De Duitse schrijfster Malin Schwerdtfeger werd geboren op 27 december 1972 in Bremen. Zie ook mijn blog van 27 december 2008. Zie ook alle tags voor Malin Schwerdtfeger op dit blog.
Uit: Mein erster Achttausender
„Wieder einmal kam Mama nachts zurück. Sie beugte sich über mich, küßte mich zwischen die Augen, und mir wurde schlecht von ihrem Geruch nach ranziger Yakbutter , nach Qualm und verdorbenem Magen. Noch halb im Schlaf tippte ich auf Tibet oder Nepal. […] Am nächsten Morgen saß sie am großen Tisch im Eßzimmer und rührte Gerstenmehl in ihren Tee. „Morgen, Schätzchen“, sagte sie, als ich her¬einkam, „ist es nicht längst Zeit für die Schule?“ „Wir haben Ferien“, sagte ich. Ich begann im Eßzimmer herumzulaufen und ihre Sachen aufzusammeln, die sie in der Nacht einfach überall hingeschmissen hatte. Matschverkrustete Goretex-Klamotten , Alutöpfe mit angetrockneten Gerstenbreiresten, ein Spezialkocher, die Fotoausrüstung und ihre stinkenden Bergschuhe waren über das ganze Zimmer verteilt. Immerhin hatte sie es noch geschafft, ihren Schlafsack draußen über das Verandageländer zu hängen. Er war bestimmt voller Läuse. Ich schleppte alles hinaus auf die Veranda. Nur mit dem Kochgeschirr lief ich ins Badezimmer. Ich stellte es in die Wanne und ließ heißes Wasser darüber laufen. „Setz dich hin“, sagte Mama, als ich zurück ins Eßzimmer kam. Sie zeigte auf den Stuhl neben sich. „Hast du etwas mitgebracht, wovon ich wissen sollte?“, fragte ich und setzte mich ans entgegengesetzte Ende des Tisches. „Läuse, Krätze, Ruhr, Dengue-Fieber ?“
Malin Schwerdtfeger (Bremen, 27 december 1972) Cover
De Zwitserse schrijver Markus Werner werd geboren op 27 december 1944 in Eschlikon (Kanton Thurgau). Zie ook alle tags voor Markus Werner op dit blog.
Uit: Bis bald
„Ich überlegte, ob ich, Brechreiz vortäuschend, nach vorne gehen und den Fahrer bitten sollte, anzuhalten und mich aussteigen zu lassen. Der Widerwille, erneut ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, hielt mich zurück. Nach wenigen Minuten bemerkte ich, daß der Bus, statt direkt in die Hauptstraße nach Tunis einzubiegen, eine Zusatzschlaufe machte, langsam durch eine Palmenallee rollte und vor einem Torbogen anhielt. Ich wollte aufstehen, da wurde mein Raum zur flimmernden Wand, ein Riese drückte mich ins Polster. Hätte ich auf die Zähne gebissen, ich wäre entkommen, was meinst du? Hätte ich mich damals, geschwächt durch Jahre des Wohlbefindens, nicht vom Schwindel bezwingen lassen, dann wäre mir das andere vielleicht erspart geblieben. Nur taumelnd hätte ich die Flucht geschafft, aber draußen, draußen hätte ich mich gestrafft, hätte den Regen umarmt und mich, Meerwind im Haar, federnd entfernt, und wir säßen vielleicht nicht hier, ich leicht geschrumpft und in zu weiten Kleidern, du mit dem Schreibblock auf dem Knie, was meinst du? Ist dir der Stuhl bequem? Er ist dir nicht bequem, ich kenne alle meine Stühle, und dieser sogenannte Zig-Zag-Stuhl aus Ulmenholz ist für das Auge konstruiert, nicht für die anderen Körperteile, lehnst du dich an, so scheuert die Oberkante des massiven Rückenbretts am Dornfortsatz des vierten oder fünften Lendenwirbels, trotzdem zu Recht ein weltbekannter Stuhl, ein Wurf, stark und genau und eine Zumutung wie alle Kunst, ich schweife ab.“
Markus Werner (Eschlikon, 27 december 1944)
De Zwitserse dichteres en schrijfster Mariella Mehr werd geboren op 27 december 1947 in Zürich. Zie ook alle tags voor Mariella Mehr op dit blog.
Uit: Aus Widerwelten
Grab um Grab in Finsternis verbannt,
nutzlose Träume, die Saat gottloser Armut ohne Verheißung an Land geschwemmt.
Wie Stille wandern sie als Adern durch den Fels hinaus ins Helle, vertrösten das übrige auf einen andern Tag. Was ist mit mir, mit meiner Kammer voll Gerümpel? Was ist mit dem Schmerz, dem Wahnsinn im Gepäck?
Geduld, verspricht einer ohne Strenge:
Dein Ruheengel ist, so sagen wir zum Tode, noch anderswo beschäftigt.
So bin ich noch immer ausverkauft an diese Erde, und meine Herkunft, verwachsen mit der Nacht, die Antwort eines schwarzen Sterns.
Was wäre, falls mein Ruheengel, von der Reise müde, mit zerrissenen Flügeln in aller Verlassenheit an meiner Statt verstürbe?
Mariella Mehr (Zürich, 27 december 1947)
De Indische dichter Mirza Ghalib (eigenlijk Asadullah Baig Khan) werd geboren op 27 december 1796 in Agra. Zie ook alle tags voor Mirza Ghalib op dit blog.
What Cannot Be Said
There's one who took my heart away. But does she own it? I can't say.
See her as unjust though I may, Is she a tyrant? I can't say.
She strides a bloodless battlefield Where there's no battle-axe to wield.
She keeps a wineless banquet-hall Where there's no bowl to raise at all.
Although she serves wine ceaselessly, Her fingers bring no cup to me.
Her idol-carving hand is sure, But you cannot call her Azer
When riots quiet down, why must You brag of ousting the unjust?
There will be nothing you can say Of the unjust on Judgment Day.
Within the breast the secret lies Which none can ever sermonize.
How strange a thing it is that throws The mind askew till no one knows
How I Ghalib am no believer But can't be called unfaithful either.
Mirza Ghalib (27 december 1796 – 15 februari 1869)
De Duitse schrijver Carl Zuckmayer werd op 27 december 1896 geboren in Nackenheim am Rhein. Zie ook alle tags voor Carl Zuckmayer op dit blog.
Lob der Spatzen
Grau mit viel braun und wenig weißen Federn, das Männchen auf der Brust mit schwarzem Fleck, sie leben unter Palmen, Fichten, Zedern und auch in jedem Strassendreck
In Ingolstadt und in der City Boston Im Hock von Holland und am golden Horn Ist überall der Spatz auf seinem Posten Und fürchtet nicht des Schöpfers Zorn.
Inmitten schwarzer Dschungel von Fabriken Und totgeladner Drähte kreuz und quer Sieht man die Spatzen flattern, nisten picken, als ob die Welt ein Schutzpark wär.
Es stört sie nicht der Lärm der Transmissionen Und keineswegs das Tempo unserer Zeit Sie leben schnell und langsam seit Äonen, wo sie der Himmel hingeschneit
Als Jesus über Gräser, Zweige, Blumen Einritt und alle Hosianna schrien, da pickt ein Spatz gemächlich gelbe Krumen aus dem noch warmen Mist der Eselin
Herr gib uns Kraft und Mut wie deinen Spatzen, mach unser Leben ihrem Rinnstein gleich. Dann mag wer will von edlen Tauben schwatzen, denn unser ist ein gutes Erdenreich.
Carl Zuckmayer (27 december 1896 – 18 januari 1977)
Zie voor nog meer schrijvers van de 27e december ook mijn blog van 27 december 2011 deel 1 en eveneens deel 2 en ook deel 3.
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