An meine Mutter
B. Heine geborene v. Geldern
II
Im tollen Wahn hatt ich dich einst verlassen,
Ich wollte gehn die ganze Welt zu Ende,
Und wollte sehn, ob ich die Liebe fände,
Um liebevoll die Liebe zu umfassen.
Die Liebe suchte ich auf allen Gassen,
Vor jeder Türe streckt ich aus die Hände,
Und bettelte um g'ringe Liebesspende -
Doch lachend gab man mir nur kaltes Hassen.
Und immer irrte ich nach Liebe, immer
Nach Liebe, doch die Liebe fand ich nimmer,
Und kehrte um nach Hause, krank und trübe.
Doch da bist du entgegen mir gekommen,
Und ach! was da in deinem Aug' geschwommen,
Das war die süße, langgesuchte Liebe.
Mir träumte wieder der alte Traum
Mir träumte wieder der alte Traum:
Es war eine Nacht im Maie,
Wir saßen unter dem Lindenbaum,
Und schwuren uns ewige Treue,
Das war ein Schwören und Schwören aufs neu',
Ein Kichern, ein Kosen, ein Küssen;
Daß ich gedenk des Schwures sei,
Hast du in die Hand mich gebissen.
O Liebchen mit den Äuglein klar!
O Liebchen schön und bissig!
Das Schwören in der Ordnung war,
Das Beißen war überflüssig.
Schöne Wiege meiner Leiden
Schöne Wiege meiner Leiden,
Schönes Grabmal meiner Ruh',
Schöne Stadt, wir müssen scheiden -
Lebe wohl! ruf ich dir zu.
Lebe wohl, du heil'ge Schwelle,
Wo da wandelt Liebchen traut;
Lebe wohl, du heil'ge Stelle,
Wo ich sie zuerst geschaut.
Hätt ich dich doch nie gesehen,
Schöne Herzenskönigin!
Nimmer wär es dann geschehen,
Daß ich jetzt so elend bin.
Nie wollt ich dein Herze rühren,
Liebe hab ich nie erfleht;
Nur ein stilles Leben führen
Wollt ich, wo dein Odem weht.
Doch du drängst mich selbst von hinnen,
Bittre Worte spricht dein Mund;
Wahnsinn wühlt in meinen Sinnen,
Und mein Herz ist krank und wund.
Und die Glieder matt und träge
Schlepp ich fort am Wanderstab,
Bis mein müdes Haupt ich lege
Ferne in ein kühles Grab.
Heinrich Heine (13 december 1797- 17 februari 1856)
De Angolese schrijver José Eduardo Agualusa werd op 13 december 1960 in Huambo geboren. Hij woonde lang in Lissabon, later in Rio de Janeiro. Agualusas eerste roman, A Conjura (De samenzwering) verscheen in 1989, zijn tweede A Feiro dos Assombrados (De markt der verdoemden) in 1992. In 1993 publiceerde hij samen met Fernando Semedo en de fotografe Elza Rocha Lisboa Africana, waarin de culturele invloed van de diverse Afrikaanse groepen op de Portugese maatschappij gedocumenteerd werd. Zijn ambitieuze romanproject Naçao Crioula (Duits: Ein Stein unter Wasser) is gebaseerd op een briefroman van de beroemde Portugese schrijver Eça de Queiroz.
Uit: Das Lachen des Geckos (Vertaald door Michael Kegler)
Beim Abendessen studiert Félix Ventura die Zeitungen, blättert sie aufmerksam durch, und wenn ihn ein Artikel interessiert, streicht er ihn in Lila mit einem Füllfederhalter an. Nach dem Essen schneidet er ihn sorgfältig aus und verstaut ihn in einem Ordner. In einem der Regale der Bibliothek stehen Dutzende von diesen Ordnern. In einem anderen schlummern Hunderte von Videokassetten. Félix nimmt gerne Nachrichtensendungen auf, wichtige politische Ereignisse, alles, was ihm eines Tages nützlich sein kann. Die Kassetten sind alphabetisch sortiert, nach den Namen der Persönlichkeit oder dem Ereignis, um das es geht. Sein Abendessen beschränkt sich auf ein Schüsselchen Caldo Verde, eine Spezialität der alten Esperança, einen Pfefferminztee, eine dicke Scheibe Papaya mit Zitronensaft und einem Tropfen Portwein. In seinem Zimmer, vor dem Zubettgehen, zieht er sich seinen Pyjama so umständlich an, dass ich jedes Mal warte, ob er sich nicht auch noch eine dunkle Krawatte um den Hals bindet.
An diesem Abend störte ihn der schrille Ton der Türklingel bei der Suppe. Das ärgerte ihn. Er faltete die Zeitung zusammen, stand mühsam auf und ging öffnen. Ich sah, wie ein hoch gewachsener Mann hereinkam, distinguiert, mit Adlernase, auffälligen Gesichtszügen und einem üppigen, mit Pomade gezwirbelten Schnurrbart, wie man ihn schon seit über einem Jahrhundert nicht mehr trägt. Seine Augen waren klein und glänzend und schienen sofort von allem Besitz zu ergreifen.
José Eduardo Agualusa (Huambo, 13 december 1960)
De Amerikaanse dichter Kenneth Patchen werd geboren op 13 december 1911. Zie ook mijn blog van 13 december 2006.
Let Us Have Madness
Let us have madness openly.
O men Of my generation.
Let us follow
The footsteps of this slaughtered age:
See it trail across Time's dim land
Into the closed house of eternity
With the noise that dying has,
With the face that dead things wear--
nor ever say
We wanted more; we looked to find
An open door, an utter deed of love,
Transforming day's evil darkness;
but We found extended hell and fog Upon the earth,
and within the head
A rotting bog of lean huge graves.
We Go Out Together In the Staring Town
We go out together into the staring town
And buy cheese and bread and little jugs with
flowered labels
Everywhere is a tent where we put on our whirling
show
A great deal has been said of the handless serpents
Which war has set loose in the gay milk of our
heads
But because you braid your hair and taste like
honey of heaven
We go together into town to buy wine and
yellow candles.
Kenneth Patchen (13 december 1911 8 januari 1972)
De Duitse dichter en schrijver Robert Gernhardt werd op 13 december 1937 in het Estische Reval (het huidige Tallinn) geboren. Zie ook mijn blog van 13 december 2006.
Folgen der Trunksucht
Seht ihn an, den Texter.
Trinkt er nicht, dann wächst er.
Mißt nur einen halben Meter -
weshalb, das erklär ich später.
Seht ihn an, den Schreiner.
Trinkt er, wird er kleiner.
Schaut, wie flink und frettchenhaft
er an seinem Brettchen schafft.
Seht ihn an, den Hummer.
Trinkt er, wird er dummer.
Hört, wie er durchs Nordmeer keift,
ob ihm wer die Scheren schleift.
Seht sie an, die Meise.
Trinkt sie, baut sie Scheiße.
Da! Grad rauscht ihr drittes Ei
wieder voll am Nest vorbei.
Seht ihn an, den Dichter.
Trinkt er, wird er schlichter.
Ach, schon fällt ihm gar kein Reim
auf das Reimwort "Reim" mehr ein.
Ein Nonzenzgedicht
So hört mich an, o meine Knappen: Ab jetzt sind alle Schimmel Rappen. Und alle Rappen heißen Bären, womit wir schon beim Thema wären. Denn Bären ist ab heut verboten bei Tag zu mähen und zu schroten, sowie das Schroten und das Mähen bei Nacht, weil sie dann eh nichts sehen. Befehl ist auch, dass sie ab nun nicht das, was ich befehle tun, denn die Befehle gelten nur von kurz vor zwölf bis tausend Uhr und sollen zu nichts weiter führen, als an den Schlaf der Welt zu rühren. Doch sollte dieser Plan nicht klappen, sind alle Bären wieder Rappen und alle Rappen wieder Schimmel, das gilt auf Erden wie im Himmel, im Jenseits und in dieser Welt und ganz speziell für Bielefeld. So. Stellt das Radio etwas leiser, ich will jetzt schlafen
Euer Kaiser
Robert Gernhardt (13 december 1937 30 juni 2006)
De Joods-Nederlandse schrijfster Ida Vos (meisjesnaam Gudema) werd geboren in Groningen op 13 december 1931. In haar boeken gaat het dikwijls om haar ervaringen die zij tijdens de Tweede Wereldoorlog opdeed. Het meest werd zij bekend met het boek Wie niet weg is wordt gezien dat in 1982 werd bekroond. Vanaf 1936 woonde ze in Rotterdam. Daar maakte ze in de meidagen van 1940 het Duitse bombardement mee. Vervolgens verhuisden ze naar Rijswijk. Vanaf 1943 zat het gezin Gudema ondergedoken, zij het dat zij en haar zus Esther van hun ouders waren gescheiden.
Na de oorlog was ze een tijdlang kleuterleidster. In 1956 trad ze in het huwelijk waaruit drie kinderen voortkwamen. Halverwege de jaren zeventig was ze een tijdje opgenomen vanwege opgedane trauma's tijdens de oorlog. Dit zette haar er toe aan om daarover te schrijven, eerst in de vorm van gedichten, later verhalenderwijs en nog later in de vorm van kinderboeken. Met name de beknotting van de vrijheid door de Duitse bezetter en wat ze meemaakte tijdens de onderduikperiode staan daarin centraal. Zij schreef zowel voor kinderen als voor volwassenen.
Uit: Wie niet weg is wordt gezien
Is die er nog?
Tegenwoordig weet je niet meer of iemand leeft of dood is.
Iedere keer als ze met mensen bij elkaar zijn die ondergedoken zijn geweest of in een kamp hebben gezeten, hoort ze: Is die er nog?
Heel dikwijls moet dan nee gezegd worden.
Daarom durft ze nooit iets te vragen. Ze komt er na een poosje toch wel achter.
Vandaag is het vrijdag. Op vrijdagavond hebben ze altijd veel visite. Net als vroeger, voor de oorlog, vieren ze met heel veel mensen samen het begin van de sabbat*. Het is bijna net zo gezellig als vroeger, maar toch wel anders. Er wordt niet meer zoveel gelachen.
Die ouwe Jopie was een grapjas, zegt opa 's avonds. Als hij iemand voor de gek kon houden zou hij het niet laten.
Is die er nog?
Nee.
Tante Mietje kon prachtig zingen. Ze zat in een koor.
Is die er nog?
Nee.
Moeder laat een foto zien.
Deze foto is ook ondergedoken geweest, grapt ze.
Ach, zegt pappa. Kijk nou, oom Louis en tante Eva.
Ida Vos (13 december 1931 - 3 april 2006)
13-12-2008 om 20:19
geschreven door Romenu
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