De Vlaamse schrijver, dichter en essayist Geert van Istendael werd geboren in Ukkel op 29 maart 1947. Zie ook alle tags voor Geert van Istendael op dit blog.
Kerkje op Öland
Het was gekalkt, zeer rein, zoals de andere, in alle dorpen die we konden zien. Het interieur zou grijs zijn, blauw, misschien ook goud. Gestrengheid die nooit mocht veranderen. We gingen kijken, L. en ik. Muziek, een protestants, scherp orgel overspoelde ons. Een vrouw oefende een psalm. Haar vingers woelden in onze rationele dogmatiek.
Ze woont in een gehucht, die vrouw, bij rozen en vlier. Haar houten huis is geel, vieux-rose of als de kerk zo wit. En ze gelooft. Heeft zij het paradijs in hart en hoofd? Vanuit het kerkportaal kon je de zee zien. In ons stak heimwee op. Of was het weerzin?
3 september 2004
De theepot op mijn eettafel, het mooiste monument van deze stad. De stilte in mijn woonkamer, gebeeldhouwd, de omtrekken helder. In de tuin een kinderstem, een stap op straat, een auto. De stilte in de kamer en de theepot, de mooiste monumenten, breekbaar, breekbaar.
In deze kamer, deze stad, nog vóór mijn geboorte, kwam zestig jaar geleden vrede wonen. Al die jaren, een theepot op tafel. Stilte.
Ik ga nu slapen met mijn verdriet...
Ik ga nu slapen met mijn verdriet. Zelf slaapt het al. Het voelt mij niet. Jaagt het zich op van droom naar droom, zo bang als ik voor dwalende vragen?
Ik weet het niet. Ik lig en kijk het zwart in. Ik ben ver van het lijf dat naast me ademt. Ik gebied mijn hersens , tervergeefs, te doven.
Zij spinnen een eentonig lied, verjagen slaap maar niet verdriet, dat in zijn droom mijn slaap verbiedt.
En als het ontwaakt? Vlucht ik dan? Sla ik? Omhels ik het? Het lichaam naast me beweegt. Het kreunt. Ik ken het niet.
Geert van Istendael (Ukkel, 29 maart 1947)
De Nederlandse dichter, journalist en presentator Wim Brands werd geboren in Brummen op 29 maart 1959. Zie ook alle tags voor Wim Brands op dit blog.
Mijn liefde voor haar begon
Mijn liefde voor haar begon als een geloof. Ze was er op een dag, daarna volgden bedremmeld de redenen:
haar licht loensende ogen, hoe ze sprak ‘Nee, ’s middags zwem ik in de Noordzee’.
Hoe in dat water haar armen nauwelijks bewogen. Eenvoudig. Achteraf is alles altijd eenvoudig.
De jas
Maar eerst is er een oude jas. Nu hangt hij aan de kapstok, binnenkort wordt hij verbannen naar het hok.
En eerst is er een avond waarop ik aarzel naar buiten te gaan. Buiten is het koud In gedachten trek ik voor het eerst
die oude jas aan. Ik ben alleen op straat. Wie had dat durven hopen. Ik kijk in de ruiten en zie
voor het eerst mijn vader in deze stad lopen. 'Waar ga je heen?' 'Nergens heen.' 'Dan gaan we dezelfde kant op.'
Wim Brands (Brummen, 29 maart 1959)
De Duitse schrijver Ernst Jünger werd geboren in Heidelberg op 29 maart 1895. Zie ook alle tags voor Ernst Jünger op dit blog.
Uit: Kriegstagebuch 1914-1918
„5.I.15. Heut durften wir bis 12 Schlafen, eine wahre Erquickung. Nachmittags wurden Erdlöcher gegraben; sogenannte Winterhütten. Dann wurden wir alarmiert. Der Alarm war blind. Es wurden die Gewehre nachgesehen und es stellte sich heraus, daß eine Menge Leute mit gelad [ Rest der Zeile abgest0ßen, vermutlich: enen]|und nicht gesicherten Gewehren herumliefen. Am Abend kam die Feldküche angewackelt und brachte einen Scheißfraß, der wahrscheinlich aus den erfroren Schweinerüben zusammengekocht war.
6.I.15. Von Morgens 9 -½ 12, Nachmittags 1 - 4 geschanzt. Wir standen um die Unteroffi ziere und erzählten uns eins. Ich habe höchstens 50 Spaten ausgehoben. Ich sprach mit einem kleinem Unteroffizier der die Sache von Anfang an mitgemacht hat. Er meinte, die Verteilung der eisernen Kreuze und das rote Kreuz wären. Wort gestrichen, unlesbar] zwei große Schandfl ecke unseres Heeres. Ebenso die Feldpost. Fein ausehende Pakete kommen überhaupt nicht an. Jedem sind schon X Pakete verschwunden, von denen sich die Herren hinter der Front ein feines Leben machen. Wir bekommen hier einmal abends warmes Essen und ein halbes oder|ein Drittel Kommißbrot, das Bischen Speck oder Schmalz was wir dazu bekommen, sind Liebesgaben. Könnte uns der Staat nicht ebensoviel zukommen lassen, wie unseren Kameraden in Deutschland? Oder sieht es niemand hier? Heut morgen wurde ein Mann der Maschienengewehrabteilung durch den Kopf geschossen. Diese Abteilung steht neben uns. Die Kugel fl og durch den Aus guck| ihres eisernen Schutzschildes. Wer es haben soll, den trifft es auch. In den Gräben stehen Maschinengewehre, Scheinwerfer u. s. w. Nach dem Schanzen am Nachmittag wurden die Einjährigen Kaufl eute u. s. w. zusammengerufen. Der Leutnant sagte, er wolle mit den besseren Elementen, die die moralischen Führer der Companie wären, ab und zu eine freie Diskussion abhalten. Abends bezo|gen wir wieder Feuerstellung. Dem neuen Reg. Befehl zu Folge durften wir pro Mann nur 2 Stunden Schlafen. Des morgens fielen mir im Stehen die Augen zu und die Kniekehlen knickten ein. Es regnete und stürmte, daß wir völlig durchnäßt wurden.”
Ernst Jünger (29 maart 1895 - 17 februari 1998) Hier links in Regnieville in 1917
De Duitse schrijver Eric Walz werd geboren op 29 maart 1966 in Königstein im Taunus. Zie ook alle tags voor Eric Walz op dit blog.
Uit: Schwule Schurken (Kaiser Heliogabal)
„Nie ist er zurückhaltend, nie trocken, immer heiter, einfallsreich und raffiniert, ein Partylöwe und Männerschwarm, ein schöner und schlanker Halbwüchsiger, der in einer schwulen Diskothek Berlins oder Kölns unserer Tage begehrliche Blicke auf sich ziehen würde. Die wenigen Büsten, die von ihm erhalten geblieben sind, zeigen ein Gesicht, wie es heute einem jungen, schönen Türken gehören könnte: kurze, ein wenig gelockte Haare, einen halb gleichgültigen, halb verführenden Blick aus dunklen Augen, volle, leicht geöffnete Lippen. Und doch ist Heliogabal, auch wenn er das Gesicht eines exotischen Models hat, die Ausgeburt der Hölle. Das Imperium Romanum im Jahre 217 unserer Zeitrechnung: seit neunhundertsiebzig Jahren ist es stets aufwärts gegangen mit römischer Kultur und dem Herrschaftsanspruch über die mediterrane Welt; gewaltige Tempel und Marmorpaläste sind entstanden sowie riesige Arenen, in denen pompöse Spiele abgehalten werden. Kaum ein Römer muss noch hart arbeiten, alles erledigen Sklaven und billige Handlanger aus fremden Gebieten. Das Leben ist ein Fest, eine Folge von Genüssen. Und doch, seit einigen Jahrzehnten schleifen innere und äußere Krisen den Glanz vergangener Jahrhunderte matt. Vom Norden drücken wandernde germanische Stämme gegen den Limes, in Vorderasien droht das Partherreich, doch schlimmer als die Gefahr der Feindvölker ist die innere Zerrüttung durch staatliche Willkür. Der gerechte und aristokratische Stern des ersten Kaisers, Augustus, leuchtet nur noch fern und schwach, längst hat der Senat jede Mitsprache verloren, längst haben proletarische Generäle nach dem Purpur gegriffen und ihre eigenen Dynastien errichtet.“
Eric Walz (Königstein im Taunus, 29 maart 1966) Keizer Heliogabalus, Musei Capitolini, Rome
De Duitse schrijver Georg Klein werd geboren op 29 maart 1953 in Augsburg. Zie ook alle tags voor Georg Klein op dit blog.
Uit: Roman unserer Kindheit
„Weil das Wetter nicht besser werden will, hat die Mutter den Kindern den großen Raum neben dem Fahrradkeller aufgeschlossen, obwohl sie deswegen wieder Ärger mit Herrn Krausser, dem neuen Hausmeister, bekommen wird. Der dumme Streber, wie ihn die Mutter vor den anderen Müttern nennt, hat sie erst kürzlich, erst im verregneten Juli, kategorisch darauf hingewiesen, dass Keller und Dachboden keine zum Spielen freigegebenen Bereiche seien und dies in jedem Mietvertrag unter Paragraph soundso Wort für Wort nachgelesen werden könne. Aber die Mutter kann an einem Regentag nicht alle Kinder gleichermaßen mögen. Wenn bloß Sybille und deren kleine Schwester zu ihren Söhnen kämen, wäre es ihr schon recht. Dann trüge sie bereitwillig die gelbgepunkteten Gläser voll mit verdünntem Himbeersirup und Wurstbrote ins winzige Kinderzimmer. Fünf Kinder sind an einem Regennachmittag noch auszuhalten, wenn sie auf dem Boden Karten spielen oder sich rund um ein Brettspiel lümmeln. Dann macht es nichts, wenn sie sich im Laufe der Regenstunden ein paarmal in die Haare kriegen, wenn Sybilles kleine Schwester losheult, weil sie immer noch nicht verlieren kann und leider immerzu verliert, obwohl der Ältere Bruder schummelt wie Gott, um sie wenigstens einmal zur strahlenden Gewinnerin zu machen. Sogar wenn fünf Piraten im Doppelstockbett der Zwillinge das Kapern eines Schiffes und das Niedermetzeln seiner Besatzung üben und dabei das Holz wie unter Schmerzen quarrt, ist die Mutter imstande weiterzubügeln, als könnte nichts passieren. Aber wer die Witzigen Zwillinge und unseren großen Bruder in die Welt gebracht hat, muss an einem Regentag wie diesem damit rechnen, dass nicht nur die Töchter von Frau Böhm an der Wohnungstür klingeln und etwas erzählt bekommen wollen.“
Georg Klein (Augsburg, 29 maart 1953)
De Duits-Franse dichter en schrijver Yvan Goll (eig. Isaac Lang) werd geboren in Saint-Dié-des-Vosges op 29 maart 1891. Zie ook alle tags voor Yvan Goll op dit blog.
Uit: Sodom And Berlin (Vertaald doorD. Nicholson-Smith)
“One evening in November 1918, Odemar Muller lurked near an advertising column in Potsdamer Platz, darting back and forth behind it as if he was playing hide-and-seek with someone, or looking in agitation for a particular theater announcement. In fact he was simply trying to dodge the hail of bullets directed by a detachment of machine-gunners at the railway station, where some Spartakists were holed up. It was a November of flood and revolution. A steely rain lashed horizontally, and the silk umbrellas of the pretty women were useless. Bullets struck the roses they wore on their left breasts, and without a word these beauties lay down on the spot as if at the command of an invisible lover. The Potsdamer Platz area was almost as dangerous as a front line in Champagne. A grey sky capped the city like a coffin lid. But the blue and white of the Kiel sailors added a splash of joy to the greyness of death. And the Red soldiers, with the rectangular gestures of Expressionist pictures, waved the banners of a devastating nightfall. Yet the city pretended to know nothing of the Revolution. Day after day, on one street corner or another, skirmishes erupted: a few staccato reports, the screams of wounded men. The crowds melted away, right and left, into the sidestreets, and then everything returned to normal. The trams started up again, advancing slowly, like snails after a squall, between the broken walking-sticks and the stiffening corpses.”
Yvan Goll (29 maart 1891 – 27 februari 1950) Berlijn, Potzdamer Platz, 1929 (detail oude ansichtkaart)
Zie voor nog meer schrijvers van de 29e maart ook mijn vorige blog van vandaag.
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