De Oostenrijkse schrijver en arts Arthur Schnitzler werd geboren in Wenen op 15 mei. Zie ook mijn blog van 15 mei 2007 en ook mijn blog van 15 mei 2008.xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
Uit: Reigen
Morgen, gegen sechs Uhr.
Ein ärmliches Zimmer; einfenstrig, die gelblich-schmutzigen Rouletten sind heruntergelassen. Verschlissene grünliche Vorhänge. Eine Kommode, auf der ein paar Photographien stehen und ein auffallend geschmackloser, billiger Damenhut liegt. Hinter dem Spiegel billige japanische Fächer. Auf dem Tisch, der mit einem rötlichen Schutztuch überzogen ist, steht eine Petroleumlampe, die schwach brenzlich brennt; papierener, gelber Lampenschirm, daneben ein Krug, in dem ein Rest von Bier ist, und ein halb geleertes Glas. Auf dem Boden neben dem Bett liegen unordentlich Frauenkleider, als wenn sie eben rasch abgeworfen worden wären. Im Bett liegt schlafend die Dirne; sie atmet ruhig. Auf dem Diwan, völlig angekleidet, liegt der Graf, im Drapp-Überzieher; der Hut liegt zu Häupten des Diwans auf dem Boden.
Graf bewegt sich, reibt die Augen, erhebt sich rasch, bleibt sitzen, schaut um sich Ja, wie bin ich denn... Ah so... Also bin ich richtig mit dem Frauenzimmer nach Haus... Er steht rasch auf, sieht ihr Bett Da liegt s' ja... Was einem noch alles in meinem Alter passieren kann. Ich hab' keine Idee, haben s' mich da heraufgetragen? Nein... ich hab' ja gesehn ich komm in das Zimmer... ja... da bin ich noch wach gewesen oder wach 'worden... oder... oder ist vielleicht nur, dass mich das Zimmer an was erinnert?... Meiner Seel', na ja... gestern hab' ich's halt g'sehn... Sieht auf die Uhr was! gestern, vor ein paar Stunden Aber ich hab's g'wusst, dass was passieren muss... ich hab's g'spürt... wie ich ang'fangen hab' zu trinken gestern, hab' ich's g'spürt, dass... Und was ist denn passiert?... Also nichts... Oder ist was...? Meiner Seel... seit... also seit zehn Jahren ist mir so was nicht vorkommen, dass ich nicht weiss... Also kurz und gut, ich war halt b'soffen. Wenn ich nur wüsst', von wann an... Also, das weiss ich noch ganz genau, wie ich in das Hurenkaffeehaus hinein bin mit dem Lulu und... nein, nein... vom Sacher sind wir ja noch weg'gangen... und dann auf dem Weg ist schon... ja richtig, ich bin ja in meinem Wagen g'fahren mit'm Lulu... Was zerbrich ich mir denn viel den Kopf. Ist ja egal. Schaun wir, dass wir weiterkommen. Steht auf. Die Lampe wackelt Oh! Sieht auf die Schlafende Die hat halt einen g'sunden Schlaf. Ich weiss zwar von gar nix aber ich werd' ihr 's Geld aufs Nachtkastel legen... und Servus... Er steht vor ihr, sieht sie lange an Wenn man nicht wüsst', was sie ist! Betrachtet sie lang Ich hab' viel 'kennt, die haben nicht einmal im Schlafen so tugendhaft ausg'sehn. Meiner Seel'... also der Lulu möcht' wieder sagen, ich philosophier', aber es ist wahr, der Schlaf macht auch schon gleich, kommt mir vor; wie der Herr Bruder, also der Tod... Hm, ich möcht' nur wissen, ob... Nein, daran müsst' ich mich ja erinnern... Nein, nein, ich bin gleich da auf den Diwan herg'fallen und nichts is g'schehn... Es ist unglaublich, wie sich manchmal alle Weiber ähnlich schauen... Na gehn wir. Er will gehen Ja richtig. Er nimmt die Brieftasche und ist eben daran eine Banknote herauszunehmen.
Arthur Schnitzler (15 mei 1862 - 21 oktober 1931)
De Nederlandse dichter, essayist en letterkundige Albert Verwey werd geboren in Amsterdam op 15 mei 1865.Zie ook mijn blog van 15 mei 2006 en ook mijn blog van 15 mei 2007 en ook mijn blog van 15 mei 2008.
Het Witte Zeil
De rots schoof dicht. Als een spalier vol rozen
Rezen de bergen, hoog en eindloos ver,
Het land lag in een net van zonnevonken.
Hij die uit donker kwam bleef aarzlend poozen.
Van stroom en vogels schalde 't her en der.
Geluid en licht maakten hem stil en dronken.
Hij was geworden uit het ondergrondsche
Tot de bewoner van dit tuin-heelal
En wist niet hoe; noch waar zijn schred te richten.
Toen zag hij waar de stroom de horizontsche
Bergen doorsneed, ankrend voor havenwal,
Een klein schip dat zijn witte zeil deed lichten.
Juist daarom
In de wereld van de tijd zich storten
Om aan sterflijkheid gekruist te zijn,
Kon ooit één het? want niet op te schorten
Is verganklijk levens eeuwge lijn.
Uit en in voorbijgaand vleesch geboren
Leven alle wezens en in hen
De eeuwigheid van 't worden en vergloren
Die ik enkel tijdlijk ken en ben.
En juist daarom hoogste droom: een Heiland;
Geest, vrijwillig in het vleesch gekruist;
Hoogste zaligheid: een hemelsch eiland
Waar geen golf van tijd om breekt of bruist.
Ebbe en Vloed
Schomlend door de ruimte wendt zich
Onder de invloed van de maan
De aarde zóó, en de ebbe erkent zich,
Anders, en de vloed rolt aan.
Vloedgolf die ik op zag bruisen,
Hoe ik worstelde en genoot!
Zoetst is, Ebbe, uw zuigend ruischen
Uit mìjn leven naar ùw dood.
Albert Verwey (15 mei 1865 - 8 maart 1937)
Beeld in Noordwijk
De Duitse schrijfster Judith Hermann werd geboren op 15 mei 1970 in Berlijn-Tempelhof. Zie ook mijn blog van 15 mei 2007 en ook mijn blog van 15 mei 2008.
Uit: Alice
Nach fünfzig Metern, hatte Conrad geschrieben, treffen sich fünf Wege. Ihr nehmt den Weg durch das
schmiedeeiserne Tor hindurch, den »Fünften«. Auf das gelbe Haus zu.
Der fünfte Weg war ein Sandweg. Links ein kleiner Wasserlauf, ein Olivenhain, zwischen den Bäumen
Ziegen, die gelangweilt die Köpfe hoben. Das Auto schaukelte. In der Kurve oben am Hang ein alter großer Stall, ausgebaut, hohe Fenster zum See hin, die Läden zugezogen. Vor ihnen, am Ende des Weges, das gelbe Haus. Italienischer Palazzo. Geschlossene Läden. Efeu. Zwei Balkone, einer zum Berg hin, der andere zum See. Eine Terrasse, Feigenbäume, Agaven, Bougainvillea. Man kann ja Tatsache die Zikaden hören, sagte Anna von der Rückbank aus, andächtiges Staunen in der Stimme. Sie stiegen aus dem Auto, ließen die Türen offenstehen, gingen sofort auseinander.
Alice lief den Sandweg zurück und rauf zu Conrads und Lottes Haus. Steinchen in den Sandalen. Sie sah zu dem schwarzen Berg hinter dem Haus hoch und duckte sich. Stieg über breite Stufen zwischen riesigen, tropischen Lavendelbüschen hindurch. Feuerkäfer, leuchtend rot, die Leibchen aneinandergekettet. Hatten es eilig. Und Rauschen in den Bäumen, leichter Wind. Auf derTerrasse saß Lotte. DieTerrasse war, bis auf eine Kugel aus grauem Stein und dem Stuhl, auf dem sie saß, leer. Im unteren Teil des Hauses drei Türen, zwei geschlossen, die mittlere einen Spalt offen. Lotte stand auf, als Alice die Terrasse betrat, kam ihr entgegen, und sie begrüßten sich mit einer tastenden Umarmung, so vorsichtig, als könnte die andere sich bei einer Berührung in Luft auflösen.
Da bist du, sagte Lotte. Sie lächelte und hörte wieder auf zu lächeln, wenn sie nicht lächelte, waren die Falten um ihre Augen herum weiß. Lotte war siebzig Jahre alt. Conrad auch. Über ein Vierteljahrhundert älter als Alice. Ist alles gutgegangen, sagte Lotte. Hattet ihr eine gute Reise. Sie stellte Fragen im Ton von Feststellungen, erwartete aber trotzdem eine Antwort.
Judith Hermann (Berlijn-Tempelhof, 15 mei 1970)
De Duitse dichter, schrijver, literatuurwetenschapper en musicus Michael Lentz werd geboren in Düren op 15 mei 1964. Hij studeerde germanistiek, geschiedenis en filosofie in Aken, München en Siegen. In 1985 debuteerde hij met een bundel proza en poëzie. Hij won de Ingeborg-Bachmann-Preises 2001 met zijn tekst Muttersterben. Bij een groter publiek werd hij bekend met zijn roman Pazifik Exil uit 2007.
Uit: Liebeserklärung
Diese deutsche Regenlandschaft. Eine heruntergekommene, eine Deutsche Bahn. Grenzenlose Verspätung. Zwei Stunden Sinnlosigkeit an Frankfurter Gleisen. Erfurt enthauptet, Weimar wie nie gewesen. »Gibst du mir noch einen Kuss?«, und warum der Kuss plötzlich so feucht ist, warum deine Zunge so zügellos in meinen Mund drängt, du reckst mir deinen Schoß entgegen, deinen warmen, geliebten Schoß. Und warum die Küsse plötzlich so ununterbrochen sind, dein Schoß so fordernd. Und du mir in die Hose langst, undsoweiter. Unsere Schöße, die füreinander gemacht sind. Ganz einfach. Gab es eine Zeit, da wir nicht zusammen waren, fragst du. Und unsere Schöße klüger sind als unser wildgewordener, fassungsloser Mund, der eine Dummheit an die andere reiht, der sich erbricht, entbindet. Unser Mund liegt zwischen uns, und wir schauen ihm zu. Fragend. Dass du seit längerem nicht mehr von Liebe sprichst, fiel mir auf, sagte ich dir. Eine fast diskrete Zurückhaltung ist deine Hinwendung. Ich habe dich also so erschreckt, drohte, zu packen und abzuhauen hier, wo ich doch nicht mal alles ausgepackt habe, seit Monaten steht das Zeugs im Keller rum, geschichtet, gestapelt, anfallsartig kündigte ich meine Flucht an, das passt nicht, sagte ich, deine Freunde passen auch nicht, nichts passt, ich passe hier nicht hin, habe ich gesagt, so erschrocken, dass du selbst schmale Abwandlungen, Andeutungen nicht über die Lippen bringst. Großheringen. Stell man sich mal vor. Güldengossa, Großpösna. Stell man sich auch mal vor. Liebe ist doch nicht das Zusammenklappen von Faltplänen. Was aber eine Posse ist, sagt der alte Däne, und die Liebe ist auch eine Posse. »Gute Nacht, und erhole dich gut«, sagst du schroff, »du stehst eine Stunde früher auf, terrorisiere mich nicht«, fügst du an. Was ist denn da passiert? Meinst du, morgen früh bumsen wir mal nicht, wolltest du das sagen? Wer bist du? Irgendwann fängt halt alles wieder von vorne an. »Da habe ich gedacht, es geht nicht mit uns«, fängst du an. »Warum hast du das gedacht?« »Als du sagtest, du wollest mal mit ihm reden, ob er uns nicht seinen Stellplatz im Hof geben könne, schließlich habe er eine Erlaubnis und könne auch auf der Straße parken.« »Und da hast du gedacht, es geht doch nicht mit uns.«
Michael Lentz (Düren, 15 mei 1964)
De Nederlandse dichteres en schrijfster Pem Sluijter (eig. Petronella Eduard Maria Rutgers-Sluijter werd geboren in Middelburg op 15 mei 1939. Pem Sluijter studeerde wijsbegeerte, vrouwenstudies en perswetenschappen en was daarnaast werkzaam als journaliste bij Het Parool. Ze debuteerde in 1997 op 58-jarige leeftijd met de bundel Roos is een bloem. Ze kreeg hiervoor de C. Buddingh'-prijs voor debutanten. In 2004 verscheen haar tweede bundel, Het licht van Attica. Zij overleed vrij plotseling op 18 december 2007.
Tuin
Het blad, de bloemen
van de stengelogen,
is van natuur .
Dit is het uur van tuin
dat onder bloemen kruipt
en in de bedding
ruikt het nat.
De voordeurbel slaat aan.
De glazenwasser vraagt
om water.
Die in dit uur wou zijn,
wijst hem de kraan.
Roos
Toen ik nog leefde
Zonder kennen
beleefde ik het woord
als woord bijvoorbeeld, roos.
Niet: 'roos is een bloem'.
Het stond op zich,
het woord.
Alleen en onverbonden.
Geen roos die al onteigend was.
Pem Sluijter (15 mei 1939 - 18 december 2007)
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