Dolce far niente
Chill October door John Everett Millais, 1879
Oktober
Teder en jong, als werd het voorjaar maar licht nog, want zonder vruchtbegin, met dunne mist tussen de gele blaren zet stil het herfstgetijde in.
Ik voel alleen, dat ik bemin, zoals een kind, iets jongs, iets ouds, eind of begin? Iets zo vertrouwds en zo van alle strijd ontheven - niet als een einde van het leven, maar als de lente van de dood.
De kruinen ijl, de stammen bloot en dit door stilte en mist omgeven.
M. Vasalis (13 februari 1909 - 6 oktober 1998) Bronzen plaquette in de Lijsterstraat in Leiden
Burg Hülshoff, Kapel St. Antonius Abt , interieur
Am neunzehnten Sonntage nach Pfingsten
Ev.: Vom vornehmsten Gebote.
»Du sollst den Herrn deinen Gott aus deinem ganzen Herzen, und aus deiner ganzen Seele, und aus deinem ganzen Gemüte lieben, dies ist das erste und vornehmste Gebot; das andre aber ist diesem gleich, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, an diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.«
Ob ich dich liebe, Gott, es ist Mir unbewußt. Oft mein' ich, daß nur du es bist, Was diese Brust In aller andrer Liebe Schein Und dämmerndem Verlangen Wie eine Sühnungsfackel rein Hält gnadenvoll umfangen.
Wenn zu dem Edelsten der Geist Sich frei erhebt, Was als Gedanke ihn umkreist Und dennoch lebt, Unsichtbar, wesenlos doch nicht, Fern, dennoch allerwegen, Wes Spur aus Menschenauge spricht Und aus der Träne Segen:
Dann bin ich wohlgetröstet und Gebet entsteigt So zuversichtlich meinem Mund, Als sei gereicht In fremder oder deiner Lieb' – Wer hat es je ergründet? – All was dem echten Sehnen lieb, Und deinen Odem kündet.
Doch fühl' ich dann zu andrer Zeit Wie Haar dem Haupt Der finstren Erde mich geweiht, So machtberaubt; Wenn in dem Freunde mich entzückt Selbst wie ein Reiz das Fehlen, Die Schwächen, an mein Herz gedrückt, Mir keiner dürfte stehlen:
Da wär' es Gottes Zeichen nur Was ich erkannt, Und nicht die sündige Natur Böt' ihre Hand, Wenn der Geliebten Tugend ich In Ehrfurcht mag ertragen, Doch fleckenloser sicherlich Mein Herz würd' kälter schlagen?
Weh! eine kalte Wolke fährt Es über mich, Wie dem Damokles unterm Schwert Die Wange blich, Wie einem, der an Ufers Rand Sich spiegelt, lächelt, trinket, Wenn sacht entschlüpft der falsche Sand Und seine Stätte sinket.
O Retter, Retter, der auch für Die Toren litt, Erscheine, eh die Welle mir Zum Haupte glitt! Greif aus mit deiner starken Hand, Noch kämpf' ich gen die Wogen; So manchen hast du ja ans Land Aus tiefem Schlamm gezogen!
Hab' ich dem Schlamme mich entwirrt, So ganz und recht, Dann erst zu deinem Bildnis wird Die Sehnsucht echt; Dann darf ich lieben stark, gesund, Ohn' alle Schmach und Hehle Aus meines ganzen Herzens Grund Und meiner ganzen Seele.
Annette von Droste-Hülshoff (10 januari 1797 – 24 mei 1848) Het Rüschhaus, getekend door Drostes zus Jenny
Zie voor de schrijvers van de 19e oktober ook mijn blog van 19 oktober 2013 deel 1 en eveneens deel 2.
19-10-2014 om 11:07
geschreven door Romenu
Tags:Dolce far niente, M. Vasalis, Annette von Droste-Hülshoff, Romenu
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