De Duitse schrijver, dichter en literatuurwetenschapper Harald Hartung werd geboren op 29 oktober 1932 in Heme. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Harald Hartung op dit blog.xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
Vergessene Zeile
Gestern sehr früh fiel mir eine Zeile ein Sie handelte vom Tod und begann Der Tod
dann folgte etwas wie eine Behauptung
Sie schien mir gut und tröstete mich zugleich so daß ich liegen blieb und mein Glück genoß
Dann stand ich auf Der Tod ist
probierte ich und hatte vergessen wie es weiterging
Der Tod ist eine vergessene Zeile.
Mantegnas Sebastian
Ich zählte alle Pfeile
die er an seinem Leib trägt
die Stellen wo sie eintreten
die Stellen wo sie austreten
auch die verdeckten
und vergaß über meinem Zählen
den eigenen Schmerz
Ich trat hinaus in das Licht des Kanals
Zwischen Schmutz
und dümpelnden Plastikflaschen
trieb bäuchlings ein Teddybär
Da trat mir das Salz ins Aug
Blick in den Hof
Während es anfängt zu schneien
schaukelt das Mädchen im Hof
schaukelt sich tief
ins wachsende weiße Dunkel
Glück ist ein Sekundenschlaf
Ich schaue auf, die leere Schaukel
schwingt noch ein wenig nach
Harald Hartung (Herne, 29 oktober 1932)
De Zwitserse dichter, schrijver en filmmaker Matthias Zschokke werd geboren op 29 oktober 1954 in Bern. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Matthias Zschokke op dit blog.
Uit: Max
Wenn es ihm gut geht, das heißt, wenn er die Seelenruhe findet, stellt er sich abends an eine Bar und hat gelegentlich das erhebende Gefühl, da seien Leute, welche glauben, er könne leben.
Dann versucht er, ein möglichst interessantes Gesicht zu machen.
Jeder macht sein Gesicht, Gesichter sind nicht.
Er versucht intensiv, einen Charakterkopf darzustellen, etwa den denkend-leidenden, um die vermeintlich Beobachtenden nicht zu enttäuschen, denn denkend leiden ist gefragt.
Es fällt ihm schwer. Er hat ein liebes, gesundes, reines Gesicht. Aber er macht ein Vakuum in seinem Mund, so daß es die Backen etwas zusammenzieht.
Wenn er dann an seinem Glas nippt, gibt es einen leisen Schmatzer, wegen dem Druckausgleich.
Auch wenn er zu sprechen anhebt, erklingt zuerst jeweils ein feines Plop.
Er beißt die Zähne zusammen (mehr bildlich gesprochen. Konkret würde er sich auf das eingesogene Backenfleisch beißen) und denkt: »Nur gut, daß ich nicht schlafe. Schlafend könnte mich jeder erkennen, da ist mein Gesicht nackt.«
Er heißt bestimmt Martin.
Nein, Martins mag ich zu wenig. Ich will ihn mögen, diesen jungen Mann, denn ich will über ihn schreiben, und dazu muß ich ihn mögen. Sonst gebe ich ihn bald auf
ich nenne ihn einmal Max
ich kenne einen Max. Der ist ganz anders, aber lieben muß ich ihn
jeder Name löst präzise Vorstellungen aus
ich werde den Namen ändern, sobald es nötig wird
wenn das Ganze nicht nur Größenwahn ist
eine schöne Frau sagt ihm das oft eine unsagbar schöne Frau, welche sogar schöne Hände besitzt alles, alles und die bemüht sich ganz selten mal zu ihm, um ihn zu kränken. Aber er mag das sehr und versucht immer neu, in sie hineinzusehen. Überhaupt ist das einer der wenigen Gedankengänge in seinem Alpenseegesichtskopf. Und sie kommt dann zu ihm, um etwas ganz Bissiges zu sagen wie etwa: »Ich bin nur zufällig hier«, oder: »Du bist ähnlich wie Martin«. (Nehmen wir ruhig einen Martin, dadurch wird dem Leser die Bösartigkeit grob vor Augen geführt), wobei es Max viel mehr schmerzt, daß er ähnlich sein soll wie ..., nicht, daß er ähnlich sein soll wie Martin.
Ja - schreiben wir doch einmal von diesen Begegnungen. Irgendwo muß ich beginnen
Matthias Zschokke (Bern, 29 oktober 1954)
De Duits Franse schrijfster Claire Goll werd geboren op 29 oktober 1890 in Nürnberg. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Claire Goll op dit blog.
Du kommst
Du Tötest alle Dezembernesseln Mit März Mein Herz rufet schon Hyazinthen Süss-süsser Rausch Vergehen
Aus allen Augen duften Narzissen Mir Weinen Lachen Und Taumel Ich scheine Sonne Hin-gebend Demut Du kommst!
Liebe
Ich liebe die Stille zwischen uns Dieselbe Stille wie zwischen Blumen. Das leise Schweigen am Morgen, Das lautere des Abends Und das zitternde zu Mitternacht Das um den Andern fürchtet.
Ich mag nicht, dass Menschen kommen Und uns unsere Stille stehlen, Die gross ist wie die Stille der Kathedralen. Ach, wie sie es zerbrechen Unser blaues Schweigen aus venetianischem Glas. Ich könnte weinen, wenn Fremde kommen. Nur die Vögel draussen verstehen uns Und singen unsre Stille Und machen uns noch stummer vor der Ewigkeit. Stille, süsser Vorschuss auf den Tod, Sag dem Geliebten wie ich ihn liebe.
Claire Goll (29 oktober 1890 30 mei 1977)
Yvan en Claire Goll
De Iraanse dichter en vertaler Mohsen Emadi werd geboren op 29 oktober 1976 in Teheran. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2008 en ook mijn blog van 29 oktober 2009 en ook mijn blog van 29 oktober 2010
Bloods Voice
If one day flood brings in a sad panther and a shrines door, if they sew up a shirt with the panthers skin, make a necklace with his teeth, I know that whoever puts on the shirt will disappear, and whoever wears the necklace would be obliged to carry her own head under her arms.
I take the shrines door install it on the threshold of my house. It creaks open to a circle of women, heads on knees, caressing their own hair.
Outside, body-less heads surround a fire with songs. I dont recognize my own voice and the door closes and opens to the rhythm of the words I grunt.
It is raining. A unclothed woman knocks on the door. She carries a boat on her back. I greet her between the panthers roar and the doors groans. Silently she unloads her boat in a corner, climbs in and falls asleep.
The house is in water. Water carries away corpses of women, it carries away the door, and my voice.
We paddle. We row looking for the voice.
My legacy is a door through which when a woman enters or leaves my voice cracks, and the house drowns in that alien sound.
Each time my bed is a boat to attract the nudity of a woman. A womens nakedness is silent. It is wet.
I uproot the door, plant it on my rooftop. The wind blows. Guns appear on the threshold of the door. They point themselves at my throat.
The wind blows and a thousand wounded panthers leap out from my mouth. I am naked.
An unclothed woman, wet, draws herself out from among the guns, kisses the door, kneels before me. Panthers leap out from her hair.
I caress your hair. The door will shut, voices and winds will pound on the door. I will not open. And the lost voice of the man will become blood, will flood through the cracks and mingling with the rain that will come pouring, it will flow through the citys gutters and veins. I kiss you and my blood leaps out with every breath, out from my throat. It becomes my voice.
You are silent. You speak inside me.
Theres no one on the rooftop. I stand there, collect all the photographs the shirts, the photos of a thousand hands holding guns, the portraits of womens heads and the narrow stream of blood that flows on the papers edge.
I light a match, throw into fire the shirts and the papers. The fire has your shape. I want to touch your hair. I reach for you and become a poet.
I pick up my pen and blood flows from my hand. The lines are your hair, in every line a panther roars.
**
On the balcony I fill my childhood cradle with soil, plant roses inside it. I water the roses, rock the cradle. The city is silent.
Mohsen Emadi (Teheran, 29 oktober 1976)
De Poolse dichter, schrijver en essayist Zbigniew Herbert werd geboren op 29 oktober 1924 in Lemberg. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2008 en ook mijn blog van 29 oktober 2009 en ook mijn blog van 29 oktober 2010
A Description of the King
The king's beard on which sauces and ovations
fell until it became heavy as an axe
appears suddenly in a dream to a man condemned to die
and on a candlestick of flesh shines alone in the dark.
One hand for tearing meat is huge as a whole province
through which a ploughman inches forward a corvette lingers
The hand wielding the sceptre has withered from distinction
has grown grey from old age like an ancient coin
In the hour-glass of the heart sand trickles lazily
Feet taken off with boots stand in a corner
on guard when at night stiiffening on the throne
the king heirlessly forfeits his third dimension
I Would Like to Describe
I would like to describe the simplest emotion
joy or sadness
but not as others do
reaching for shafts of rain or sun
I would like to describe a light
which is being born in me
but I know it does not resemble
any star
for it is not so bright
not so pure
and is uncertain
I would like to describe courage
without dragging behind me a dusty lion
and also anxiety
without shaking a glass full of water
to put it another way
I would give all metaphors
in return for one word
drawn out of my breast like a rib
for one word
contained within the boundaries
of my skin
but apparently this is not possible
and just to say -- I love
I run around like mad
picking up handfuls of birds
and my tenderness
which after all is not made of water
asks the water for a face
and anger
different from fire
borrows from it
a loquacious tongue
so is blurred
so is blurred
in me
what white-haired gentleman
separated once and for all
and said
this in the subject
this is the object
we fall asleep
with one hand under our head
and with the other in a mound of planets
our feet abandon us
and taste the earth
with their tiny roots
which next morning
we tear out painfully
Zbigniew Herbert (29 oktober 1924 28 juli 1998)
Zie voor nog meer schrijvers van de 29e oktober ook mijn vorige blog van vandaag.
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