De Amerikaanse schrijver Jim Knipfel werd geboren op 2 juni 1965 in Green Bay, Wisconsin. Zie ook mijn blog van 2 juni 2007 en ook mijn blog van 2 juni 2008.xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
Uit: Unplugging Philco
There was a helidrone thumping in wide, slow circles high overhead. Apart from that, the neighborhood was silent.
Wally Philco pulled the front door closed behind him with a scrape and heavy click. It sounded final in the still morning air. From the top of the brownstone stoop he surveyed the sidewalk below. He knew he should've done this before stepping outside, but it was too late now. He was exposed. His eyes scanned the empty concrete to his right, then his left. It seemed clear.
As he slowly began to descend the steps he saw them a full block away, silhouettes in the dim grainy light. Three of them were gathered at the corner, talking among themselves in voices far too low to hear at this distance. They were spread out across the sidewalk, making any easy passage difficult, if not impossible. Of course, trying to walk around or between them wasn't even an issue.
Wally dropped into a crouch, knees be damned, trying to hide behind the skeletal iron banister. It was useless. Hardly any cover at all. If they saw him he was doomed. His only hope was that they were too preoccupied to notice.
The trick, he' d learned through painful experience, was to get across the street before they caught a whiff of him. If he could just get across the street things should be okay.
Still crouching, briefcase in hand, he checked the road. There were no cars approaching from either direction. That was both a blessing and a curse. It meant he wouldn't have to do any risky dodging through hostile traffic (at a mildly battered and soft forty-three, he no longer dodged the way he used to), but it also meant he wouldn't be able to use the noise and moving cars for cover.
Jim Knipfel (Green Bay, 2 juni 1965)
De Duitse schrijfster Sibylle Berg werd geboren in Weimar op 2 juni 1962. Zie ook mijn blog van 2 juni 2007 en ook mijn blog van 2 juni 2008.
Uit: Und ich dachte, es sei Liebe
Die Einsamkeit beginnt, wo wir anfangen und nicht mehr ein Teil unserer Mutter sind. Kindheit heißt die Zeit, da Hirn und Gefühl sich nicht recht verständigen. Die finden vielleicht in der Pubertät wieder zusammen. In der Zeit, in der die meisten die erste Liebe erleben. Die die romantischste in unserem Leben ist, weil sie nur aus Illusionen besteht. Die nichts will außer Auflösung. Ein Mädchen, ein Junge, egal, und wir wollten ihn/sie und wussten gar nicht, was wir mit ihm/ihr wollten außer: nie mehr alleine sein. Standen an offenen Fenstern, draußen Frühling und an den Wänden Pferdeposter, und was wir über Liebe wussten, das ging so: mit ihm auf einer Insel sein und ansehen, Tag und Nacht, und die kleinen Härchen am Arm berühren. Tag und Nacht. So ein Traum wie damals, als wir noch nicht wussten, was Liebe ist, wird Liebe nie mehr. Nie mehr werden wir so unendlich sein. Die erste Liebe zerbricht, und der erste Liebeskummer kommt. Ach, wären wir doch gestorben, damals. Wir hätten uns die Wiederholungen erspart.
Wir haben unsere Unschuld verloren und statt ihrer Ideen entwickelt, wie Liebe sein müsste, die richtige Liebe. Denken wir, es muss sein wie fliegen und sich die Sachen vom Leib reißen und sich nie mehr trennen und nicht mehr essen und nicht mehr schlafen und nachts tanzen im Regen und tausend Kilometer fahren nur für einen Kuss, der nie endet. Das ist die Idee, und sie
meint: Eigentlich wollen wir zurück zu der Zeit, als wir eins mit der Mutter waren. Bedingungslosigkeit wollen wir, danach suchen wir und werden immer enttäuscht werden.
Sibylle Berg (Weimar, 2 juni 1962)
De Canadese schrijfster Carol Shields werd op 2 juni 1935 in Oak Park, Chicago, geboren als Carol Warner. Zij groeide ook op in Oak Park, een van de oude buitenwijken van Chicago. Haar moeder woonde er in haar jonge jaren op kamers bij de ouders van Ernest Hemingway. Shields moeder, van origine een Zweedse, was lerares en haar vader snoepjesfabrikant. Carol Shields trouwde toen ze 22 was met Donald Hugh Shields en emigreerde in 1957 naar Canada. Haar eerste roman, Small Ceremonies, verscheen in het midden van de jaren zeventig. Tegen het einde van de jaren tachtig breekt Shields in Engeland en de Verenigde Staten door. Met De republiek der Liefde kreeg ze internationale bekendheid en voor De stenen dagboeken ontving ze diverse literaire prijzen, waaronder de Pullitzer Prize. Diverse romans van Shields zijn of worden verfilmd.
Uit: The Stone Diaries
My mother's name was Mercy Stone Goodwill. She was only thirty years old when she took sick, a boiling hot day, standing there in her back kitchen, making a Malvern pudding for her husband's supper. A cookery book lay open on the table: "Take some slices of stale bread," the recipe said, "and one pint of currants; half a pint of raspberries; four ounces of sugar; some sweet cream if available." Of course she's divided the recipe in half, there being just the two of them, and what with the scarcity of currants, and Cuyler (my father) being a dainty eater. A pick-and-nibble fellow, she calls him, able to take his food or leave it.
It shames her how little the man eats, diddling his spoon around in his dish, perhaps raising his eyes once or twice to send her one of his shy, appreciative glances across the table, but never taking a second helping, just leaving it all for her to finish up -- pulling his hand through the air with that dreamy gesture of his that urges her on. And smiling all the while, his daft tender-faced look. What did food mean to a working man like himself? A bother, a distraction, perhaps even a kind of price that had to be paid in order to remain upright and breathing.
Well, it was a different story for her, for my mother. Eating was as close to heaven as my mother ever came. (In our day we have a name for a passion as disordered as hers.)
And almost as heavenly as eating was the making -- how she gloried in it! Every last body on this earth has a particular notion of paradise, and this was hers, standing in the murderously hot back kitchen of her own house, concocting and contriving, leaning forward and squinting at the fine print of the cookery book, a clean wooden spoon in hand.
Carol Shields (Chicago, 2 juni 1935)
De Duitse schrijver en liteatuurcriticus Marcel Reich-Ranicki werd geboren op 2 juni 1920 in Włocławek, Polen, en emigreerde in 1958 naar West-Duitsland. Hij was aanvankelijk werkzaam als literatuurcriticus voor de Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Welt en Die Zeit. In 1987 initieerde hij het beroemde Literarisches Quartett. Door dit televisieprogramma maakten miljoenen kijkers kennis met eigentijdse literatuur. Verder stond Reich-Ranicki bekend om zijn zeer levendige en vruchtbare polemiserende kritiek.
Uit: Mein Leben
Es ist der 12. März 1999, Tosias Geburtstag, der Tag, an dem ihr achtzigstes Lebensjahr beginnt. Wir sind allein, es ist sehr still, ein später Nachmittag. Sie sitzt, wie immer, auf dem schwarzen Sofa vor einer unserer Bilderwände, hinter ihr die Porträts von Goethe, Kleist, Heine und Fontane, von Thomas Mann, Kafka und Brecht. Auf dem Schränkchen neben dem Sofa stehen einige Fotos: Andrew, mein Sohn, jetzt fünfzig Jahre alt, nach wie vor Professor der Mathematik an der Universität von Edinburgh, und Carla, seine Tochter, bald zwanzig Jahre alt, Studentin der Anglistik an der Universität von London. Ich sitze Tosia gegenüber und tue nichts anderes als das, womit ich einen beträchtlichen Teil meines Lebens verbracht habe: Ich lese einen deutschen Roman. Aber ich kann mich nicht recht konzentrieren und lege das Buch auf den niedrigen Tisch. Für einen Augenblick trete ich auf unseren großen, viel zu selten benutzten Balkon. Das Wetter ist freundlich und angenehm, die Sonne geht unter, es ist ein schönes, vielleicht, wie üblich, ein etwas zu schönes, ein gar zu feierliches Schauspiel. Ich kann mich nicht erinnern, von diesem Balkon aus, obwohl wir hier schon über 24 Jahre wohnen, einen Sonnenuntergang gesehen zu haben. Ist mir Natur etwa gleichgültig? Nein, gewiß nicht. Aber mir ergeht es wie manch einem deutschen Schriftsteller - sie langweilt mich rasch. Auch jetzt werde ich etwas unruhig und kehre unschlüssig ins Wohnzimmer zurück. Tosia liest ein polnisches Buch, es sind Gedichte von Julian Tuwim. Ganz leise setze ich mich hin, ich will sie nicht stören. Sucht sie in der Lyrik ihre, unsere Jugend? Bald werden es sechzig Jahre sein, daß wir zusammen sind.
Marcel Reich-Ranicki (Włocławek, 2 juni 1920)
De Spaanse schrijver Max Aub werd geboren op 2 juni 1903 in Parijs. Zie ook mijn blog van 2 juni 2007 en ook mijn blog van 2 juni 2008.
Uit: Nichts geht mehr (Viver de las Aguas, vertaald door Albrecht Buschmann en Stefanie Gerhold)
Fünf nach zehn: Ein Raunen geht durch die Menge, die Mutigen recken die Köpfe aus den Öffnungen der Palisadenwand. Vor den benachbarten Häusern des Notars und des Arztes flanieren und promenieren die beifallheischenden Gecken und schielen nach den Töchtern im heiratsfähigen Alter, die auf den Balkonen der Honoratioren beisammenstehen, vor sich ihre Mitgift und hinter sich den Künftigen, die Lanze gereckt, unsichtbare Hände frönen den Freuden der Nacht. Vor den Wänden die Schatten der sonnengegerbten Alten in ihren schwarzen Bauernhemden, die sich trotz ihrer Jahre noch immer nicht geschlagen geben wollen. Plötzlich erstirbt der lärmende Trubel, ein Murmeln hat ihn erstickt.
So weit Rafael López Serrador auch zurückdenkt, in seiner Erinnerung findet er kein älteres Bild. Aus seiner Kindheit ist dies der ursprünglichste Eindruck: Dieser Augenblick, bevor bei der September-Fiesta der Feuerstier losgelassen wird. Dies und das Plätschern des fließenden Wassers über die Erde: Brunnen, Quellen, Bewässerungsgräben.
Der Feuerstier hat noch jedesmal fünf oder sechs Männer getötet; ein wildes und gewaltiges Tier, mit noch mächtigeren Hörnern als Favila, der '89 in Rubielos de Mora acht Mann tötete. Sein Besitzer, in den Augen der Kinder ein reicher und geheimnisumwitterter Mann, führt den Basilisken von Fiesta zu Fiesta. Irgendwann, wenn es vom Pech fast erblindet ist, setzen sie das Ungetüm einigen jungen Toreros vor, damit sie ihm den Garaus machen. Selbst das schaffen sie nur mit Mühe und Not, seine Hörner sind höllisch gefährlich, denn das Vieh hat es faustdick hinter den Ohren. Der Züchter trinkt seinen Kaffee im Kreis der Mauristen. In sicherer Entfernung sind die Buben immer um ihn herum: »Das ist er, das ist er.«
Die Jungstiere rennen durch die Straßen, angetrieben und aufgestachelt von den Burschen. Die Leute, Männer und Frauen, kommen heraus und gehen ihnen auf der Landstraße entgegen, sie suchen den Schrecken (oh wie schrecklich! ) und die Furcht (oh wie fürchterlich! ), wollen vor den Hieben der Hörner herlaufen und an Fenstergittern hochklettern, möglichst an einem vorab und mit Bedacht ausgesuchten Haus von Freunden, oder sich hinter Einfriedungen, auf Wällen und Steinmauern am Wegesrand in Sicherheit bringen. Die Männer haben Stöcke dabei und tragen ihre schwarze Tracht, die Sommerfrischler Hemden mit kurzen Ärmeln.
Max Aub (2 juni 1903 22 juli 1972)
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