De Franse schrijver Alexandre Jardin werd geboren in Neuilly op 14 april 1965. Zie ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008 en ook mijn blog van 14 april 2009.
Uit: Hausgäste (Vertaald door Veronica Cordes)
Fünfzehn Jahre lang habe ich mir etwas vorgemacht. Als auf Ehrlichkeit Versessener und begeisterter Moralprediger musste ich erkennen, dass ich gelegentlich doch Irrtümern aufsaß. Von romantischen Vorstellungen durchdrungen, entsprach das, was ich von mir gab, dem Geschwätz
eines Spießers. Wie hatte ich derart schwindeln können?
Die Helden in meinen Romanen verkörperten meine Hirngespinste; vor Alltäglichem kapitulierte ich. Bestürzt darüber, nur ich zu sein, ein kurzatmiger Fußgänger, bildete ich mir ein, ihre monogame Einstellung zu teilen. Heuchlerisch bis zum Gehtnichtmehr, erhob ich die Liebe zu einer fundamentalistischen Religion, zu einem ehelichen Dogma, und meine Schreibe zur entsprechenden Bibel.
Wie viele Bände schrieb ich, um mein Versagen vor der Öffentlichkeit zu verschleiern! Ich Ungläubiger verkündete das Evangelium in der absurden Hoffnung, mich selbst zu bekehren. Eines Tages jedoch sollte man eine solche Komödie beenden und seinen Teil Verantwortung auf sich nehmen.
Ich habe mich lange davor gedrückt, dieses aufrichtige Buch zu schreiben, habe zweimal damit begonnen und es wieder aufgeschoben. Mich mit der ungeschminkten Wahrheit zu befassen kam mir wie eine Fahrt mit der Achterbahn vor. Wie würde ich nach einer derartigen Generalbeichte dastehen? Durch die Veröffentlichung eines solchen Textes stand zu befürchten, dass ich nicht nur die verletzen würde, die mir nahestehen, sondern auch mit einem Schlag mein Ansehen als Romancier verspielt hätte. Warum unbedingt schreiben, wenn man nichts mehr zu verbergen hat? Was sagen, nachdem man sein schwärendes Schweigen aufgegeben hat?
Mit vierzig bin ich noch immer von meiner Kindheit betäubt, wie gelähmt vom amourösen Tohuwabohu während meiner ersten Lebensjahre. Nach einer Zeit, die nicht schöner hätte sein können, lebe ich auf Kosten der Vergangenheit meiner Familie. Und zuweilen kommt es mir vor, als würde ich nie aufhören, Dankbarkeitsschecks an die Adresse meiner Sippe auszustellen. Alle meine Romane sind nichts anderes als ein Sichtbarmachen ihrer Ausschweifungen oder Anleihen an ihre Triebhaftigkeit. Die Jardins auch diejenigen, die nur während einer gewissen Zeit zu unserer Familie zählten haben mir ungeheuerliche Träume aufgebürdet, die weit über das hinausgingen, was ich verkraften konnte. Die Freizügigkeit, mit der sie sich über alle Prinzipien hinwegsetzten, dient mir
noch heute als Maßstab.
Alexandre Jardin (Neuilly, 14 april 1965)
De Duitse schrijfster Gabriele Stötzer werd geboren op 14 april 1953 in Emleben inThüringen in de toenmalige DDR. Zie ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008 en ook mijn blog van 14 april 2009.
Uit: erfurter roulette
eigentlich ist das ohr ein gedächtnis das auge gedächtnis die lippen gedächtnis opfer und zeugen. die scham ist in dem mund gekrochen. das warten ist ein langes schweigen. es schiebt sich über die zeit ungefährer süchtigkeit nach dem eigenen. habe ich die tür zu den anderen verschlossen. hände fallen herunter schritte versiegen die gedanken lauern. ich stehe am fenster es regnet ströme. ich sehe sie alter pergamentergasse in deren haus ich webte liebte lange noch die schlüssel behielt als es schon längst zuende war und niemand mehr dort wohnte.
Gabriele Stötzer (Emleben, 14 april 1953)
De Hongaarse schrijver Graaf Péter Esterházy van Galántha werd geboren in Boedapest op 14 april 1950. Zie ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008 en ook mijn blog van 14 april 2009.
Uit: Keine Kunst (Vertaald door Terézia Mora)
Der Mutter und des Sohnes! Nicht das war es, was mich weckte, denn ich schlief nicht, bei diesem Satz schreckte ich hoch, bei diesem schreckensschreigleichen Ausruf, diesem Aufschrei, der gleichzeitig siegestrunken und resigniert klang, fordernd, oder zumindest beharrend und zugleich selbstlos, wie ein wahres Stoßgebet. Die Stimme kannte ich gut. Ich lag im Bett, in Kissen, wie der Dichter sagt, und doch martialisch, lag wie mit einer Schusswunde danieder. Mehrfach schon habe ich darüber nachgesonnen, wieso in der sogenannten zeitgenössischen ungarischen Prosa so schwer eine Szene vorstellbar ist, in der jemand nieder geschossen wird. Natürlich, wenn schon einer niedergeschossen wird, dann keinesfalls der Ich-Erzähler! Obwohl, er könnte sich davon erholen, dann kann er erzählen, soviel er lustig ist
Er würde im Krankenhaus liegen, wie ich, würde nicht ganz verstehen, wo er ist und wieso, ebenso wie ich, die Beruhigungs- und schmerzstillenden Mittel sind noch nicht geweabgebaut, der einzige sichere Punkt scheint der in der Tür stehende (sich unterhaltende?, streitende?) Polizeiermittler zu sein. Allmählich hätte ich auch entsprechende Erfahrungen mit Schießereien. Angeblich kämpften in den neunziger Jahren die ukrainische und die albanische Mafia in Budapest oder um Budapest. Ich selbst habe auch eine Schießerei aus Richtung Szentendrei-Straße mit angehört. Ich erfuhr erst am nächsten Tag aus der Zeitung, dass es sich um eine Schießerei gehandelt hatte, am Abend zuvor dachte ich noch, es wäre wieder so eine neureiche Party in der Nachbarschaft, ein privates Feuerwerk, aber vergeblich beäugte ich gereizt den schwarzen Himmel, er blieb ein schwarzer Himmel, was ich schadenfroh registrierte.
Péter Esterházy (Boedapest, 14 april 1950)
De Zwitserse schrijver en draaiboekauteur Charles Lewinsky werd geboren op 14 april 1946 in Zürich. Zie ook mijn blog van 14 april 2009.
Uit: Doppelpass
Der Lastwagen hielt ohne Vorwarnung an. Er hörte den metallischen Schlag, mit dem die Heckklappe entriegelt wurde, und dachte erschrocken: Wir sind in eine Kontrolle geraten. Die Kisten, die sein Versteck umgaben wie eine Mauer, wurden zur Seite geschoben. Er hätte sich gern unsichtbar gemacht, aber da war kein Spalt mehr, in dem er sich hätte verkriechen können. Dann fiel auch schon Licht zu ihm herein, nicht grell und blendend, wie er es erwartet hatte, sondern mild und gedämpft. Es musste schon Abend sein. Der Mann, der da stand, trug keine Uniform, nur eine Windjacke über einem T-Shirt. Der Fahrer, wenn es auch nicht derselbe war, den er beim Ein steigen gesehen hatte. Der Mann kratzte sich am Bauch und sagte etwas in einer rauen, fremden Sprache. Es konnte Hier sind wir bedeuten oder Aussteigen oder ganz einfach: Hau ab! Man musste die Worte nicht verstehen; die Geste war so eindeutig wie die Ungeduld. Seine paar wenigen Habseligkeiten waren schnell ein ge sammelt. Den Mantel, der ihm zusammengerollt als Kopfkissen gedient hatte, zog er an. Damals im Auffanglager hatte er ihn sich aus einer Kleiderspende herausgesucht. Die andern hatten ihn dafür ausgelacht und Marabu genannt, denn der Mantel war zu lang, und manchmal stolperte er über den Saum. Aber er wärmte, und nur darauf kam es an. Sein einziges Reisegepäck war eine blaue Plastiktasche mit dem Logo einer Fluggesellschaft. Irgendwann einmal, das hatte er sich vorgenommen, würde er zum Flughafen gehen und einfach einsteigen. Ein steigen und nach Hause fliegen. Einen Mantel mit Pelzkragen würde er dann anhaben, und ein Angestellter würde ihm die Tasche hinterher tragen. Irgendwann einmal. Als er von der Ladefläche auf die Strasse sprang, knickten seine Knie ein. Er hatte sich allzu lang nicht richtig bewegen können. Der Mann schob ihn mit einer hastigen Bewegung zur Seite und verriegelte die Heck klappe wieder. Er nickte ihm nicht zu, bevor er zur Fahrerkabine zurückging, schaute ihn nicht einmal an.
Charles Lewinsky (Zürich, 14 april 1946)
De Nederlandse dichter Tjitse Hofman werd geboren in Assen op 14 april 1974. Zie ook mijn blog van 14 april 2009.
Vollmilch Schokolade
Bijt na het ontleden voorzichtig de Schokolade doormidden om te zien hoe zon Vollmilch dan van binnen
Waarop het openbarst en een bruine slak zich tegen mijn wang kwakt mit Caramel zie ik dan
In beduidend kleinere letters.
Tjitse Hofman (Assen, 14 april 1974)
Zie voor nog meer schrijvers van de 14e april ook mijn vorige blog van vandaag.
14-04-2010 om 20:14
geschreven door Romenu
|