De Oostenrijkse dichter, schrijver en vertaler Klaus Ebner werd geboren op 8 augustus 1964 in Wenen. Zie ook alle tags voor Klaus Ebner op dit blog.
Uit: Fünfzig
„Fünfzig. Eine runde Zahl, die ich ständig vor mich hinsage. Es ist schon absurd; und das Wort – fünfzig – bleibt stets vage. Auch auf Papier: eine Fünf und eine Null. Dabei sage ich immer: Ich bin ein Null. Allein der Gedanke, dass es heute so weit ist, jagt mir einen Schauer über den Rücken … niemand hat mich gefragt, ob ich so weit bin, ob ich für diese Zahl bereit bin, die im Grunde bloß eine Nummer ist. Sie lähmt meine Sinne, und das degradiert mich zu einer Lachnummer. Und wen kümmerts? (Niemanden. Außer … mich selbst.) Morgens wollte ich weder aus dem Bett noch etwas essen, doch ich empfand eine Genugtuung darüber, dass Angritt vor mir aufgestanden war und alles Notwendige erledigt hatte (was immer sie für notwendig hält). Alle Glieder fühlten sich so schwer an, als müsste ich mich gegen einen unsichtbaren Widerstand zur Wehr setzen. Nur nicht hochkommen, nur nicht hinaus, nur nichts Vernünftiges anfangen. Ich bekämpfte eine körperliche Regung, obwohl mir klar war, dass ich mit einem mentalen Hemmnis rang. Kurz nach Mittag soll es losgehen. (Puh, das ist sehr bald!) Dabei hatte ich schon vor Monaten gebeten, von einer Feier Abstand zu nehmen – fehlt mir doch jede Idee, was ich feiern soll oder was die Familie und meine Freunde mit mir zu feiern hätten. Mein Wunsch, was sage ich: meine Forderung wurde ignoriert, und Angritt legte sich gewaltig ins Zeug, alle einzuladen, den Tagesablauf präzise festzulegen, die Stube in unserem Lieblingsgasthof zu reservieren, kurzum, alles zu organisieren und es dann auf ihre Art perfekt zu inszenieren. Selbstredend eigentlich. Wenn sie etwas anpackt, dann macht sie keine halben Sachen. Ursprünglich hätte es ja eine Überraschung werden sollen, doch wie könnte der eigene Geburtstag jemanden überraschen? Jene vielleicht, die mit einer Uhr nichts anzufangen wissen, die ihre Tage völlig unbedarft genießen, sich kaum umblicken oder zur Seite schauen und dermaßen konzentriert ihrem Weg folgen, dass Einschnitte wie runde Jubiläen an ihnen vorbeiziehen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen oder gar Schrammen zu verursachen. Der Einschnitt; ja, von dem höre ich so oft, aber vielleicht liegt das nur daran, dass mir tatsächlich vorkommt, etwas würde zerschnitten: abgetrennt von allem, was bisher war und Bedeutung hatte. Journalisten, Kolumnisten, Ratgeber; die ganze Gesellschaft spielt auf den neuen Lebensabschnitt an. Lebensabschnitt … ein grässliches Wort. Man muss sich damit abfinden, nur mehr Lebensabschnittspartner zu sein. Eine Herabwürdigung ist das, und wen wunderts, wenn einer im Hinterkopf die Uhr nicht nur ticken, sondern so laut pochen hört, dass sich über kurz oder lang Panik breitmacht.“
Klaus Ebner (Wenen, 8 augustus 1964)
De Engelse dichter Philip Larkin werd op 9 augustus 1922 geboren in Coventry. Zie ook alle tags voor Philip Larkin op dit blog.
In de wei
Nauwelijks zichtbaar is het span
Waar ’t in de koele schaduw staat,
Tot wind hun staart en manen spreidt;
De ene graast, en stapt wat dan,
—’t Lijkt of de ander ‘m gadeslaat—
En staat weer stil in naamloosheid.
Toch maakt, terug vijftien jaar, een reeks
Van races, hoogstens twee dozijn,
Nog zwak van eeuwige roem gewag,
Hun naam, in handicaps en stakes,
Gegrift in bekers, fraai en fijn
Maar nu vertraagd, na n’ hoogtij junidag—
’t Gewambuisd starten; in de lucht
Getallen; parasols in ’t veld,
Veel auto’s leeg in hete staat,
Het gras bezaaid: dan luid gerucht
Dat klinkt tot het zich tanend meldt
In ’n laatste-nieuws rubriek op straat.
Plaagt terugzien, als een vlieg, hun oor?
Zij schudden ’t hoofd. De schaduw lengt
Zomer na zomer sloop reeds heen:
Publiek, het starthek, ’t kretenkoor—
Alleen nog ’t gras dat ze niet krenkt
Hun naam staat nog geboekt, alleen
Hun nu ontgaan; plaats rust in ’t veld
Of draf geeft hen nog wel plezier,
Geen kijker ziet ze huiswaarts gaan,
Noch stopwatch die benieuwd voorspelt:
Slechts ’n rijknecht, met zijn hulp, gespt hier
Bij avond nog de leidsels aan.
Vertaald door Cornelis W. Schoneveld
Philip Larkin (9 augustus 1922 – 2 december 1985)
Zie voor meer schrijvers van de 8e augustus ook mijn blog van 8 augustus 2020 en eveneens mijn blog van 8 augustus 2019 en ook mijn blog van 8 augustus 2017 en ook mijn blog van 8 augustus 2015 deel 2.