De Duitse dichter en schrijver Johann Christoph Friedrich von Schiller werd geboren op 10 november 1759 in Marbach. Zie ook mijn blog van 10 november 2010 en eveneens alle tags voor Friedrich Schiller op dit blog.
Der Flüchtling
Frisch athmet des Morgens lebendiger Hauch, Purpurisch zuckt durch düstrer Tannen Ritzen Das junge Licht und äugelt aus dem Strauch; In goldnen Flammen blitzen Der Berge Wolkenspitzen. Mit freudig melodisch gewirbeltem Lied Begrüßen erwachende Lerchen die Sonne, Die schon in lachender Wonne Jugendlich schön in Aurora’s* Umarmungen glüht.
Sey, Licht, mir gesegnet! Dein Strahlenguß regnet Erwärmend hernieder auf Anger* und Au*. Wie silberfarb flittern Die Wiesen, wie zittern Tausend Sonnen in perlendem Tau!
In säuselnder Kühle Beginnen die Spiele Der jungen Natur. Die Zephyre* kosen Und schmeicheln um Rosen, Und Düfte beströmen die lachende Flur.
Wie hoch aus den Städten die Rauchwolken dampfen! Laut wiehern und schnauben und knirschen und stampfen Die Rosse, die Farren*; Die Wagen erknarren Ins ächzende Thal. Die Waldungen leben, Und Adler* und Falken und Habichte schweben, Und wiegen die Flügel im blendenden Strahl.
Den Frieden zu finden, Wohin soll ich wenden Am elenden Stab? Die lachende Erde Mit Jünglingsgeberde Für mich nur ein Grab!
Steig’ empor, o Morgenroth, und röthe Mit purpurnem Kusse Hain und Feld! Säus’le nieder, Abendroth, und flöte Sanft in Schlummer die erstorbne Welt! Morgen – ach! du röthest Eine Todtenflur, Ach! und du, o Abendroth! umflötest Meinen langen Schlummer nur.
Die Worte des Wahns
Drei Worte hört man, bedeutungschwer, Im Munde der Guten und Besten. Sie schallen vergeblich, ihr Klang ist leer, Sie können nicht helfen und trösten. Verscherzt ist dem Menschen des Lebens Frucht, So lang er die Schatten zu haschen sucht.
So lang er glaubt an die goldene Zeit, Wo das Rechte, das Gute wird siegen – Das Rechte, das Gute führt ewig Streit, Nie wird der Feind ihm erliegen, Und erstickst du ihn nicht in den Lüften frei, Stets wächst ihm die Kraft auf der Erde neu.
So lang er glaubt, daß das buhlende Glück Sich dem Edeln vereinigen werde – Dem Schlechten folgt es mit Liebesblick; Nicht dem Guten gehöret die Erde, Er ist ein Fremdling, er wandert aus Und suchet ein unvergänglich Haus.
So lang er glaubt, daß dem ird'schen Verstand Die Wahrheit je wird erscheinen – Ihren Schleier hebt keine sterbliche Hand; Wir können nur rathen und meinen. Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort, Doch der freie wandelt im Sturme fort.
Drum, edle Seele, entreiß dich dem Wahn Und den himmlischen Glauben bewahre! Was kein Ohr vernahm, was die Augen nicht sahn, Es ist dennoch das Schöne, das Wahre! Es ist nicht draußen, da sucht es der Thor; Es ist in dir, du bringst es ewig hervor.
Die zwei Tugendwege
Zwei sind der Wege, auf welchen der Mensch zur Tugend emporstrebt; Schließt sich der eine dir zu, thut sich der andre dir auf. Handelnd erringt der Glückliche sie, der Leidende duldend. Wohl ihm, den sein Geschick liebend auf beiden geführt!
Friedrich Schiller (10 november 1759 - 9 mei 1805) Monument in Frankfurt
De Vlaamse dichter en schrijver Jan van Nijlen werd geboren op 10 november 1884 in Antwerpen. Zie ook mijn blog van 10 november 2010 en eveneens alle tags voor Jan van Nijlen op dit blog.
De Nachtschone
De hele wereld heb ik afgereisd In droom. Wat is mij van die reis gebleven? Niet veel meer dan 't verlangen om nog even In een verlaten tuin, waar de avond grijst, Te zien hoe de nachtschone in het lichtblauwe Licht even bloeit en dadelijk verkleurt, Aleer de dood mij nijdig toe zal snauwen: ‘Ga nu maar de ijskast in, het is je beurt.’
De kooi
Ik voel de lust te reizen, te verhuizen, of schepen fluiten die vertrekken gaan, als in het najaar, in de koffiehuizen, weer gladiolen op de tafels staan.
Ik weet: nu zijn de velden zonder koren, van dag tot dag wordt dieper groen de wei en scheert de zwaluw sneller rond de toren, de gentiaan bloeit in't moeras der hei.
Wordt dan voor immer mijn geboeid verlangen gevoed door een seizoen en door zijn kleur, is dit de kooi waarin ik ben gevangen, waar is het slot en wie ontsluit de deur?
De jonge wolf
Kom, laat mij los, laat mij maar lopen, ik vind de weg wel door het bos. Mijn hart is sterk, mijn oog is open. Kom, laat mij lopen, laat mij los.
Vrees je dat ik de weg niet vind, mijn vrijheid al te duur zal kopen? Jij vader was ook eenmaal kind, en toch ben jij ook weggelopen.
Kom, laat mij lopen, laat mij los.
Jan van Nijlen (10 november 1884 – 14 augustus 1965) V.l.n.r.: Jan van Nijlen, S. Vestdijk en Jan Greshoff; zittend D.A.M. Binnendijk, 1937.
De Duitse schrijver Arnold Zweig werd op 10 november 1887 in een gematigd religieuze joodse familie geboren in Glogau, Neder-Silezië (nu Głogów, Polen). Zie ook mijn blog van 10 november 2010 en eveneens alle tags voor Arnold Zweig op dit blog.
Uit: Die Novellen um Claudia
“Nicht doch. lieber Doktor“, wehrte Claudia mit tiefer und sanfter Stimme, als er sich eifrig bereit erklärte, ihr die Sorge um die Garderobe abzunehmen, »das hatjames bereits getan«; und wirklich näherte sich ihnen der livrierte noch junge Diener in gelbg-rauem Rock und weißen Hosen, die in Stulpstiefeln steckten, mit dem zartroten Abendmantel und den dünnen Schals seiner Herrin. Doktor Rohme stand in Überzieher und hohem Hut ein wenig hilflos in diesem von Geschwätz widerhallendem Vorraum. Noch immer fühlte er unter allen Erregungen dieser kunsterfilllten Abendstunden den Entsehluß, gespannt und summend, eine tiefe Saite, der ihn heute hierher geführt hatte, zehnmal widerrufen und dennoch nicht aus dem Tatwerden gedrängt; und während Claudia sich von den knappen Bewegungen ihres Lakaien, die Geübtheit verrieten, einhüllen ließ, grübelte er, verkniffenen Mundes und mit abseits träumenden Augen, von den um ihre Überkleider Kämpfenden gestoßen und unfreundlich angesehen, überjene bittere Wallung des nicht mehr E r tr a g e n s , die ihn gestern überfallen und heute hierher ge5toßen hatte wie die See eine Qualle auf den Felsen wirft. Er hatte, von der Theateranzeige veranlaßt, in Goethes Götz erst geblättert, dann mit Entsetzen gelesen, und Weislingens Schwanken zwischen dieser und jener Partei hatte ihn wie ein roher Schlag mitten ins Gesicht getrofl'en. Ekel und grauenvolle Verachtung gegen sich stieg ihm in den Hals dafiir, daß er seit drei Wochen die Notwendigkeit eingesehen hatte, Entscheidung und Klarheit in seine Beziehungen zu diesem Mädchen zu bringen, das er mit demütiger Sehnsucht liebte, ohne den Mut zum Entschluß zu finden. Denn augenscheinlich, nach der ruhig befreundeten Art ihres Benehmens, wußte sie nicht im mindesten, wie unmöglich er für sie war. Sein Reinlichkeitsgeti'thl empörte sich; er kam sich beschmutzt vor. besuclelte fast auch sie - so hatte er sich die Qual dieser Vorstellung verordnet. und das Mittel hatte gewirkt. Noch heute abend alles beenden, sich vor ihr noch heute entblößen, auf die Gefahr hin. für immer entlassen und ins Dunnkelkalte hinausgewiesen zu werden: das. war's was nottat. und das war unlöslich beschlossen.“
Arnold Zweig (10 november 1887 – 26 november 1968)
De Nederlandse dichterschrijver, zanger en producer Rick de Leeuw werd geboren in Haarlem op 10 november 1960. Zie ook mijn blog van 10 november 2010 en eveneens alle tags voor Rick de Leeuw op dit blog.
Voor altijd
zoals na een regenbui de straten een filmset het licht op het station mechelen na een warme dag of de lakens soms op bed zo nonchalant kan een rij bomen in open veld wel vrolijk zijn hoe ben ik hier ooit verzeild geraakt en hoef ik nooit meer weg
is het de regen
de straten zijn leeg. de dag is gaan liggen de avond is haastig huiswaarts gegaan geluk is een voordeur die opent en sluit voor het andere leven als de rest is gedaan flarden muziek uit een laatste café
mijn hart in gevecht met mijn troebel verstand verzengende liefdes, vergeef me de pijn verdriet zingt het best met het glas in de hand
een snijdende herfstwlnd prikt in mijn ogen maar is het de regen of is het
de nacht is nog jong. jonger dan wij het leven gee les op de harde manier dus blijf nu nog even. het is warm en vertrouwd de kou lijkt verdreven. blijf nu maar hier
een snijdende herfstwind prikt in mijn ogen maar is het de regen of is het de regen
Rick de Leeuw (Haarlem, 10 november 1960)
De Nederlandse dichter en schrijver Jacob Cats werd geboren op 10 november 1577 in Brouwershaven. Zie ook mijn blog van 10 november 2010 en eveneens alle tags voor Jacob Cats op dit blog.
Grijpt gij 't wel, zo is 't maar spel
Het brandhout en de min zijn twee verscheiden taken; Maar op gelijke voet door ieder aan te raken. Want, of men naar het vuur of naar de minne spoedt, Er is een zekere kunst hoe dat men grijpen moet. Tast waar het ligt en gloeit gij zult het laten vallen, Tast waar het niet en brandt zo is het om te mallen. De liefde, zoete jeugd! is "ik en weet niet wat". Zij dient of dient u niet, naar dat zij wordt gevat.
Wat hangt hij aan een ander man
Dank hebt, o wijngaard, oude stam, dat ik een reis zo verre kwam Dat ik mijn eigen wortel had, En zoog voortaan mijn eigen nat. Nu wil ik naar een ander dal, Waar ik mijn eigen wezen zal.
De vrijheid is te grote goed, De vrijheid is te wonder zoet: Wat hangt hij aan een ander man, Die van zijn eigen leven kan?
Jacob Cats (10 november 1577 – 12 september 1660)
De Duitse dichter, schrijver en vertaler Werner Söllner werd geboren op 10 november 1951 in Arad, Roemenië. Zie ook mijn blog van 10 november 2010 en eveneens alle tags voor Werner Söllner op dit blog.
Knochenmusik
Im September an der Prinsengracht, da wollte ich nicht mehr leben. Da hab ich, Anne, an dich gedacht und ging ins Rentrée einen heben.
Ein Ober in Weiß, er brachte Wein zu einem besonderen Essen. Ich fühlte mich vornehm, allein und fast wie alteingesessen.
Der Engel, der mir zu Kopfe stieg, er war schwarz anzuschauen. Auf dem Heimweg lag Knochenmusik überm Wasser, dem grauen.
Café Americain
In einer Zeitung heute, als ich dem Herrgott die Zeit stahl, las ich nach langer Zeit meinen Namen.
Sieh einer an, dachte ich und bezahlte. Es gibt nicht nur die Medien.
Werner Söllner (Arad, 10 november 1951)
Zie voor nog meer schrijvers van de 10e november ook mijn blog van 10 november 2014 en eveneens mijn blog van 10 november 2013 deel 2.
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