um, Tiefer werden sie und breiter; Altes Leid wird nimmer stumm, Denn im neuen schluchzt es weiter.
Alter Wein, der unversehrt, Kocht in seines Saftes Gluten; Alte Sehnsucht schwillt und nährt Sich vom eigenen Verbluten.
Ludwig Jacobowski (21 januari 1868 – 2 december 1900) Cover
De IJslandse schrijfster Kristín Marja Baldursdóttir werd geboren op 21 januari 1949 in Hafnarfjörður. Zie ook alle tags voor Kristín Marja Baldursdóttir op dit blog.
Uit:Sommerreigen(Vertaakld door Tina Flecken)
“Sie betraten die Metro, beide so hell, so strahlend, dass die Fahrgäste, die bis dahin mit gesenkten Köpfen vor sich hingestarrt hatten, um den Blicken der anderen auszuweichen, alle im selben Moment aufschauten. Kurz darauf wieder nach unten sahen oder aus dem Fenster, wo sie auf ihr eigenes Spiegelbild trafen. Die beiden Zugestiegenen griffen nach der Stange in der Mitte des Wagens, hielten Ausschau nach freien Plätzen in der Nähe, ohne ihr Gespräch zu unterbrechen. Der Mann entdeckte einen freien Platz neben einem dunkelhäutigen Mann und bedeutete der Frau, sich dort hinzusetzen. Er stellte sich neben sie, griff nach einer der Halteschlaufen, die von der Decke hingen, und redete weiter. Die Frau sah immer wieder zu ihm hoch, warf ein Wort ein, lächelte, ließ ihren Blick dabei über die Fahrgäste schweifen, die ihr am nächsten saßen, drei Farbige mittleren Alters, eine ältere Frau mit einem kleinen Hund auf dem Schoß und ein junger Mann, der afroasiatischer Herkunft zu sein schien. Ihre Augen blieben einen Moment länger an ihm haften als an den anderen Fahrgästen, danach schaute sie ihn nicht mehr an. Doch er schaute sie an. Der dunkelhäutige Mann blickte hingegen kein einziges Mal zu der blonden Frau neben sich. Er starrte aus dem Fenster, wo es nichts zu sehen gab außer den düsteren Tunnelwänden, musterte dabei verstohlen sein Spiegelbild. Neugierig betrachtete der junge Mann die Gegensätze aus Nord und Süd, die nebeneinander saßen und sich keines Blickes würdigten. Der blonde Mann, der neben der Frau stand, ignorierte ihn und hatte nur Augen für die Frau, mit der er sprach. Ebenso wenig beachtete er die anderen Fahrgäste im Wagen, die schwiegen und die Zeit totschlugen, indem sie der Sprache der beiden lauschten.”
Kristín Marja Baldursdóttir (Hafnarfjörður, 21 januari 1949)
De Hongaarse schrijver Imre Madách werd geboren op 21 januari 1823 in Dolná Strehová in het huidige Slowakije. Zie ook alle tags voor Imre Madách op dit blog.
Uit: Die Tragödie des Menschen
"LUCIFER. Was sollte mir gefallen dran? Daß ein'ge Urstoffe mit je andern Eigenschaften, Zu größern kleinern Kügelchen geknetet, Einander haschen, jagen, und sich schließlich In ein paar Würmern zu Bewußtsein aufbläh'n, Bis alles gar, gesättigt, abgekühlt, Doch nur die tote Schlacke übrig bleibt. Die Eigenschaften dieser Stoffe hast du Vielleicht in ihnen selber nicht vermutet; Und wenn, so kannst du sie gewiß nicht ändern. Guckt einmal ihren richtigen Gebrauch Der Chemiker dir ab, so macht er's auch. Als Koch und Kellner hast du da den Menschen An deinen großen Schöpfungsherd gestellt, Und duldest, daß er dir ins Handwerk pfusche. Nun sudelt er und dünkt sich einen Gott. Hat er die Suppe ordentlich versalzen, Das Bier verschüttet, angebrannt den Braten, Dann wirst du in zu spätem Zorn erglüh'n, Und konntest doch von einem Dilettanten Voraussichtlich nichts besseres erwarten. Wozu am Ende deine ganze Schöpfung? Schaffst dir ein selbstverherrlichendes Loblied, Fügst es in einen schlechten Leierkasten, Und wirst es nimmer satt, daß diese Weise Dich für und für in einem Atem preise. Schickt sich für einen ernsten Greis, wie du, Ein Spiel, wie's Kinderherzen nur erfreut? Wo seinen Herrn mit Staub vermengt ein Funke Nachäfft – kein Konterfei, ein Zerrbild nur – Bestimmung, Willensfreiheit sich bekriegen, Und von gesundem Sinne keine Spur.”
Imre Madách (21 januari 1823 – 5 oktober 1864) Illustratie van “Die Tragödie des Menschen“ door Mihály Zichy
De Oostenrijkse schrijver en kunsthistoricus Egon Friedell werd op 21 januari 1878 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Egon Friedell op dit blog.
Uit: Goethe. Groteske in 2 Bildern von Egon Friedell und Alfred Polgar
“Eine tiefe Stimme. Du mußt es dreimal sagen! Züst, zitternd, wiederholt automatisch. Der Teufel soll ihn holen! Verdunkelung, die Tür springt auf, es erscheint Goethe. Züst, mit schwacher Stimme. Wer sind Sie? Es wird wieder hell. Goethe, milde. Ei, kenne Se mich denn net? Ich bin doch der, wo der Deiwel hole soll. Züst fällt auf die Knie und wiederholt. Altmeister . . . Dichterheros . . . Neuschöpfer der deutschen Dichtung . . . Großer Dioskur von Weimar . . . Wiederbeleber der Antike . . . Goethe. Ei, lasse Se doch die Förmlichkeite! Sache Se oifach zu mir Exzellenz, verstanne? Da der Schüler ihn verständnislos ansieht. Verstehe Se mei Frankforterisch net recht? Lächelnd. Ja, 's Hochdeutsch hat mer immer Schwierigkeite gemacht. Und nu sache Se mer, was wolle Se eichentlich geche mich, daß Se immer so uff mich rumschimpfe? Züst. Ich . . . ich . . . möchte . . . weil ich's nicht finden kann . . . wenn Exzellenz so gütig wären . . . wie oft waren Exzellenz in Italien? Goethe. No, dreimal wird's schon gewese soi – Aber sache Se mer, was geht Ihne das an? Züst, indem er sich erhebt. Ach, Exzellenz, das kommt doch sicher morgen dran in der Prüfung. Ich weiß ja, alles, was Sie betrifft, ist sehr wichtig und interessant, aber es ist so furchtbar viel. Und wenn ich die Prüfung nicht besteh', muß ich in ein Bankgeschäft und ich möcht' doch so riesig gern Doktor der Philosophie werden, um im Kabarett auftreten zu können . . . Goethe. No, no, nur net gar so hoch hinauswolle!”
Egon Friedell (21 januari 1878 – 16 maart 1938) Scene uit een opvoering met Egon Friedell (helemaal rechts) als Goethe, Wenen, 1932
Zie voor nog meer schrijvers van de 21e januari ook mijn blog van 21 januari 2011 deel 1 en eveneens deel 2.
21-01-2016 om 18:44
geschreven door Romenu
Tags:Ludwig Thoma, Louis Menand, Ludwig Jacobowski, Kristín Marja Baldursdóttir, Imre Madách, Egon Friedellm Romenu
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