De Amerikaanse dichter Anthony Hecht werd geboren op 16 januari 1923 in New York. Zie ook mijn blog van 16 januari 2009.xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
More Light! More Light!
For Heinrich Blucher and Hannah Arendt
Composed in the Tower before his execution
These moving verses, and being brought at that time
Painfully to the stake, submitted, declaring thus:
"I implore my God to witness that I have made no crime."
Nor was he forsaken of courage, but the death was horrible,
The sack of gunpowder failing to ignite.
His legs were blistered sticks on which the black sap
Bubbled and burst as he howled for the Kindly Light.
And that was but one, and by no means one of he worst;
Permitted at least his pitiful dignity;
And such as were by made prayers in the name of Christ,
That shall judge all men, for his soul's tranquility.
We move now to outside a German wood.
Three men are there commanded to dig a hole
In which the two Jews are ordered to lie down
And be buried alive by the third, who is a Pole.
Not light from the shrine at Weimar beyond the hill
Nor light from heaven appeared. But he did refuse.
A Luger settled back deeply in its glove.
He was ordered to change places with the Jews.
Much casual death had drained away their souls.
The thick dirt mounted toward the quivering chin.
When only the head was exposed the order came
To dig him out again and to get back in.
No light, no light in the blue Polish eye.
When he finished a riding boot packed down the earth.
The Luger hovered lightly in its glove.
He was shot in the belly and in three hours bled to death.
No prayers or incense rose up in those hours
Which grew to be years, and every day came mute
Ghosts from the ovens, sifting through crisp air,
And settled upon his eyes in a black soot.
Anthony Hecht (16 januari 1923 20 oktober 2004)
De Servische schrijver Aleksandar Tima werd op 16 januari 1924 geboren in Vojvodina. Zie ook mijn blog van 16 januari 2009.
Uit: Schneck (Vertaald door Barbara Antkowiak)
Schneck wurde vom Kopfweh wach. Die nächtliche Finsternis legte sich schwer auf seine Augen, als er sie öffnete. lch nehme eine Tablette, dachte er, dann ist es morgen früh vorbei. Er schob die Hand vor - schon diese winzige Bewegung steigerte den Schmerz -, aber noch ehe er sie bis zum Nachtschränkchen ausgestreckt hatte, fiel ihm ein, daß er nicht zu Hause war, sondern in Loznica, im Hotel, und daß seine Medikamente ganz unten im Koffer lagen, dener auf dem Bänkchen neben der Tür abgesetzt hatte. Er mochte nicht aufstehen, ängstigte sich vor den Peisn verursachenden Bewegungen; während er zögerte, fielen ihm die Augen wieder zu; und obwohl er wußte, daß er eine Dummheit beging und am nächsten Tag krank sein würde, überließ er sich dem Schlaf. Aber am Morgen war der Schmerz verschwunden. Schneck wunderte sich; nie war er sein Kopfweh ohne Medikamente losgeworden. Er hatte Eltern, die beide häufig unter Kopfschmerzen litten, und kannte seit seiner Kindheit alle Phasen dieser Beschwernis und die entsprechenden Maßnahmen zu seiner Bekämpfung. Sein Vater war magenleidend und bekam nach üppigeren Mahlzeiten außer Leibschmerzen auch Kopfweh, und seine Mutter lief sozusagen ständig mit verbundenem Kopf umher, schon am Morgen benommen und taumelig, um sich zwischen den häuslichen Pflichten- die sie ratenweise und mit Mühe verrichtete - für ganze Stunden ins Dunkel des Schlafzimmers zurückzuziehen. Medikamente wurden hier in großen Mengen genommen, aber gerade deshalb gab es von Zeit zu Zeit Versuche, ohne sie auszukommen. Dann hörte er jedesmal den Dialog zwischen Vater und Mutter, von denen einer die Hände an die Stirn preßte: "Wird es besser?" - "Im Gegenteil, schlimmer." - "Hast du versucht, einen Kaffee zu trinken?" - "Schon seit drei heute morgen, aber es hilft nicht." - "Dann mußt du halt eine Tablette nehmen." Er selbst ging so ein Risiko des Verzichts ungern ein, zumal er im Vergleich mit den Eltern seltener Kopfweh hatte: alle drei, vier Tage oder in noch größeren Abständen. Und nun hatte er sich durch Zufall davon überzeugt, daß die Beschwerden auch von selbst verschwinden konnten.
Aleksandar Tima (16 januari 1924 16 februari 2003)
De Oostenrijkse dichter en schrijver Franz Tumler werd geboren op 16 januari 1912 in Gries bij Bozen. Zie ook mijn blog van 16 januari 2009.
Uit: Volterra
Die Sonne ist noch am Himmel, aber man sieht sie nicht mehr, sie geht am Himmel schon unter in der Zone aus Staub, die sich über der winterlichen Erdhälfte nicht mehr löst; - gestern noch über dem Meer: auf seinen Horizont, der als Berg aufstieg, setzte die Sonne einen weichen Fuß auf sank langsam ein; und das grüne Leuchtfeuer auf dem Vorgebirge war zu erkennen, und das rote Leuchtfeuer vor dem Hafen, das wegweisende und das hemmende Feuer, sie blitzten schon lange herüber; und jetzt male ich es dir auf die Scheibe: grün, rot, und dazwischen die Stadt, über die du gegangen bist, eine ebene Tafel: Ansedonia auf dem Hügel von Cosa; Mauerwerk, Pflaster, Rinnsal, die hochgehobene Stadt, verlassen, ausgegraben, der Stein an den Tag gelegt, von wem bewohnt -
Ansedonia: ich war zuerst allein oben. Ich ging zu Mittag in die Höhe zwischen Geröll und Gestrüpp, die Zikaden schnellten mir auf die Haut und sprangen ins Laub ab; Dornenstrauch, Heidekraut, rote Erde; Kirschenfrüchte, orangenfarben, stachlig; Paradiesesbaum; ein Dornenwall versperrte mir den Einstieg in die kyklopische Mauer. An ihrem Fuß fauliger Müll, der Meerhorizont aus Kreide, eine Rauchfahne, ein Inselrücken wie ein Schlammhaufen, die Rauchfahne rückt vor, und nun erinnere ich mich: so weit draußen gehen die Schiffe vorrüber -
Volterra: Es war Sonntagnachmittag und Herbst. Wenig Fremde im Land, da bekommt es sein eigenes Leben zurück. Erde und Himmel trocken, das Laub gelichtet, von Dürre geschrumpft, auch die Äcker abgeräumt, die Früchte geerntet. Vor dem Bauernhof liegen die Maiskolben auf den Steinen; ein Nest fauliger Feigen in dem geschlitzten Weidenkorb auf dem flachen Dach zieht die Wespen an. Die struppigen Hunde zittern an der lang gelassenen Kette. Gefaserte Rindenhaut der Zypresse über dem Grabhügel, dann kommt der Ginster und die Asche aus zwei Jahrtausenden, eingeäscherte Zeit, Mondbahn, die schräg ziehenden schwefligen Rauchfahnen aus Erdspalten, und weit draußen der rotgoldenen Glanzstrich des Meeres. Davor die Stadt Volterra auf der Erdkralle, die dunkle Halskrausse ihrer Festung, die ein Zuchthaus ist: eisern geschmiedeter Reif, gelbe Erde, blaue Straßen, ungetauft, Vorhölle, Limbo; der Ort, zu dem Christus hinabstieg. Deutlich sind in dem Land nur die Gräber: schwerer Grabdeckel mit dem weißen Engel, vor dem die rote Magdalena erschrickt - ihr Gewand in der Farbe der Liebe, dasselbe Rot wie auf den Flügeln der Engel, die als gefiederte Geschosse das Sterbelager Mariae umschwirren. Volterra - eine Stadt, die lebt: mit Häusern, Sontagsruhe, aufgehängter Wäsche zwischen den etruskischen Mauern. Das etruskische Tor, breit genug für das Postauto, das in Richtung auf das Meer zu fährt. Dort weit draußen die andere Stadt, unbewohnte Klippe, Weideplatz zwischen den Mauern. Der Unterschied ist nicht groß
Franz Tumler (16 januari 1912 20 oktober 1998)
De Franstalige dichter en schrijver Jules Supervielle werd geboren op 16 januari 1884 in Montevideo, Uruguay. Zie ook mijn blog van 16 januari 2009.
L'orage
Chaque arbre est immobile, attentif à tout bruit.
Même le peuplier tremblant retient son souffle
L'air pèse sur le dos des collines, il luit
Comme un métal incandescent et l'heure essouffle.
Les moineaux buissonniers se sont tous dispersés
Avec le vol aigu et les cris d'hirondelles,
Et des mouettes vont, traînant leurs larges ailes,
Dans l'air lourd à gravir et lourd à traverser.
L'éclair qui brille au loin semble une brusque entaille
Et, tandis que hennit un cheval de labour,
Les nuages vaillants qui vont à la bataille
Escaladent l'azur âpre comme une tour.
Mais soudain, l'arc-en-ciel luit comme une victoire
Chaque arbre est un archer qui lance des oiseaux,
Et les nuages noirs qu'un soleil jeune moire,
Enivrés, sont partis pour des combats nouveaux.
Jules Supervielle (16 januari 1884 17 mei 1960)
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