De Nederlandse dichter en schrijver Ted van Lieshout werd geboren op 21 december 1955 in Eindhoven. Zie ook alle tags voor Ted van Lieshout op dit blog.
Uit: Gebr.
“... er is nog zo veel dat ik je moet vertellen. Om te beginnen dit: ik heb tegen je gelogen. Het was niet omdat ik de waarheid niet kon zeggen, maar omdat ik het niet wilde. Want als ik je de waarheid vertel, zit ik met een probleem. Ik wou je dagboek redden zodat je gedachten bewaard blijven, maar in je dagboek staat een geheim dat je van mij gestolen hebt en het is belangrijk dat mijn geheimen geheim blijven. Dat is volgens mij niet mogelijk als dit dagboek blijft bestaan en iedereen het kan lezen. Toch wil ik, nu het nog kan, niet meer tegen je liegen. Ik wil dat je de waarheid weet, ook al betekent dat waarschijnlijk dat ik je dagboek dan moet laten verbranden. Dan is deze reddingsactie mislukt.’ (…)
‘Toen kreeg ik een mal idee, nou ja, niet eens zo gek als je bedenkt dat het carnaval is en buiten iedereen zich heeft verkleed. Ik heb besloten om mijn eigen carnaval te vieren. Ik kleedde me uit en trok jouw kleren aan: je versleten spijkerbroek omdat je daaraan nog het best kunt zien dat de jongen die erin zat eruit is, en je blauwe trui met de gaten waar je ellebogen hebben gezeten. Je zou denken dat broertjes die maar dertien maanden schelen in elkaars kleren passen. Wij niet. Toen je dertien was, schoot je als een bamboespruit de hoogte in, terwijl ik maar niet wilde groeien. Nu ben ik zestien en jij bent veertien gebleven, en nog steeds hangen je ellebogen en je knieën me te laag. Ik moet de pijpen van je broek wel twee keer omslaan voor mijn voeten te voorschijn komen. De knoop krijg ik makkelijk dicht, maar de rits niet omhoog omdat ik, “met jouw lichaam aan”, een veel te dikke kont heb (of een te grote piemel, dat kan ook). Het trekt ook bij mijn schouders en bovenbenen. Je knelt, Maus. Is dat niet heerlijk? Ik houd je aan. Deze carnaval ga ik verkleed als mijn broertje.’
Ted van Lieshout (Eindhoven, 21 december 1955)
De Zwitserse schrijver Rolf Lappert werd geboren op 21 december 1958 in Zürich. Zie ook alle tags voor Rolf Lappert op dit blog.
Uit:Über den Winter
„Seit dem Abend hatte sich das Meer wieder beruhigt. Die Stille war ein unablässiges Innehalten, ein scheinbar endloses Warten. Es gab kein Haus in der Nähe, kein Licht weit und breit, keine lebende, einer Sprache mächtige Seele. Zum nächsten Ort, einer Ansammlung verlassener Hotels, Läden und Imbissbuden, fuhr man Stunden auf der von Sand bedeckten Straße. Trockene Wärme erfüllte die Luft, herübergetragen aus Afrika, das als Ahnung hinter dem Horizont lag. Das Uhrwerk der Insektenbeine, das Fächern der Palmblätter, das Bellen verwilderter Hunde: die Geräusche einer Nacht ohne Menschen. Über allem spannte sich der Himmel, eine tiefschwarze See, aus der Sterne emporstiegen und als eisiges Glitzern auf die Erde herabsanken. Die Welt drehte sich in ihrer eigenen schweren Dunkelheit, Kontinente trieben voneinander weg. Lennard Salm lag auf dem Rücken im Gras. Wenn er den Atem anhielt, hörte er das leise Rollen der Wellen. Er öffnete die Augen und betrachtete eine Weile das Sternengewirr. Vielleicht war es zehn, dachte er, vielleicht auch schon Mitternacht. Seine Uhr hatte er vor Wochen beim Kartenspiel verloren. Falter stießen gegen den Schirm der Petroleumlampe, deren kümmerlicher Schein den Innenhof kaum erhellte. Wegen des Unwetters hatte er die letzten drei Tage untätig vertrödelt. Jetzt war er müde vom Nichtstun und der Anstrengung, diesem Zustand ein Glücksgefühl abzuringen. Seit Ausbruch des Sturms trank er den Wein nicht mehr, mit dem der Keller, ein Bunker unter dem Küchenboden, gefüllt war. Auch nüchtern blieb der Eindruck, eine Art Ende erreicht zu haben, einen Punkt, an dem es keinen wirklichen Grund zum Bleiben mehr gab und schon gar keine Rechtfertigung für seine Lethargie, die, so redete er sich ein, in einem direkten Zusammenhang mit dem Verlust seiner Uhr stand. Er setzte sich auf und schlüpfte in die Plastiklatschen, die er kurz nach seiner Ankunft am Strand gefunden hatte, eine rote, brettharte von der Dicke eines Steaks und eine gelbe, dünn wie ein Stück filetierten Fischs, vom Meerwasser spröde geworden. Dann ging er ins Badezimmer und wusch sich die Hände und das Gesicht mit Wasser, das lauwarm war und nach den modrigen Wänden des Betontanks roch, aus dem es gepumpt wurde. Er drehte den Hahn zu und betrachtete sich im Spiegel, hielt eine Weile seinem Blick stand, der fest war, nur leicht getrübt von einem Schleier vagen Zweifels an etwas, das er nicht benennen konnte. Seine Haut war kaum brauner geworden, nur trockener unter dem struppigen Bart, der seinem Gesicht nichts verlieh außer einer gleichgültig hingenommenen Verwahrlosung.“
Rolf Lappert (Zürich, 21 december 1958)
De Zwitserse schrijver Thomas Hürlimann werd geboren op 21 december 1950 in Zug. Zie ook alle tags voor Thomas Hürlimann op dit blog.
Uit: Der Filialleiter
“Als der Filialleiter des Supermarktes auf dem Fernsehschirm seine Frau erblickte, erschrak er zu Tode. Nein, er täuschte sich nicht – das erste Programm zeigte Maria-Lisa, seine eigene Frau. Im schicken Blauen sass sie in einer grösseren Runde, und gerade jetzt, da der Filialleiter seinen Schock überwunden glaubte, wurde Maria-Lisa von der Moderatorin gefragt, was sie für ihren Ehemann empfinde. «Nichts», sagte Maria-Lisa. «Maria-Lisa!», entfuhr es dem Filialleiter, und mit zittriger Hand suchte er den Unterarm seiner Frau. Wie jeden Abend sassen sie nebeneinander vor dem Fernseher, und beide hatten ihre Füsse in rote Plastikeimerchen gestellt, in ein lauwarmes Kamillenbad – das stundenlange Stehen im Supermarkt machte ihnen zu schaffen. Die Bildschirm-Maria-Lisa lächelte. Dann erklärte sie, über den Hass, ehrlich gesagt, sei sie schon hinaus. Der Filialleiter hielt immer noch Maria-Lisas Arm. Er schnaufte, krallte seine Finger in ihr Fleisch und stierte in den Kasten. Hier, fand er, war sie flacher als im Leben. Sie hatte ihr Was-darfs-denn-sein-Gesicht aufgesetzt und bemerkte leise, aber dezidiert: «Mein Willy ekelt mich an.» Und das in Grossaufnahme! Nun sprach eine blonde Schönheit über die Gefahren der Affektverkümmerung und der Filialleiter, dem es endlich gelang, die Augen vom Apparat zu lösen, versuchte seine Umgebung unauffällig zu überprüfen. Jedes Ding war an seinem Platz. In der Ecke stand der Gummibaum, an der Wand tickte die Kuckucksuhr, und neben ihm sass die Frau, mit der er verheiratet war. Kein Spuk – Wirklichkeit! Maria-Lisa war auf dem Bildschirm, und gleichzeitig griff sie zur Thermosflasche, um in die beiden Plastikeimer heisses Wasser nachzugiessen.“
Thomas Hürlimann (Zug, 21 december 1950)
De Duitse schrijver Heinrich Böll werd geboren op 21 december 1917 in Keulen. Zie ook alle tags voor Heinrich Böll op dit blog.
Uit: Haus ohne Hüter
„Meistens aber hörte er Glum noch im Zimmer darüber: den schweren ruhigen Schritt, oder Albert, der im Zimmer nebenan bei der Arbeit leise pfiff, und oft kam Bolda noch spät die Treppe herunter, um sich unten in der Küche etwas zu brutzeln: schlurfende Schritte, zaghaft angeknipstes Licht, und doch begegnete sie meistens der Großmutter, und deren dunkle Stimme sagte dann in der Diele: »Na, du gierige Schlunze, machst dir mitten in der Nacht noch was zurecht brätst du, fummelst du, kochst du dir noch irgendeinen Dreck?« Dann lachte Bolda mit ihrer schrillen Stimme: »Ja, du verfressenes Aas, ich hab' noch Hunger, magst du was mit?« Wieder schrilles Lachen bei Bolda und ein dumpfes, viel Ekel ausdrückendes Bäh der Großmutter. Oft auch tuschelten die beiden nur, und er hörte nur hin und wieder ein Lachen: grell von Bolda, dunkel von der Großmutter. Glum aber, der oben auf und ab ging, las in seinen merkwürdigen Büchern: >Dogmatik< und >Moraltheologie<. punkt="" zehn="" l="" schte="" er="" das="" licht="" ging="" ins="" badezimmer="" oben="" wusch="" sich="" em=""> Rauschen des Wassers und der Puff, wenn die Stichflamme die vielen Flämmchen des Gasboilers entzündete, dann kehrte Glum in sein Zimmer zurück, löschte das Licht und kniete im Dunkeln vor seinem Bett nieder, um zu beten. Er hörte genau, wenn Glum die schweren Knie auf den Boden setzte, und wenn es in den anderen Räumen still war, hörte er ihn oben murmeln: lange murmelte Glum dort oben im Dunkeln. Und wenn Glum dann aufstand und die Stahlfedern der Matratze quietschten, dann war es genau halb elf. Alle im Hause außer Glum und Albert waren unregelmäßig in ihren Gewohnheiten: Bolda konnte noch nach Mitternacht herunterkommen, um sich in der Küche Schlaftee zu kochen, Hopfenblätter, die sie in einer braunen Papiertüte bereithielt; und die Großmutter ging manchmal noch nachts, wenn die Uhr schon lange eins geschlagen hatte, in die Küche, machte sich einen ganzen Teller voller Fleischbrote und ging mit einer Flasche Rotwein unter dem Arm in ihr Zimmer zurück.“
Heinrich Böll (21 december 1917 – 16 juli 1985)
De Tsjechische dichter Ivan Blatný werd geboren op 21 december 1919 in Brno. Zie ook alle tags voor Ivan Blatnýop dit blog. Zie ook alle tags voor Ivan Blatný op dit blog.
Brno Elegies
2 The plain spreads out form you when you’ve gone by the cemetery wall where greensward glistens. Beat on it desperately and in reply a startled bird flies off into the distance.
And startled through the sky he loops and pegs, who danced on graves and sang the dead his jokes. Regret draws tighter, tighter, till it chokes. You watch his flight, lead clipped onto his leg.
You watch his flight, how he lightly wheels, a wound upon the sky that slowly heals above the meadows, cradled by a beck. That silver furrow… groove… that thread… a speck.
Vertaald door Justin Quinn
Charity
Hearken, the rivers won't be frozen this winter or nearly any other winter for that matter this is a milde climate Don't uproot the begonias leave them in the gardens of the Gulf Stream sweet like a nun's concerne for the world sweet like a warble of a Bonni's warbler.
Ivan Blatný (21 december 1919 – 5 augustus 1990)
De Nederlandse dichter en literator Garmt Stuiveling werd geboren in Stroobos op 21 december 1907. Zie ook alle tags voor Garmt Stuiveling op dit blog.
Uit: Op zoek naar Louis Couperus
“Hoe meer men van Couperus kent, hoe moeilijker het valt hem te situeren. Dat geldt van alle groten, in feite zelfs van alle kleineren. Niemand heeft genoeg aan een etiket. Maar voor een eerste verantwoorde typering kan men bij velen toch volstaan met een persoonlijke variant van een algemene term. Heel de groepering in stromingen en tijdvakken berust op de veronderstelling van die mogelijkheid. Begrippen als renaissance, barok en romantiek hebben geen andere inhoud dan de gemeenschappelijke kenmerken bij verschillende kunstenaars en zelfs kunsten. Couperus evenwel dwingt tot zóveel variatie en voorbehoud, dat het begrip zelf erdoor verdwijnt. Hij is niet alleen anders dan anderen, hij is telkens een ander. Het heeft de eigentijdse critici gehinderd en verward. Hij paste niet in hun schema's, zijn beweeglijkheid stoorde hun Hollandse zin voor orde. Nauwelijks had men hem keurig beoordeeld en veilig ondergebracht, of met een volgend boek ontsnapte hij hun systeem. Terzij van de velen die bleven wat zij waren en deden wat verwacht werd, verraste hij met telkens nieuwe mogelijkheden, een tovenaar voor de een, een goochelaar voor de ander. Zoals het de critici verging bij zijn leven, vergaat het na zijn dood nog ieder die zijn werk leest in de orde van ontstaan, eerste voorwaarde voor het begrip van iemands ontplooiing. Van traditionele historiserende gedichten moet men overschakelen naar modern psychologisch proza. Van somber fatalisme naar tedere idylle en glanzende extase. Van de echte Haagse aristocratie naar een gefingeerd Zuidoosteuropees vorstenhof. Van symbolische sprookjes naar een paar realistische romans, op Java en in Italië. Van het verwelkende Den Haag uit het fin de siècle naar het antieke Rome van de knaap-keizer Heliogabalus. En nauwelijks terug in Den Haag, bij de ‘oude mensen’, neemt Couperus ons opnieuw mee in ruimte en tijd: naar Egypte, naar Griekenland, naar Spanje, naar Perzië."
Garmt Stuiveling (21 december 1907 - 11 mei 1985) Hier met H. A. Gomperts (rechts)
De Duitse dichter Ludwig Heinrich Christoph Hölty werd geboren op 21 december 1748 in Mariensee bij Hannover. Zie ook alle tags voor Ludwig Hölty op dit blog.
Die Knabenzeit
Wie glücklich, wem das Knabenkleid Noch um die Schultern fliegt, Wem lächelnde Zufriedenheit Den jungen Busen wiegt.
Der Kräusel, und das Steckenpferd, Auf dem er herrisch sitzt, Das hölzerne Husarenschwert Belustigen ihn itzt.
Den Ball, des Knaben Busenfreund, Der durch die Lüfte rollt, Sobald der Blumenmond erscheint, Vertauscht' er nicht um Gold.
Nie mahlt der Harm, die Pest der Welt, Sein blühendes Gesicht, Als wenn sein Ball ins Waßer fällt, Als wenn sein Schwert zerbricht.
Er hüpfet oft, vom Schweiße naß, Den halben Sommertag, Im Garten, durch das bunte Graß, Den Schmetterlingen nach.
So spielt er, bis das Mittagsbrodt Ihn in die Stube winkt, Und tändelt, bis das Abendroth Durch Silberwolken blinkt.
Vergnügen hüpft um ihm herum, Wenn Morpheus Mohn verstreut, Er tanzet in Elisium, Beglückte Knabenzeit!
Ludwig Hölty (21 december 1748 – 1 september 1776) Hölty woonde 1765 – 1768 in dit huis in Celle
Zie voor nog meer schrijvers van de 21e december ook mijn blog van 21 december 2014 deel 2 en eveneens deel 3.
21-12-2015 om 18:49
geschreven door Romenu
Tags:Ted van Lieshout, Rolf Lappert, Thomas Hürlimann, Heinrich Böll, Ivan Blatný, Garmt Stuiveling, Ludwig Hölty, Romenu
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