Dolce far niente
The Rainbow in the Berkshire Hills door George Inness, 1869
Der vergessene Donner
Ein Gewitter, im Vergehn, ließ einst einen Donner stehn.
Schwarz in einer Felsenscharte stand der Donner da und harrte -
scharrte dumpf mit Hals und Hufe, dass man ihn nach Hause rufe.
Doch das dunkle Donnerfohlen - niemand kams nach Hause holen.
Sein Gewölk, im Arm des Windes, dachte nimmer seines Kindes -
flog dahin zum Erdensaum und verschwand dort wie ein Traum.
Grollend und ins Herz getroffen lässt der Donner Wunsch und Hoffen,
richtet sich im Felsgestein, wie ein Bergzentaure ein.
Als die nächste Frühe blaut, ist sein pechschwarz Fell ergraut.
Traurig sieht er sich im See fahl, wie alten Gletscherschnee.
Stumm verkriecht er sich, verhärmt; nur wenn Menschheit kommt und lärmt,
äfft er schaurig ihren Schall, bringt Geröll und Schutt zu Fall ...
Mancher Hirt und mancher Hund schläft zu Füßen ihm im Schrund.
Christian Morgenstern (6 mei 1871 – 31 maart 1914)
Zie voor de schrijvers van de 12e juli ook mijn blog van 12 juli 2013 en ook mijn blog van 12 juli 2011 deel 2 en eveneens deel 3.
12-07-2014 om 09:15
geschreven door Romenu
Tags:Dolce far niente, Christian Morgenstern
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