De Duitse schrijver Günter Seuren werd geboren op 18 juni 1932 in Wickrath, Niederrhein. Zie ook alle tags voor Günter Seuren op dit blog.
Uit: Das Experiment
„Ich geh rückwärts, weil ich nicht länger vorwärts gehen will“, sagte der Mann. Er war übermittelgroß, bleich vor Anstrengung, sich auf das Rückwärtsgehen zu konzentrieren, und hatte eine vom Wind gerötete Nase. Es blies ein heftiger Westwind, und die Böen, die die übrigen Fußgänger, mit denen der Mann in dieselbe Richtung ging, nur als Brise im Rücken empfanden, trafen ihn mitten ins Gesicht. Er bewegte sich langsamer als die anderen, aber stetig wie ein Krebs im Rückwärtsgang. „Eines Tages“, sagte der Mann, „war ich ganz allein in einem windstillen Park. Ich hörte die Amseln neben mir im Gebüsch nach Futter stochern, ich hörte Tauben rufen - und eine große Ruhe überkam mich. Ich ging ein paar Schritte rückwärts, und ich weiß jetzt: wenn man immer nur vorwärts geht, verengt sich der Weg. Als ich anfing, rückwärts zu gehen, sah ich die übergangenen und übersehenen Dinge, ich hörte sogar das Überhörte. Sie werden entschuldigen, wenn ich mich Ihnen nicht ganz verständlich machen kann. Verlangen Sie keine Logik von mir, die Entdeckung, die ich gemacht habe, lässt sich nicht in Worte fassen. Und denken Sie auch nicht, dass ich ein Mann der Umkehr bin, nein, ich kehre nicht um, ich . . .“ Der Mann schwieg ein paar Sekunden und sah entschlossen geradeaus, „es wird Sie verwundern ...aber ich bin kein Träumer.“ „Was sind Sie dann?“ sagte der Begleiter, ein Mann, der sich im herkömmlichen Vorwärtsgang bewegte. „So kommen Sie doch nicht weiter. Eines Tages sind Sie stehen geblieben, vielleicht wollten Sie das Gras wachsen hören, Sie traten ein paar Schritte zurück, um Abstand zu haben. War es so?“
Günter Seuren (18 juni 1932 – 10 december 2003)
De Duitse schrijfster Utta Danella (eig.Utta Denneler) werd geboren op 18 juni 1924 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Utta Danella op dit blog.
Uit:Meine Freundin Elaine
“Es war ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wieder einmal in Berlin zu sein. Ich ging wie auf Wolken Unter den Linden dahin, die Friedrichstraße rauf und die Leipziger runter, ich stand am Gendarmenmarkt und bewunderte das Schauspielhaus und den Französischen Dom, als hätte ich sie nie gesehen. Oder ich landete beim Schloss, ging über die Brücke und himmelte den Großen Kurfürsten auf seinem stolzen Ross an, in ihn hatte ich mich schon als Kind verliebt. An einem anderen Tag lief ich vom Nollendorfplatz über den Wittenbergplatz die Tauentzienstraße entlang, den ganzen Kurfürstendamm bis hinaus nach Halensee. War ich müde, fuhr ich mit der Straßenbahn, mit dem Bus oder der U-Bahn zurück und landete völlig erschöpft bei Tante Marina, sank in einen Sessel und sah ihr zu, wie sie den Tee bereitete. An einem Tag hatte es heftig geregnet, und ich kam klitschnass nach Hause. »Kind, du übertreibst«, sagte sie. »Jetzt hast du dich bestimmt zu allem Unglück noch erkältet.« »Es ist so schön, so schön, so schön. Wieso Unglück? Ich bin glücklich. So glücklich bin ich seit hundert Jahren nicht mehr gewesen.« »Ein komischer Ausspruch für eine verheiratete Frau mit drei niedlichen Kindern.« Sie sprach im typischen Marina- Ton, man wusste nie, ob sie es ernst meinte oder ob sie spottete. Das Mädchen hatte währenddessen meinen nassen Mantel hinausgebracht, ich streifte die Schuhe von den Füßen, sie waren nicht wasserdicht, und ich hatte kalte Füße. War schon möglich, dass ich mich erkältet hatte. Na, wenn schon. In Berlin und bei Tante Marina fand ich alles wunderbar, selbst eine Erkältung. Ich rollte mich im Sessel zusammen und hätte am liebsten geschnurrt wie zu Hause unsere Mieze. Marina zapfte an ihrem Samowar den Tee, brachte die gefüllte Tasse und stellte sie auf das kleine Tischchen neben mich. Der Tee war heiß und köstlich, sie hatte einen Schuss Rum hineingetan, wohl um der angekündigten Erkältung vorzubeugen. Ich trank in kleinen, genüsslichen Schlucken, bis die Tasse leer war. Dann langte ich nach der Keksdose.“
Utta Danella (18 juni 1924 – begin juli 2015) Cover
De Australische dichter George Essex Evans werd geboren op 18 juni 1863 in Londen. Zie ook alle tags voor George Essex Evans op dit blog.
A Pastoral
Nature feels the touch of noon; Not a rustle stirs the grass; Not a shadow flecks the sky, Save the brown hawk hovering nigh; Not a ripple dims the glass Of the wide lagoon.
Darkly, like an armed host Seen afar against the blue, Rise the hills, and yellow-grey Sleeps the plain in cove and bay, Like a shining sea that dreams Round a silent coast.
From the heart of these blue hills, Like the joy that flows from peace, Creeps the river far below Fringed with willow, sinuous, slow. Surely here there seems surcease From the care that kills.
Surely here might radiant Love Fill with happiness his cup, Where the purple lucerne-bloom Floods the air with sweet perfume, Nature's incense floating up To the Gods above.
'Neath the gnarled-boughed apple trees Motionless the cattle stand; Chequered cornfield, homestead white, Sleeping in the streaming light, For deep trance is o'er the land, And the wings of peace.
Here, O Power that moves the heart, Thou art in the quiet air; Here, unvexed of code or creed, Man may breathe his bitter need; Nor with impious lips declare What Thou wert and art.
All the strong souls of the race Thro' the aeons that have run, They have cried aloud to Thee -- "Thou art that which stirs in me!" As the flame leaps towards the sun They have sought Thy face.
But the faiths have flowered and flown, And the truth is but in part; Many a creed and many a grade For Thy purpose Thou hast made. None can know Thee what Thou art, Fathomless! Unknown!
George Essex Evans (18 juni 1863 – 10 november 1909) Cover
De Russische schrijver Ivan Aleksandrovitsj Gontsjarov werd geboren op 18 juni 1812 in Simbirsk als zoon van een graanhandelaar. Zie alle tags voor Ivan Gontsjarov op dit blog.
Uit: Oblomov (Vertaald door David Magarshack)
“Lying down was not for Oblomov a necessity, as it is for a sick man or for a man who is sleepy; or a matter of chance, as it is for a man who is tired; or a pleasure, as it is for a lazy man: it was his normal condition. When he was at home - and he was almost always at home - he lay down all the time, and always in the same room, the room in which we have found him and which served him as a bedroom, study, and reception-room. He had three more rooms, but he seldom looked into them, except perhaps in the morning, and that, too, not every day, but only when his man-servant swept his study - which did not happen every day. In those rooms the furniture was covered with dust sheets and the curtains were drawn. The room in which Oblomov was lying seemed at first glance to be splendidly furnished. It had a mahogany bureau, two sofas, upholstered in a silk material, and a beautiful screen embroidered with birds and fruits never to be found in nature. It had silk curtains, rugs, a number of pictures, bronze, porcelain, and all sorts of pretty knick-knacks. But an experienced person of good taste casting a cursory glance round the room would at once detect a desire to keep up appearances somehow or other, since appearances had to be kept up. Oblomov, of course, had nothing else in mind when he furnished his study. A man of refined taste would never have been satisfied with those clumsy and heavy mahogany chairs and those rickety book-stands. The back of one of the sofas had dropped and the mahogany veneer had come unstuck in some places.”
Ivan Gontsjarov (18 juni 1812 - 27 september 1891) Cover
De Canadese schrijver, journalist en historicus Jean-Claude Germain werd geboren op 18 juni 1939 in Montral. Zie ook alle tags voor Jean-Claude Germain op dit blog.
Uit: Sur le chemin de la roche percée: Nouvelles historiettes de la bohème
« Les cuisiniers chinois ont rapidement compris que le goût n’était pas dans l’assiette, mais dans la bouche du client, comme la beauté dans le regard de celui qui regarde. Ils ont donc adapté leurs plats au palais de chacune des villes où ils se sont installés. Au gré des années, j’ai mangé chinois un peu partout, à Toronto, Vancouver, New York, Boston et je n’ai jamais retrouvé la finesse de goût de la cuisine chinoise montréalaise. Ce qui en dit plus sur Montréal que sur la Chine. » (…)
Le protestantisme en général avait pris ses distances devant les restrictions alimentaires du catholicisme. Mais les réformés, invoquant leur liberté de conscience, se sont infligé un régime de table encore plus ascétique. Il leur interdisait en tout temps de prendre plaisir à manger. Tous les jours de la semaine protestante sont ainsi devenus des vendredis catholiques."
Jean-Claude Germain (Montreal, 18 juni 1939)
De Duitse dicher en schrijver Martin Greif (eig. Friedrich Hermann Frey werd geboren op 18 juni 1839 in Speyer.Zie ook alle tags voor Martin Greif op dit blog.
Die einsame Wolke
Sonne warf den letzten Schein Müd im Niedersinken, Eine Wolke noch allein Schien ihr nachzuwinken.
Lange sie wie sehnend hing, Ferne den Genossen. Als die Sonne unterging, War auch sie zerflossen.
Schattenleben
Still ist's, wo die Gräber sind meiner Liebe; nur bisweilen klagt der Wind bang und trübe. Seh' die Schattenwelt auf Erden rings vergehen, fühle alles spurlos werden und vergehen.
Martin Greif (18 juni 1839 – 1 april 1911) Portret door Hans Thoma, 1910
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