De Duitse schrijver, classicus, literair historicus, criticus en vertaler Walter Jens werd geboren op 8 maart 1923 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Walter Jens op dit blog.
Uit: Frau Thomas Mann
„Es scheint eine Selbstverständlichkeit gewesen zu sein, dass die Kinder zu den Eltern ins Bett stiegen und ihrer Neugier freimütig Ausdruck gaben: «Erik (sechsjährig) sagte, bei mir im Bett liegend, <Muttchen, ich kenne von deiner Nacktheit nur das Gesicht, ich möchte wohl mal deine ganze Nacktheit kennen lernen.>» Und als der Vater die Tür seines Zimmers, in dem er sich mit seiner Tochter unterhielt, schließen wollte, da die Buben nebenan ihre Nachttoilette machten, protestierte die Neunjährige heftig: etwas «Bekanntschaft mit dem Leben» müsste sie schließlich behalten. Auch an den Unterhaltungen über die Frage «Wo kommen die kleinen Kinder her?» wurden die Eltern beteiligt: «An den Storch glaubt keines», Eintrag der Mutter an Peters Geburtstag 1889, «Kati meint, sie fallen aus einem Loch im Himmel», während Peter es «ganz genau» weiß: «du legst uns, wie die Kühe die Kälber legen!» Doch auch er hatte noch Fragen, die die Mutter gewissenhaft aufschrieb: «Wenn ich nur wüßte, wo man herauskommt.» Dass «auch unverheiratete Leute Kinder bekommen», schien Allgemeinwissen zu sein. Der Älteste hatte den Kalender seines Vaters offenbar gründlich studiert und machte während der Unterhaltung geltend, dort stünde, «daß in München jährlich einige 1000 Kinder außer der Ehe geboren werden» und man schließlich wisse, dass Emilie auch ein Kind habe. Ein paar Jahre später verfügte die neunjährige Kati über so viel Bildungswissen, dass sie fähig war, diese Tatsache in einen dubiosen, aber immerhin originellen Erklärungszusammenhang einzuordnen: «Im Altertum hatte man die Kinder nicht gern, und jetzt weiß ich auch, warum im Altertum die Frauen eine so niederträchtige Stellung hatten: weil sie die Kinder machen.» Auch prekäre Situationen galten nicht als tabu. Es war von den Kindern offenbar nicht unbemerkt geblieben, was in München jedermann wusste: Alfred Pringsheim war – was sein Verhältnis zu Frauen anging – «höchst flatterhaft» (so jedenfalls drückte es der zwölfjährige Erik gegenüber der Mutter aus). Auf die Frage, was er damit meine, antwortete der Sohn: «Nun ja, er läuft jeden Tag einer anderen nach, heut Hannchen, morgen Milka [A, ist das recht?» Als die Mutter meinte, jeder dürfe doch tun, «was ihm Vergnügen» bringe, flüsterte der achtjährige Klaus entsetzt und «mit Tränen im Auge»: «der Fey ist ein zweiter Frankfurter!» «Wir haben geschrien [vor Lachen]», setzte Hedwig Pringsheim erklärend in Klammern hinzu. «Ich hatte tags zuvor von einem grässlich zudringlichen, ekligen kleinen Kerl namens Frankfurter erzählt, der die Damen im Theater sehr belästigt.» Was als Bloßstellung des Vaters gegenüber den Kindern erscheinen könnte, erweist sich durch die folgenden Eintragungen als alltägliche Diskussion, denn es zeigt sich, dass dem Familienoberhaupt die Äußerungen der Kinder – selbst wenn sie in seiner Abwesenheit getan waren – selbstverständlich berichtet wurden und er sich nicht selten selbst an dergleichen Gesprächen beteiligte: «Wir sitzen am Theetisch», Eintrag der Mutter im Dezember 1891; «ich meine, Alfred, der noch fehlt, trinke gewiß bei Milka Thee.“
De Noorse dichter en journalist Rolf Jacobsen werd geboren op 8 maart 1907 in Kristiania. Zie ook alle tags voor Rolf Jacobsen op dit blog.
Regenboog watervaldamp
Vrijheid
dachten ze en openden de deuren van de sluis.
Vrijheid, vrijheid
toen de waterval traag aanwentelend
met dondertonen alle dalen binnendrong.
Vrijheid
riepen ze toen de droomsluier van de regenboog
als een schuimwolk voor hun oog verscheen.
Vrijheid
totdat het avonddonker kwam
en ze een stad zagen die langzaam werd gewurgd,
waar straat na straat verkwijnde,
ongemerkt, uit gebrek aan zichzelf.
Vertaald door Amy van Marken
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