De Duitse schrijver Ingo Schulze werd geboren in Dresden op 15 december 1962. Zie ook alle tags voor Ingo Schulze op dit blog.
Uit: Unsere schönen neuen Kleider
Mit Selbstbetrug hat auch Andersens Märchen zu tun.
Der Kaiser, der sich weder um die Soldaten noch um das Theater oder die Regierungsgeschäfte kümmert, umso mehr aber um seine Garderobe, steht dem Wohlergehen der Stadt zumindest nicht im Wege. Denn dort, wie wir hören, geht es munter zu, und jeden Tag kommen viele Fremde. Unter diesen sind, wie könnte es auch anders sein, zwei Betrüger. Mit ihnen beginnt die eigentliche Geschichte.
Andersen weist den beiden eine klare Rolle zu: Sie betrügen vorsätzlich. Über ihre Gründe erfahren wir nichts. Vielleicht wollen sie einfach Knete machen, und zwar so viel, wie sie mit normaler Arbeit, mit dem Weben von Stoffen und der Anfertigung von Kleidern, nie verdienen würden. Vielleicht erlauben sie sich nur einen Spaß. Als Leser wünscht man sie nicht an den Galgen. Es sind gewitzte Typen, die Kaiser, Hofstaat und Volk genau studiert haben. Ihr Wissen ist ihr Kapital, damit spekulieren sie auf die Schwächen der Gesellschaft.
Andersen macht die Leser von Anfang an zu Komplizen. Als Leser geraten wir nie in Versuchung, uns zu fragen, ob die Betrüger auch wirklich Betrüger sind, und so können wir das, was geschieht wie sonst nur die Betrüger selbst , als Schauspiel genießen. Zudem dürfen wir uns in die Brust werfen und behaupten, mir wäre das nie passiert, ich wäre nie darauf reingefallen.
Dass die beiden sofort Gehör beim Kaiser finden, verwundert nicht. Denn nichts interessiert diesen so sehr wie neue Kleider.
Würden sie allerdings nur vorgeben, die unglaublichsten Stoffe weben zu können, wäre ihre Performance von kurzer Dauer. Sie erfinden für ihr Produkt eine Erzählung, sie verpassen ihren Kleidern ein Image, das etwas noch nie Dagewesenes verheißt. Was sie versprechen, gab es tatsächlich noch nie und kann es eigentlich auch nicht geben. Selbst ein Kaiser im Märchen könnte und sollte sich darüber wundern.
Ingo Schulze (Dresden, 15 december 1962
Dresden, Neumarkt en Frauenkirche
De Deense dichter en schrijver Klaus Rifbjerg werd geboren op 15 december 1931 in Kopenhagen. Zie ook alle tags voor Klaus Rifbjerg op dit blog.
Skagen
Im the one whos painted
the pictures at the Skagen museum.
I said to myself
that is your life and then
I began to paint.
I think it all started with the lunch picture
I got so hungry
felt quite at home.
I painted Krøyer and Drachmann
Tuxen, Ancher her and him
and all the others
right down to Tørsleff.
It was a colossal undertaking
but I was feeling fine
so that didnt matter.
Drachmann helped me a bit
and Krøyer
we talked a lot
looked
and drank just a little.
We looked at Skagen
painted lots of pictures
brought out the light
but most perhaps a way of life
our own
the one I fell for.
I remember the hours
with Krøyers wife
beneath the elders at Drachmanns,
the burgundy in those heavy glasses
and everything seen
in summer images
melancholy
as if it was all long over.
I remember the evenings at the Prong
the waters that met
and the trouble getting the colours
to toe the line
after all I was the one who was going
to paint everything
wanted to paint everything
before it was no longer there.
There was a scent of death
idyll and linen drawers with lavender
about my Skagen canvases,
but there was plenty of life
back then
there was that.
We got up from the table
after the long drawn-out lunch
and the voices had become more subdued.
We stood in the twilight
before going home our separate ways
but it was hard to take our leave.
Then Anna Ancher turned round
and said:
Were going to sleep now.
She took her husbands arm,
went with him through the gate
and slowly everyone followed suit.
The steps died away between
the houses
the host put out his lamp
it was too late to do any more painting.
Vertaald door John Irons
Klaus Rifbjerg (Kopenhagen, 15 december 1931)
De Nederlandse dichter en schrijver Jan Greshoff werd geboren op 15 december 1888 in Nieuw Helvoet. Zie ook alle tags voor Jan Greshoff op dit blog.
Winternacht op Texel
Het land ligt naast het harde zwarte pad Onder de maan verloren en verzonken. Het water glanst verleidelijk en glad En 'k loop daarlangs volkomen vrij en dronken.
Mismaakte en zotte wilgen zonder blad Wringen geweldig hun gekorven tronken... Het eiland geurt zo vruchtbaar en zo zat Naar 't polderwater en de vette bonken.
In mij is ook die drang, dat geurig gisten Gelijk in de aarde en 't oude wilgenhout, Mijn adem mengt zich met de lichte misten:
En 'k voel mij nieuw, ik voel mij eeuwenoud, 'k Weet niets én meer dan de allerwijsten wisten... De winter gloeit. Alléén de dood is koud.
Cinema militans
voor Menno ter Braak.
I
Ik lijk op Harold Lloyd, maar in het leelijk dan,
Want Harold Lloyd is een begeerlijk man
Hetgeen ik van mezelf niet zeggen kan.
Wat is hij kundig: hij kan liedren zingen,
Op daken klautren, over slooten springen!
Ik ben te corpulent voor zulke dingen.
Hij breekt brutaal het hart der kamermeiden,
Waarom de kappersknechts hem sterk benijden;
Met mijn physiek valt niets meer te verleiden.
Hij woont in villa's en eet aldoor kreeft,
Natuurlijk, als hij zooveel centen heeft; -
Ik heb geen auto en blijf toch beleefd.
Kortom, hij is de Praeses der Elite,
Ja méér: de Held van de Moderne Mythe....
God, geef me toch een kilo melinite!
Jan Greshoff (15 december 1888 19 maart 1971)
Greshoffs portret door Du Perron, 28 november 1927
De Nederlandse schrijfster Simone van der Vlugt werd geboren in Hoorn op 15 december 1966. Zie ook alle tags voor Simone van der Vlugt op dit blog.
Uit: Die Schattenschwester (Schaduwzuster, vertaald door Eva Schweikart)
Plötzlich hat er ein Messer. Er hat es so blitzschnell gezückt, so unerwartet, dass ich vor Schreck wie gelähmt bin. Ich will etwas sagen, aber die Worte bleiben mir im Hals stecken. Ich kann nur die scharfe Klinge anstarren. Sie glänzt im Sonnenlicht, das durch die Klassenzimmerfenster fällt. Ganz vorsichtig mache ich einen Schritt rückwärts, auf die offene Tür zu. Gleichzeitig kommt Bilal einen Schritt auf mich zu, sodass das Messer nach wie vor drohend auf mich gerichtet ist. Ich habe in einem Kurs gelernt, wie man mit solchen Situationen am besten umgeht. Ich sehe die Kursunterlagen vor mir, sogar die Seite mit den Tipps. Nur fällt mir kein einziger davon ein. Wahrscheinlich befolge ich die meisten Ratschläge intuitiv: Ich suche keinen Blickkontakt zu Bilal und bewege mich langsam, aber sicher zum einzigen Fluchtweg, zur Tür. Aber werde ich es schaffen? Ein kurzer Blick genügt, um zu wissen, dass ich ernsthaft in Gefahr bin. Bilal fixiert mich unnatürlich starr, wie ein Raubtier seine Beute. Er registriert jede meiner Bewegungen, angefangen vom Herzschlag, den ich bis zum Hals spüre, bis hin zu meinen unbeholfenen Schritten zur Tür. Ich versuche zu vermeiden, dass mein Gesicht irgendetwas ausdrückt, weiß aber nicht, ob mir das gelingt. Vermutlich wirke ich eher bestürzt als ängstlich.
Simone van der Vlugt (Hoorn,15 december 1966)
De Ierse schrijfster Edna OBrien werd geboren op 15 december 1930 in Tuamgraney (County Clare). Zie ook alle tags voor Edna OBrien op dit blog.
Uit: Saints And Sinners
A hostage who had been released in some African bush after sixty-seven days in detention seemed dazed by the posse of journalists who surrounded him. I looked at the weather forecast for New York, where I had often spent St. Patricks Day and stood among milling crowds as they cheered floats and bands, feeling curiously alone in the midst of all that celebration.
My appointment was with a doctor whom I had been seeing for the best part of a year and who had just moved to this less salubrious part of London, had left his rooms in Primrose Hill, probably because of the rents being exorbitant. This would be my first time at this new abode, and I dreaded it, partly because I had left, as I saw it, fragments of myself behind in that other room, with its stacks of books, an open fire, and an informality that was not customary between patient and analyst. Sitting there, with an eye on the wall clock, I kept checking on this new address and asked Adrian about such and such a road to make doubly sure that I had not gone astray. Yes, he knew the man, said he had been in several times, which I took to imply that my doctor liked a drink.
Meanwhile, Clodagh was bustling around in an emerald-green pinafore, reciting a verse for all to hear:
Boxty on the griddle, Boxty in the pan, If you cant make the boxty, Youll never get your man.
The light from the leaded-glass panels danced on her shadow as she flitted from table to table, extolling the miracle of the boxty potato bread and dragging a duster over the round brown tables that bore the mottling of years and years of porter stains.
Edna OBrien (Tuamgraney, 15 december 1930)
Zie voor nog meer schrijvers van de 15e december ook mijn vorige blog van vandaag.
15-12-2012 om 14:44
geschreven door Romenu
Tags:Ingo Schulze, Klaus Rifbjerg, Jan Greshoff, Simone van der Vlugt, Edna O’Brien, Romenu
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