De Nederlandse dichter Tjitse Hofman werd geboren in Assen op 14 april 1974. Zie ook alle tags voor Tjitse Hofman op dit blog.
Lepelaar
Bij de rietkraag waar ik mijn vriend uitlaat huppelen konijnen in het licht
Drink ik van de heren uit volle borst zing mijn avondlied
Hese kelen tranendal zo scherp ik de nachtlamp aan zo roer ik het avondmaal zo zwengel ik af
Dwalen druppels door het zwart.
TV 2000
Elektroniek ik loop op elektriek à la teletransformatie glasvezelvervoer en satellietcommunicatie
In mijn verdeeldheid zaai ik onrust op akkers plant ik wellust schep orde op het land in strakke banen over velden vloeien tranen sluipen sloten vol met water van zilte kwaliteit
Ik naai de wereld met mijn kabels smelt aaneen en divergeer ioniseer en transporteer alles naar mijn waarheid privatiseer de saaiheid en alles is in orde naar het schijnt.
Tjitse Hofman (Assen, 14 april 1974)
De Zwitserse dichter en schrijver Roman Graf werd geboren geboren op 14 april 1978 in Winterthur, Zwitserland. Zie ook alle tags voor Roman Graf op dit blog.
Uit: Herr Blanc
“Herr Blanc schritt auf die Haltestelle zu und setzte sich auf die Bank, die an der Rückwand des Häuschens befestigt war. Während er auf den Bus wartete, dachte er an Cambridge zurück, wo er jetzt gerne hingefahren wäre, wenn er gekonnt hätte. Damals hatte er nach einer kurzen Eingewöhnungszeit eine deutsche Studentin mit dem Namen Heike kennengelernt, die sich in ihn verliebte. Er konnte auch heute noch mit Recht sagen, dass er dazu, zumindest am Anfang, kaum Wesentliches beigetragen hatte; er war sich vom ersten Moment an bewusst gewesen, dass eine Beziehung, im Ausland begonnen, keine große Zukunft versprach, es sei denn, die Frau wäre bereit gewesen, mit ihm in die Schweiz zu kommen – aber selbst dann hätte es noch vieles zu beachten gegeben. Heike war dunkelhaarig und kleiner als viele der anderen Studentinnen, schlank, aber nicht mager, weshalb sie häufig einen Rock oder ein Kleid trug, das manchmal für seinen Geschmack ein wenig zu bunt und zu gewagt geschnitten, aber noch im Bereich des Anständigen war. Sie hatte ihm angegeben, und nach einigen Nachfragen seinerseits auch beteuert, dass sie aus einer adligen Familie stamme und ihre Mutter einen Teil ihrer Kindheit in einem böhmischen Schloss verbracht habe, und ihm war klar geworden, dass in diesem besonderen Fall ein extravaganter Kleidungsstil nicht unangemessen war. Natürlich war er zurückhaltend geblieben, hatte sich von der beteuerten, aber nie bewiesenen adligen Herkunft nicht blenden lassen, zumal er, als Schweizer, solange er betreffend seiner nicht sehr wohlhabenden Familie diskret blieb, angesehen war und sich vor niemandem verneigen musste. Selbst wenn sich die adlige Herkunft als ein Märchen hätte entpuppen sollen, Heike war zumindest reich, wie fast alle Studenten in Cambridge, von denen viele aus den verschiedensten Ländern angereist kamen. Sie kaufte sich die teuersten Kleider, aber niemals ohne vorher genau abzuwägen, ob die Qualität den Preis rechtfertigte, und da ihm, im Gegensatz zu ihr, für diese Beurteilungen die Fachkenntnis fehlte, wurde ihm bewusst, dass er es als junger Schweizer Student aus bescheidenen Verhältnissen mit einer Dame von Welt zu tun hatte.“
Roman Graf (Winterthur, 14 april 1978)
De Franse schrijver Alexandre Jardin werd geboren in Neuilly op 14 april 1965. Zie ook alle tags voor Alexandre Jardin op dit blog.
Uit: De edelmoedigen (Vertaald door Arthur Wevers)
“…ik bleef daar staan, bezeten door een herinnering die niet de mijne was, een schuldgevoel dat niet direct op mezelf betrekking had en een schaamte die mijn familieleden niet eens voelden. Hoe kun je dit verleden ooit begraven als niemand er zich verantwoordelijk voor voelt? Daarom heb ik mezelf gedwongen om de onzichtbare gebouwen te zien, om denkbeeldige uitkijktorens te bouwen, die te bemannen met de spookgestalten van Franse politiemannen en om het gehuil te horen van de moeders die zo hard hebben geschreeuwd toen ze van hun kinderen werden gescheiden. Ik wilde dat de genen van [Jean Jardin], die in mijn eigen pupillen zaten, alles verdroegen wat niet waargenomen was. Dat mijn neus dit oord opsnoof. Dat zijn longen, door de mijne, de lucht van deze schande inademde.”
Alexandre Jardin (Neuilly, 14 april 1965)
De Hongaarse schrijver Graaf Péter Esterházy van Galántha werd geboren in Boedapest op 14 april 1950. Zie ook alle tags voor Péter Esterházy op dit blog.
Uit: Esti (Vertaald door Heike Flemming)
„Kornél Esti wusste, wann er gealtert war. Wann er alt geworden war. Gestern, Dienstagmorgen, viertel zehn. Freilich, was heißt alt. Alt ist, so Esti, wenn man über sich sagt, man sei alt. Esti umgab sich mit Wörtern, er war sogar der Meinung, die Welt bestehe aus Wörtern. Nun, dazu hätte ich doch einiges zu sagen. Zum Beispiel, gerade im Zusammenhang mit dem Alter, der Tod. Der Tod ist nicht einfach ein Wort. Bitte ausprobieren. Oder das, was auf dem Klo stinkt. Egal, lassen wir das, mag sein, ich habe da etwas falsch verstanden. Dieser Dienstag benahm sich, keiner weiß, warum, wie ein Sonntag, ein Sonntag alten Schlags, gemütlich, ruhig, langsam, müßig, Esti lag herum und las; überraschend Novellen von Graham Green, dabei mochte er Greens Zynismus nicht, doch wenn er beim Lesen an die Stelle kam, an der ihm das einfiel, fiel es auch der Novelle ein, was sich so als Stärke erwies, als Stärke der Novelle. Er konnte gut im Liegen lesen, manchmal flach auf dem Rücken, die Hände, in ihnen das Buch, zum Himmel gestreckt, freilich, dazwischen noch die Zimmerdecke, gern jedoch las er seitlich auf den Ellbogen gestützt, abwechselnd auf den linken oder rechten (ausgenommen die zwei Jahre, als ihm irgendeine Beule am linken Ellbogen gewachsen war, irgend so ein Gelenkding, Esti hatte es oft betastet, weil die Substanz so seltsam war, weder Muskel noch Fleisch noch Fett, so ein Dingsbums – man konnte sich darauf abstützen, da es nicht weh tat, aber nach etwa zehn Minuten spürte er von einem Augenblick auf den anderen eine heiße Taubheit und aus seinem Ellbogen wich die Kraft, dieser stürzte regelrecht ein, so dass Esti nicht selten mit dem Gesicht quasi in sein Buch fiel), und wenn auch nicht zu schlafen, so pflegte er doch auch auf dem Bauch zu lesen. Dann stellte er sich vor, er sei eine Frau, warum, das bleibt ein Rätsel.“
Péter Esterházy (Boedapest, 14 april 1950)
De Duitse schrijver Landolf Scherzer werd geboren op 14 april 1941 in Dresden. Zie ook alle tags voor Landolf Scherzer op dit blog.
Uit: Stürzt die Götter vom Olymp
„Im Reiseführer hatte ich gelesen, dass Griechen gegen 14 Uhr Mittag essen. Doch in den Touristenhochburgen gilt diese griechische Zeitrechnung wahrscheinlich nicht mehr, denn als ich um 13 Uhr im großen Speisesaal des 5-Sterne-Hotels »Oceania Club« in Nea Moudania einen freien Tisch suche, schleppen die weiß und blau gekleideten Kellnerinnen und Kellner schon schwere Tabletts mit oft noch halbvollen Tellern und Gläsern im Slalom durch die eng gestellten Tische und schütten Fleisch und Fisch, Salat und Spaghetti in die Abfalltonnen, gießen Wein und Bier in den Ausguss, wischen die Tische ab, legen neue Deckchen, Teller und Bestecke wie in einem Nobelrestaurant millimetergenau nebeneinander und bringen im Laufschritt neues Bier, neuen Wein und neues Wasser für die neuen Gäste. Küchenjungen füllen ständig die in der Mitte des Restaurants stehenden Desserttische mit fettigen Torten und Törtchen, buntverzierten dickbäuchigen Marzipanschweinen, honignassem Kuchen, sahnigem Eis und Schokosoße auf. Regelmäßig schreitet der Küchenchef die 25 Meter lange Front der aufgebauten Speisen ab. Dabei würdigt er die Gäste keines Blickes, schaut nur mit Argusaugen auf das Büfett und bewegt sich so gerade und bedächtig, dass seine sehr hohe weiße Mütze nicht einen Zentimeter ins Wanken gerät. Im Laufen zwirbelt er die linke Seite seines schwarzen Bartes, rückt drei Salatschüsseln gerade, zupft das andere Ende seines Bartes, legt zwei Löffel neben die Pfanne mit gebratenen Rosmarinkartoffeln, glättet die linke Seite des Bartes, ordnet die Kuchenstücke symmetrisch und streicht über das rechte Bartende.“
Landolf Scherzer (Dresden, 14 april 1941)
De Duitse schrijfster Gabriele Stötzer werd geboren op 14 april 1953 in Emleben inThüringen in de toenmalige DDR. Zie ook alle tags voor Gabriele Stötzer op dit blog.
Uit: Das Leben der Mützenlosen
“Sie zögerte, und er redete weiter, es sei nicht ganz ungefährlich, aber sie wäre ausreichend abgesichert. Nun sprachen auch andere. Bernd, in dem sie ohne weiteres den von allen anerkannten Leiter sah, erklärte ihr, was sie zu tun hatte. Sie sollte etwas an einen Ort außerhalb der Stadt transportieren und falls das erfolgt wäre, könne sie ungefährdet zurückfahren. „Warum ich?“, fragte sie. „Weil die anderen kein Auto haben.“ Es gab niemanden, mit dem sie sich hätte beraten können, sie mußte sich jetzt und nur für sich selber entscheiden. Man wartete auf ihr Ja oder Nein.”
Gabriele Stötzer (Emleben, 14 april 1953)
De Zwitserse schrijver en draaiboekauteur Charles Lewinsky werd geboren op 14 april 1946 in Zürich. Zie ook alle tags voor Charles Lewinsky op dit blog.
Uit: Doppelpass
„Aber an der nächsten Kreuzung ließ er die Bremslichter aufleuchten, und das konnte man, wenn man wollte, als Abschiedsgruss deuten. Dann war er allein. Das erste, was ihm auffiel: Die Strasse war so sauber. Eine andere Sauberkeit als er sie kannte. Nicht als ob gerade eine Putzkolonne um die Ecke gebogen wäre, sondern als ob hier gar niemand wohnte, als ob sich hinter den Hecken auf beiden Seiten gar keine Häuser versteckten sondern nur unbebautes Land. Oder als ob die Menschen hier gar nicht auf den Gedanken kämen, etwas wegzuwerfen. Obwohl sie doch so viel hatten. Da lag nirgends ein Papierfetzen. Keine Zigarettenpackung und keine Melonenschale. Gab es hier überhaupt Melonen? Bestimmt. Hier gab es alles, hatte Vetter Tom geschrieben. ‚Man kann hier alles kaufen’, hatte in einem Brief gestanden. ‚Man muss nur genug Geld haben’. Oft hatte er ja nicht geschrieben, oder vielleicht waren manche Briefe auch unterwegs verloren gegangen. Der Weg war weit, durch zwei Kontinente und über das Meer, und der Mann, der einmal in der Woche den Postjeep fuhr, war meistens betrunken. Aber wenn eine Nachricht gekommen war, aus dieser fremden Welt, dann hatten sie sie alle gelesen. Oder sich vorlesen lassen. Eine Nachricht aus der Schweiz. Von Vetter Tom, der mit ihm um drei Ecken verwandt war. Vetter Tom mit den goldenen Füssen. Manches hatten sie nicht verstanden, und hatten es sich ausdeuten müssen wie ein Rätsel. ‚Ich habe jetzt ein Haus’, hatte Vetter Tom einmal geschrieben. ‚Es gehört nicht mir, aber es ist doch mein eigenes.’ Darüber hatten sie lang diskutiert.”
Charles Lewinsky (Zürich, 14 april 1946)
Zie voor nog meer schrijvers van de 14e april ook mijn blog van 14 april 2013.
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