De Zwitserse (Duitstalige) dichter en schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook alle tags voor Hermann Hesse op dit blog.
Uit: Narziß und Goldmund
„Und immer war unter der Schar der Mönche und Schüler, der frommen und der lauen, der fastenden und der feisten, immer war zwischen den vielen, welche da kamen, lebten und starben, dieser und jener Einzelne und Besondere gewesen, einer, den alle liebten oder alle fürchteten, einer, der auserwählt schien, einer, von dem noch lange gesprochen wurde, wenn seine Zeitgenossen vergessen waren. Auch jetzt gab es im Kloster Mariabronn zwei Einzelne und Besondere, einen Alten und einen Jungen. Zwischen den vielen Brüdern, deren Schwarm die Dormente, Kirchen und Schulsäle erfüllte, gab es zwei, von denen jeder wußte, auf die jeder achtete. Es gab den Abt Daniel, den Alten, und den Zögling Narziß, den Jungen, der erst seit kurzem das Noviziat angetreten hatte, aber seiner besonderen Gaben wegen gegen alles Herkommen schon als Lehrer verwendet wurde, besonders im Griechischen. Diese beiden, der Abt und der Novize, hatten Geltung im Hause, waren beobachtet und weckten Neugierde, wur-den bewundert und beneidet und auch heimlich gelästert. Den Abt liebten die meisten, er hatte keine Feinde, er war voll Güte, voll Einfalt, voll Demut. Nur die Gelehrten des Klosters mischten in ihre Liebe etwas von Herablassung; denn Abt Daniel mochte ein Heiliger sein, ein Gelehrter jedoch war er nicht. Ihm war jene Einfalt eigen, welche Weisheit ist; aber sein Latein war bescheiden, und Griechisch konnte er überhaupt nicht. Jene wenigen, welche gelegentlich die Einfalt des Abtes etwas belächelten, waren desto mehr von Narziß bezaubert, dem Wunderknaben, dem schönen Jüngling mit dem eleganten Griechisch, mit dem ritterlich tadellosen Benehmen, mit dem stillen, eindringlichen Denkerblick und den schmalen, schön und streng gezeichneten Lippen. Daß er wunderbar Griechisch konnte, liebten die Gelehrten an ihm. Daß er so edel und fein war, liebten beinahe alle an ihm, viele waren in ihn verliebt. Daß er so sehr still und beherrscht war und so höfische Manieren hatte, nahmen manche ihm übel. Abt und Novize, jeder trug auf seine Art das Schicksal des Auserwählten, herrschte auf seine Art, litt auf seine Art. Jeder der beiden fühlte sich dem andern mehr verwandt und mehr zu ihm hingezogen als zum ganzen übrigen Klostervolk; dennoch fanden sie nicht zueinander, dennoch konnte keiner beim andern warm werden.“
Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962) Hermann-Hesse-Museum in Calw
De Poolse dichteres Wisława Szymborska werd geboren op 2 juli 1923 in Bnin. Zie ook alle tags voor Wislawa Szymborska op dit blog.
Under One Small Star
My apologies to chance for calling it necessity. My apologies to necessity if I'm mistaken, after all. Please, don't be angry, happiness, that I take you as my due. May my dead be patient with the way my memories fade. My apologies to time for all the world I overlook each second. My apologies to past loves for thinking that the latest is the first. Forgive me, distant wars, for bringing flowers home. Forgive me, open wounds, for pricking my finger. I apologize for my record of minuets to those who cry from the depths. I apologize to those who wait in railway stations for being asleep today at five a.m. Pardon me, hounded hope, for laughing from time to time. Pardon me, deserts, that I don't rush to you bearing a spoonful of water. And you, falcon, unchanging year after year, always in the same cage, your gaze always fixed on the same point in space, forgive me, even if it turns out you were stuffed. My apologies to the felled tree for the table's four legs. My apologies to great questions for small answers. Truth, please don't pay me much attention. Dignity, please be magnanimous. Bear with me, O mystery of existence, as I pluck the occasional thread from your train. Soul, don't take offense that I've only got you now and then. My apologies to everything that I can't be everywhere at once. My apologies to everyone that I can't be each woman and each man. I know I won't be justified as long as I live, since I myself stand in my own way. Don't bear me ill will, speech, that I borrow weighty words, then labor heavily so that they may seem light.
Vertaald door Stanislaw Baranczak en Clare Cavanagh
Wislawa Szymborska (2 juli 1923 – 1 februari 2012)
De Vlaamse schrijver Erik Vlaminck werd geboren in Kapellen op 2 juli 1954. Zie ook alle tags voor Erik Vlaminck op dit blog.
Uit: De zwarte brug
“De wind fluit. De wind huilt. Hoewel alle ramen en deuren gesloten zijn, doet hij de gordijnen bewegen. Soms voelt Leo zelfs een zucht over zijn wangen en zijn voorhoofd strijken. Het is moeilijk om de slaap te vatten. Wanneer dat uiteindelijk toch lukt sluipen de ratel van de regen op het vensterglas en het klepperen van de dakplaten die op de koterij achter de achterkeuken liggen zijn angstige dromen binnen. Hij is al verschillende keren met een schok wakker geworden. De slaapkamer is van winterkou doordrongen, toch kleven de lakens klam aan zijn benen. Hij heeft in stilte al meer dan twintig Weesgegroeten gebeden om het stormweer te doen keren maar de Moeder Gods lijkt niet thuis te zijn. Zijn broer Bernard met wie hij het bed deelt heeft hem, hoewel Leo er zeker van is dat hij geen kik gegeven heeft, onverwacht een por in de zij gegeven en daarbij gesist: ‘Wilt ge uw mond wel eens houden, kleine. Ik wil slapen.’ Swa, die in het andere bed ligt, draait en keert onophoudelijk. Beneden is er geloop. Af en toe hoort Leo het snerpen van de scharnieren van de keukendeur. Allicht is vader opgestaan. Of een van de grote broers. Om de wacht te houden. Om maatregelen te nemen wanneer het nodig is. Het is brullen wat de wind nu doet. Ergens klettert een zinken emmer over de plavuizen. Bij de buren jankt de hond alsof hij met de ketting geslagen wordt. Ondanks alle gerommel en geraas moet Leo toch weer ingedommeld zijn. Hij schrikt wakker door het beangstigende geluid van krakend en splinterend hout. Wellicht is het een van de populieren van achter de patattenhof die het begeeft onder de beukende stormwind.”
Erik Vlaminck (Kapellen, 2 juli 1954)
De Nederlandse dichter, prozaschrijver en criticus Pierre H. (Hubert) Dubois werd geboren in Amsterdam op 2 juli 1917. Zie ook alle tags voor Pierre H. Dubois op dit blog.
Woorden
Alleen met woorden kan het zwijgen worden uitgesproken alleen met woorden die zo woordeloos zijn dat niemand ze meer hoort alleen nog weet (als iets dat is en tegelijk niet is - een capriccio van Guardi)
eeuwen vallen weg en zijn toch voorbij meer dan ooit aanwezig en voorgoed verloren
alleen met woorden die zijn als muziek (wanneer muziek er niet meer is) geen klank toon of trilling iets boven dit alles
Alleen met woorden die onschrijfbaar zijn kan het eeuwige zwijgen worden aangeklaagd
Drie sonnetten
II Eens was ik vroom, mijn vroomheid werd genot. En 'k vond mijzelf laaghartig en ontrouw. ‘Waart gij slechts heet of koud, maar gij zijt lauw...’ vermaande mij een dreigend woord van God. Sinds was ik immer in mijzelf verdeeld en twijfelde aan vroomheid en genot, aan leed en vreugde, zekerheid en spot, en wist niet of ik speelde of werd gespeeld. Nu weet ik zeker, dat ik ben gespleten, en ik verdraag het met gerust geweten mijn hart en ziel daarin te zien verslinden. En 'k zoek - maar nog vergeefs - mij te verzoenen met wat ik vroeger voorgaf te verdoemen als 't kwaad, waarvan ik de oorzaak niet kon vinden.
Pierre H. Dubois (2 juli 1917 - 24 maart 1999) Hier met echtgenote Simone
De Duitse schrijver en filmmaker Axel Brauns werd op 2 juli 1963 geboren in Hamburg. Zie ook alle tags voor Axel Braun op dit blog.
Uit: Buntschatten und Fledermäuse
„Die Haha pflanzte einen Baum auf dem Balkon des Hofhauses. Auf dem alten Balkon hatte ich mich nie verlaufen. Der neue Balkon war jedoch riesig. Über das Geländer des alten Balkons vermochte ich einen Blick zu werfen. Ich musste nur auf einen Stuhl steigen. Über das Geländer des neuen Balkons würde ich niemals kucken können, selbst wenn ich vom Stuhl aus hochspränge. Es verwirrte mich, dass die Haha den neuen Balkon nicht Balkon nannte. Sie nannte ihn Garten und das Geländer nannte sie Mauer. Ich wollte nicht mit Eimer und Schaufel in der schwarzen Erde spielen. Die schwarze Erde war mir zu klebrig. Ich wollte zum Viereck. Jenseits des wolkenweißen Geländers überwölbte ein wolkenweißer Himmel den Spielplatz. Dort gab es ein Viereck, das die Haha Sandkiste nannte. Der Sand dort war so gelb wie die Haare des Heimers und so körnig wie Zucker. Ich klopfte mit der Schaufel auf den Rand des Eimers, um auf meinen Wunsch aufmerksam zu machen. Die hoch gewachsene Haha war gerade dabei, den Boden über der Wurzel festzustampfen. Sie beachtete mich. Sie sagte etwas. Ihre Worte waren kein Lärm und kein Geräusch, sie hatten Klang und Bedeutung. Ich verstand, was sie meinte. Ich sei zu klein, um allein auf den Spielplatz zu gehen, ich solle dort bleiben, wo ich war: auf dem Balkon. Klackklack. Ich pendelte mit dem roten Eimer und die weißblaue Schaufel klapperte gegen den Rand. Klackklack. Die Haha öffnete die Haustür. Der Heimer schlüpfte neben ihr ins Freie. Pendelnd, folgte ich den beiden Buntschatten. Die Sandkiste wartete auf mich.“
Axel Brauns (Hamburg, 2 juli 1963)
De Duitse schrijver Friedrich Gottlieb Klopstock werd geboren in Quedlinburg op 2 juli 1723. Zie ook alle tags voor Friedrich Klopstock op dit blog.
Psalm
Um Erden wandeln Monde, Erden um Sonnen, Aller Sonnen Heere wandeln Um eine große Sonne: »Vater unser, der du bist im Himmel!«
Auf allen diesen Welten, leuchtenden, und erleuchteten, Wohnen Geister an Kräften ungleich, und an Leibern; Aber alle denken Gott, und freuen sich Gottes. »Geheiliget werde dein Name.«
Er, der Hocherhabene, Der allein ganz sich denken, Seiner ganz sich freuen kann, Machte den tiefen Entwurf Zur Seligkeit aller seiner Weltbewohner. »Zu uns komme dein Reich.«
Wohl ihnen, dass nicht sie, dass er Ihr Jetziges, und ihr Zukünftiges ordnete, Wohl ihnen, wohl! Und wohl auch uns! »Dein Wille gescheh; Wie im Himmel, also auch auf Erden.«
Er hebt mit dem Halme die Ähr’ empor; Reifet den gold’nen Apfel, die Purpurtraube; Weidet am Hügel das Lamm, das Reh im Walde: Aber sein Donner rollet auch her, Und die Schlosse zerschmettert es Am Halme, am Zweig’, an dem Hügel, und im Walde! »Unser tägliches Brot gib uns heute.«
Ob wohl hoch über des Donners Bahn Sünder auch, und Sterbliche sind? Dort auch der Freund zum Feinde wird? Der Freund im Tode sich trennen muss? »Vergib uns unsere Schuld, Wie wir vergeben unseren Schuldigern.«
Gesonderte Pfade gehen zum hohen Ziel, Zu der Glückseligkeit! Einige krümmen sich durch Einöden, Doch selbst an diesen sprosst es von Freuden auf, Und labet den Durstenden. »Führ’ uns nicht in Versuchung, Sondern erlös’ uns vom Übel.«
Anbetung dir, der die große Sonne Mit Sonnen, und Erden, und Monden umgab; Der Geister erschuf; Ihre Seligkeit ordnete; Die Ähre hebt; Der dem Tode ruft; Zum Ziele durch Einöden fuhrt, und den Wanderer labt, Anbetung dir! »Denn dein ist das Reich, und die Macht, Und die Herrlichkeit. Amen.«
Friedrich Klopstock (2 juli 1723 — 14 maart 1803) Portret door Johann Caspar Füssli, 1750
Zie voor nog meer schrijvers van de 2e juli ook mijn vorige blog van vandaag.
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