De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.
Hope Is The Thing With Feathers
'Hope' is the thing with feathers— That perches in the soul— And sings the tune without the words— And never stops—at all—
And sweetest—in the Gale—is heard— And sore must be the storm— That could abash the little Bird That kept so many warm—
I've heard it in the chillest land— And on the strangest Sea— Yet, never, in Extremity, It asked a crumb—of Me.
"Faith" Is A Fine Invention
"Faith" is a fine invention When Gentlemen can see— But Microscopes are prudent In an Emergency.
Love is anterior to life
Love is anterior to life, Posterior to death, Initial of creation, and The exponent of breath.
Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886) Portret door Jerry Breen, ca.2006
De Oostenrijkse schrijver Karl Heinrich Waggerl werd geboren op 10 december 1897 in Bad Gastein. Zie ook alle tags voor Karl Heinrich Waggerl op dit blog.
Uit: Die stillste Zeit im Jahr
„Das Gloria sangen wir selber dazu. Es klang vielleicht ein bißchen grob in unserer breiten Mundart, aber Gott schaut seinen Kindern ja ins Herz und nicht in den Kopf oder aufs Maul. Und es ist auch gar nicht so, daß er etwa nur Latein verstünde. Mitunter stimmten wir auch noch das Lieblingslied der Mutter an, das vom Tannenbaum. Sie beklagte es ja oft, daß wir so gar keine musikalische Familie waren. Nur sie selber konnte gut singen, hinreißend schön für meine Begriffe, sie war ja auch in ihrer Jugend Kellnerin gewesen. Wir freilich kamen nie über eine Strophe hinaus. Schon bei den ersten Tönen fing die Schwester aus übergroßer Ergriffenheit zu schluchzen an. Der Vater hielt ein paar Takte länger aus, bis er endlich merkte, daß seine Weise in ein ganz anderes Lied gehörte, etwa in das von dem Kanonier auf der Wacht. Ich selber aber konnte in meinem verbohrten Grübeln, wieso denn ein Tannenbaum zur Winterzeit grüne Blätter hatte, die zweite Stimme nicht halten. Daraufhin brachte die Mutter auch mich mit einem Kopfstück zum Schweigen und sang das Lied als Solo zu Ende, wie sie es gleich hätte tun sollen. Advent, sagt man, sei die stillste Zeit im Jahr. Aber in meinem Bubenalter war es keineswegs die stillste Zeit. In diesen Wochen lief die Mutter mit hochroten Wangen herum, wie mit Sprengpulver geladen, und die Luft in der Küche war sozusagen geschwängert mit Ohrfeigen. Dabei roch die Mutter so unbeschreiblich gut, überhaupt ist ja der Advent die Zeit der köstlichen Gerüche. Es duftet nach Wachslichtern, nach angesengtem Reisig, nach Weihrauch und Bratäpfeln. Ich sage ja nichts gegen Lavendel und Rosenwasser, aber Vanille riecht doch eigentlich viel besser, oder Zimt und Mandeln. Mich ereilten dann die qualvollen Stunden des Teigrührens. Vier Vaterunser das Fett, drei die Eier, ein ganzer Rosenkranz für Zucker und Mehl. Die Mutter hatte die Gewohnheit, alles Zeitliche in ihrer Kochkunst nach Vaterunsern zu bemessen, aber die mußten laut und sorgfältig gebetet werden, damit ich keine Gelegenheit fände, den Finger in den köstlichen Teig zu tauchen. Wenn ich nur erst den Bubenstrümpfen entwachsen wäre, schwor ich mir damals, dann wollte ich eine ganze Schüssel voll Kuchenteig aufessen, und die Köchin sollte beim geheizten Ofen stehen und mir dabei zuschauen müssen! Aber leider, das ist einer von den Knabenträumen geblieben, die sich nie erfüllt haben.“
Karl Heinrich Waggerl (10 december 1897 – 4 november 1973) Cover
De Oostenrijkse schrijver Reinhard Kaiser Mühlecker werd geboren op 10 december 1982 in Kirchdorf an der Krems. Zie ook alle tags voor Reinhard Kaiser Mühlecker op dit blog.
Uit: Fremde Seele, dunkler Wald
»Diese verdammten Russen«,sagte Alexander Fischer nach langem Schweigen und schob sein leeres Glas über die Theke, an der er seit dem späten Vormittag stand. »Welche Schwierigkeiten haben wir mit denen schon gehabt! Und welche werden wir erst noch haben ...« Es war zwei Uhr; außer ihnen war niemand im Gasthaus, nur hinten am Stammtisch, in dem Halbdunkel kaum zu erkennen, saß die hochaufgeschossene Gestalt des Postboten, der Zeitung lesend zu Mittag aß; obwohl er bereits vor einer ganzen Weile gekommen war, waren seine Schuhabdrücke auf den Bodendielen noch nicht aufgetrocknet. Unter der Tür wurde ein Blatt her- eingeweht – Birke. »Meinst du? Hört man doch schon lange nichts mehr von dort«, sagte der Wirt, ohne Alexander anzusehen. Er stand hinter der Theke und las ebenfalls in einer Zeitung. Seine gebräunte, pigmentfleckige Glatze glänzte, leuchtete wie aus sich selbst heraus. Er schlug die Zeitung zu und nahm Alexanders Glas. Sorgfältig spülte er es aus, hielt es unter den Zapfhahn und füllte es und schob es wieder hinüber. »Ich lese gerade ein Buch«, sagte Alexander und umfasste das Glas. »In den vergangenen Jahrzehnten sind immer wieder russische U-Boote in schwedischen Gewässern aufgetaucht. Sogar in den letzten Jahren noch. Aber das ist nur ein Beispiel dafür, wie sie sind. Provokateure. Sie provozieren in einem fort.« »Die Russen meinst du?« »Ja doch. Wen denn sonst?« »Von dieser U-Boot-Geschichte habe ich noch nie gehört.« »Das hat schon in den Sechzigern begonnen«, sagte Alexander, ließ das Glas los und richtete sich den spiegelbesetzten Kragen seiner Uniform. »Ich muss meine Schwester einmal dazu fragen, vielleicht weiß sie mehr. Sie lebt ja seit ein paar Jahren dort oben, mit einem Amerikaner.« »In Schweden?«, fragte der Wirt. »Hast du nicht gesagt, sie ist in Wien?«
Reinhard Kaiser Mühlecker (Kirchdorf an der Krems, 10 december 1982)
De Spaanse schrijver en politicus Jorge Semprún Maura werd geboren in Madrid op 10 december 1923. Zie ook alle tags voor Jorge Semprún op dit blogen ook mijn blog van 10 december 2010.
Uit: Was für ein schöner Sonntag! (Vertaald door Johannes Piron)
„Man kam ganz verschreckt aus Compiègne in dieser sagenhaften, unvorstellbaren Welt von Buchenwald an. Man war, schien es, ganz allein und wurde von links und rechts getriezt. Die Quarantäne, das Ungeziefer, die Schläge der SS und der grünen Kapos, sogar von einigen roten Kapos. Die Scheibe Brot, die man oft mit Fäusten gegen den Nachbarn verteidigen musste. Merde! Dein Nachbar, ein braver Büroangestellter, ein Oberst der französischen Armee, ein Professor für Zivilrecht, einfach ein Mann, der zum gierigen Raubtier geworden war, unbarmherzig, nur auf sein eigenes Überleben bedacht, offenbar zu allem bereit für einen zusätzlichen Happen Brot, einen Rest Suppe! Und dann – zwei, drei, vierzehn Tage danach: der Kontakt. Die Partei nahm sich deiner wieder an. Die große Überraschung in Buchenwald war das Vorhandensein einer illegalen Organisation der Partei.“ (…)
In diesem Dezember 1944 ist die Strategie der mit der Leitung des Lagers Buchenwald betrauten SS-Offiziere leicht zu erraten. Sie wollen um jeden Preis vermeiden, an die Front geschickt zu werden. Sie wollen weiter als Etappenschweine leben, in der Bequemlichkeit ihrer Sinekure. Deshalb müssen sie um jeden Preis alles vermeiden, was die Aufmerksamkeit von Berlin auf ihre Amtsführung in Buchenwald lenken und Disziplinarmaßnahmen auslösen könnte. Aber wie lässt sich all das vermeiden? Die beste Lösung besteht darin, die internen Dinge des Lagers den deutschen Kommunisten zu überlassen, die seit Jahren die Schlüsselstellungen der Verwaltung innehaben, seit sie die normalen Strafgefangenen in einem hinterhältigen und blutigen Kampf eliminiert haben.“
Jorge Semprún (10 december 1923 - 7 juni 2011) Cover
De Duitse dichteres en schrijfster Gertrud Kolmar (pseudoniem van Gertrud Käthe Chodziesner) werd op 10 december 1894 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Gertrud Kolmar op dit blog.
Schrebergärten
Du schaust hinein. Am Zaun die Laube In Sonntagsstimmung, frisch und blank: Ein grünes Haus mit weißer Haube Und ringsum wilden Weins Gerank.
Dazu zwei Mädchen mit Soldaten; Drum lacht die Sonnenblume auch - Ein Apfelbaum, ein Beet Tomaten, Ein Rosenstock, ein Himbeerstrauch:
Und mitten in der Pracht ein Kleinchen, Das kaum noch halb sein Hemdchen deckt Und das zwei ros'ge, runde Beinchen Aus seinem Kinderwagen streckt.
Wiegenlied
Schlafe wohl unter dem silbernen Schild, Unter der rotroten Rose! Sanft scheint der Mond, und das Sternlein glänzt mild - Weich ist dein Bettchen im Moose. :, : Abendwind, Wieg' ein mein Kind, Meine süße, dunkle Rose! :, :
Schmetterling gaukelt durchs Schattenblau, Zitternd duftet der Flieder, Rings säet glitzernde Perlen der Tau, Nachtigall singt ihre Lieder. :, : Vögelein, Sing' ein, sing' ein Die lieblichen, jungen Glieder! :, :
Träume entfliehn, und Gedanken gehn, Zahllos und klar wie die Sterne. Mag, was mir nah', auch im Düster verwehn, Licht bleibt doch ewig die Ferne! :, : Guckäuglein, Nun schließt euch fein, Meine lieben, schwarzen Sterne!
Gertrud Kolmar (10 december 1894 – (?) maart 1943) Cover biografie
Zie voor nog meer schrijvers van de 10e december ook mijn vorige twee blogs van vandaag.
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