De Duitse schrijfster en journaliste Renate Schostack werd geboren op 10 januari 1938 in Pforzheim. Zij studeerde germanistiek en geschiedenis in München, Bazel, Parijs en Berlijn. In 1964 promoveerde zij in Freiburg im Breisgau tot doctor in de filosofie. Aansluitend werkte zij als lector aan de universiteiten van Toulouse en Bristol. Sinds 1969 is zij verbonden aan de "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", als cultuur-correspondente, eerst in Londen, sinds 1989 in München. Naast haar journalistieke en kritische werk schrijft zij romans en verhalen.
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Uit: Die eitle Schöne (Über Geist und Kultur in München)
Das Allerweltswesen begann, die Atmosphäre der Stadt zu färben. Gruppierungen rückten jetzt mit ihren Anliegen in den Vordergrund der Szene, deren Namen die Marktfrauen am Viktualien markt noch vor wenigen Jahren nie gehört hatten: Schwule und Lesben; Blader und Skater. Selbst die stadtberühmten Nackerten hatten jetzt eine message. Die Damen und Herren, die bei zehn Grad minus kurz vor Weihnachten 1993 durch die Innenstadt zogen, demonstrierten für den Tierschutz.
Wehe, wenn sich ein Kommentator diesen Herrschaften nicht mit angemessenem Ernst genähert hätte. Als die Leiterin des Münchner Frauenamtes, die den Titel Gleichstellungsbeauftragte trug,
in einem aufgeschnittenen Apfel, der eine städtische Werbebroschüre zierte, ein weibliches Geschlechtsorgan erkannte und empört Sexismus! rief, sollte man über diesen Unsinn nicht einmal lachen dürfen. Diese Verstiegenheit, die aus der amerikanischen Debatte über political correctness auch nach München schwappte, bedrohte die alte freche Unschuld.
War sie gar ans Ende gelangt? Als 1996 der Berufsplayboy James Graser starb, waren manche dieser Ansicht. Er pfl egte auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn, wenn er ein Lokal betrat, den frohgemuten Ruf auszustoßen: Sind Hasen da? In den neunziger Jahren hätten ihn die Frauenbeauftragte und ihr Gefolge vor den Kadi gebracht.
Stattdessen nun also allerlei Minderheiten, denen man gern ihre Sonderlichkeiten zugesteht, wären sie bloß nicht so verbissen, und Ausgefl ippte, die mit Abgeschmacktheiten aller Art nur eines anstreben: aufzufallen um jeden Preis. Da gab es etwa die Käfer-Nächte im P1 mit Obdachlosen als Statisten (Penner-Party), mit einem Jesus-Darsteller am Kreuz, mit halbnackten zotteligen
Höhlenbewohnern (Steinzeit-Party), zu der per Post mit echten Tierknochen eingeladen worden war. Ein Magazin holte sich aus der EX-DDR ein nettes Mädchen, verwandelte es durch allerlei Styling-Berater in eine Modepuppe, jagte es, von Fotografen und anderem Gefolge umlagert, durch Discos und Nachtclubs, um zu beweisen, dass in München mit entsprechenden Mitteln jeder Nobody zur Party-Größe gemacht werden könne. Die SZ gar befasste sich mit der ersten Münchner Bischöfin und ließ für sie eine Modekollektion entwerfen. Sie gipfelte in einer Gewandung, die das Undenkbare dachte: eine evangelische Päpstin.
Renate Schostack (Pforzheim, 10 januari 1938)
De Amerikaanse dichter Philip Levine werd geboren op 10 januari 1928 in Detroit, Michigan. Zie ook mijn blog van 10 januari 2009.
Another Song
Words go on travelling from voice
to voice while the phones are still
and the wires hum in the cold. Now
and then dark winter birds settle
slowly on the crossbars, where huddled
they caw out their loneliness. Except
for them the March world is white
and barely alive. The train to Providence
moans somewhere near the end
of town, and the churning of metal
on metal from so many miles away
is only a high thin note trilling
the frozen air. Years ago I lived
not far from here, grown to fat
and austerity, a man who came
closely shaven to breakfast and ate
in silence and left punctually, alone,
for work. So it was I saw it all
and turned away to where snow
fell into snow and the wind spoke
in the incomprehensible syllable
of wind, and I could be anyone:
a man whose life lay open before him,
a book with no ending, a widow
bearing white carnations at dusk
to a hillside graveyard turned
to blank rubble, a cinder floating
down to earth and blinking slowly out,
too small to mean a thing, too tired
to even sigh. If life comes back,
as we are told it does, each time one
step closer to the edge of truth,
then I am ready for the dawn
that calls a sullen boy from sleep
rubbing his eyes on a white window
and knowing none of it can last the day.
Holy Day
Los Angeles hums
a little tune --
trucks down
for Monday Market
packed with small faces
blinking in the dark.
My mother dreams
by the open window.
On the drainboard
the gray roast humps
untouched, the oven
bangs its iron jaws,
but it's over.
Before her on the table
set for so many
her glass of fire
goes out.
The childish photographs,
the letters and cards
scatter at last.
The dead burn alone
toward dawn.
Philip Levine (Detroit, 10 januari 1928)
De Duitse schrijfster Ingeborg Drewitz werd geboren op 10 januari 1923 in Berlijn. Na eerst in een bedrijf gewerkt te hebben studeerde zij tot 1945 filosofie, germanistiek en geschiedenis in Berlijn, waar zij later ook doceerde aan de Freie Universität. Zij schreef toneel, tijd- en maatschappijkritische romans, verhalen, non-fictie boeken, autobiografisch werk en hoorspelen. In veel van haar werk hield zij zich bezig met het nationaal-socialisme.
Uit: Gestern war Heute - Hundert Jahre Gegenwart
"Es ist alles so schnell gegangen, Jörgs Anstellung bei Schering, im Altbau, sehr beengt, aber Chemie - da wird was draus! Und seine Frage. Und ihre zögernde Antwort: Warum eigentlich nicht? Warum eigentlich nicht. Sie mögen sich. Sie erzählt ihm von dem Sommertag in Grünau. Ganz nüchtern, ganz offen wollen sie beginnen. Seine Mutter ist gestorben, ein Männerhaushalt, der Vater und der Sohn brauchen eine Frau. Angst, Angst vor dieser Idylle: Mann und Frau, vielleicht auch ein Kind oder zwei. Angst vor der Immer-Wiederkehr: Mann und Frau und Mann und Frau. Angst vor dem Leben, das Mutter gelebt hat und Großmutter und Urgroßmutter: Draußen die Welt und hinter den vier Wänden - nein keine Geborgenheit. Bisher hat sie doch immer gehofft, mit jedem Jahr deutlicher zu werden, endlich wieder so unbefangen Ich zu sagen, wie als Kind. ICH."
Ingeborg Drewitz (10 januari 1923 26 november 1986)
De Chileense dichter Vicente García-Huidobro Fernández werd op 10 januari 1893 geboren in Santiago. Zie ook mijn blog van 10 januari 2009.
Ekloge
Sterbende Sonne
Eine Autopanne
Und ein Duft von Frühling Bleibt im Vorbeigehen in der Luft
Irgendwo ein Lied
WO BIST DU
An einem Nachmittag wie diesem Suchte ich vergeblich nach dir
Im Nebel aller Straßen Traf ich mich selbst
Und im Rauch meiner Zigarre Sah ich einen verlorenen Vogel
Niemand antwortete
Die letzten Schäfer ertränkten sich
Und die verirrten Schafe Fraßen Blumen und gaben keinen Honig
Der Winde der vorbeistrich Häuft ihre Wolle auf
Zwischen den Wolken Benetzt mit meinen Tränen
Warum das bereits Beweinte nochmals beweinen
Und da die Schafe Blumen fressen Ein Zeichen daß du bereits vorbeigegangen bist.
Vertaald door Johannes Beilharz
Vicente Huidobro (10 januari 1893 2 januari 1948)
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