De Litouwse schrijver en vertaler Jurgis Kunčinas werd geboren op 13 januari 1947 in Alytus. Zie ook alle tags voor Jurgis Kunčinas op dit blog.
Uit: Mobile Röntgenstationen (Vertaald door Klaus Berthel)
“Für den Beginn des Kommunismus war das Jahr 1980 angesetzt. Da bist du dreiundvierzig, dachte ich mir, und kannst noch dreißig Jahre oder länger ganz prima im Kommunismus leben. Ohne jede Ironie erwog ich diese Möglichkeit. Ich war damals vierzehn. Ich trank nicht, rauchte nicht. Jeden Morgen trieb ich Gymnastik und härtete mich mit kaltem Wasser ab. Auf dem Weg zur Schule passierte ich zweimal eine Wandtafel, auf der in Großbuchstaben der Moralische Kodex der Erbauer des Kommunismus prangte. Der Erste, der sich über meine Überlegungen lustig machte, war mein aus Sibirien zurückgekehrter Onkel. Nein, er sagte nichts, er kicherte nur in sich hinein, dass es mir kalt den Rücken herunterlief. Ich war beleidigt und begann, ihm aus dem Weg zu gehen, obwohl er ein gutmütiger Mensch war, auch wenn er, na wenn schon, früher Polizist gewesen war. Überhaupt, von heute her die Dinge zu betrachten ist billig; wer Lust hat, amüsiert sich über diesen Chruščëv-Plan oder nicht mal das, dieses Thema langweilt nur noch. An den Abenden saßen wir Halbwüchsigen an einem Hang unten am Fluss und unterhielten uns. Die Älteren ließen schon Zigaretten herumgehen. Wie gesagt, ich rauchte nicht. Und da gab es einen, Stasys hieß er, sein Vater war Offizier bei Smetona gewesen und während des Krieges irgendwohin verschwunden, und der hatte uns einiges mitzuteilen. Wisst ihr, Männer, so begann er, was Churchill über Chruščëvs Plan gesagt hat? Die ganze Truppe horchte auf. Nun, was denn? Also Churchill, Winston übrigens, hat Folgendes gesagt: Die ganze Zeit habe ich gedacht, an Altersschwäche zu sterben, aber jetzt gibt es auch die Möglichkeit sich totzulachen. Alle johlten vor Begeisterung, aber mir schlug das, was ich da gerade gehört hatte, dermaßen auf den Magen, dass mir auf der Stelle schlecht wurde, fast hätte ich hinter die Büsche gemusst.“
Jurgis Kunčinas (13 januari 1947 – 13 december 2002)
De Nieuwgrieks dichter Kostís Palamás werd geboren op 13 januari 1859 in Patra. Zie ook alle tags voor Kostís Palamás op dit blog.
Ruins
I returned to my golden playgrounds, I returned to my white boyhood trail, I returned to see the wondrous palace, Built just for me by love’s divine ways. Blackberry bushes now cover the boyhood trail, And the midday suns have burned the playgrounds, And a tremor has destroyed my palace so rare, And in the midst of fallen walls and burned Timbers, I remain lifeless; lizards and snakes With me now live the sorrows and the hates; And of my palace a broken mass now remains.
Vertaald door Alex Moskios
Fatherlands
I
Where with its many ships the harbor moans, The land spreads beaten by the billows wild, Remembering not even as a dream Her ancient silkworks, carriers of wealth.
The vineyards, filled with fruit, now make her rich; And on her brow, an aged crown she wears, A castle that the strangers, Franks or Turks, Thirst for, since Venice founded it with might.
O'er her a mountain stands, a sleepless watch; And white like dawn, Parnassus shimmers far Aloft with midland Zygos at his side.
Here I first opened to the day mine eyes; And here my memory weaves a dream dream-born, An image faint, half-vanished, fair—a mother.
II
Upon the lake, the island-studded, where The breeze of May, grown strong with sea-brine, stirs The seashore strewn with seaweed far away, The Fates cast me a little child thrice orphan.
'Tis there the northwind battles mightily Upon the southwind; and the high tide on The low; and far into the main's abyss The dazzling coral of the sun is sinking.
There stands Varassova, the triple-headed; And from her heights, a lady from her tower, The moon bends o'er the waters lying still.
But innocent peace, the peace that is a child's, Not even there I knew; but only sorrow And, what is now a fire, the spirit's spark.
Vertaald door Aristides E. Phoutrides
Kostís Palamás (13 januari 1859 - 27 februari 1943) Borstbeeld in Athene
De Duitse schrijver en criticus Karl August Bleibtreu werd geboren op 13 januari 1859 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Karl Bleibtreu op dit blog.
Schnellzug
Das Dampfroß dröhnend schnaubte Voran in tiefer Nacht. Und ich, der Schlafberaubte, Hielt mit mir selber Wacht.
Die Räder rastlos rollten Wohl über Berg und Tal, Als ob erklimmen wollten Sie dort den Morgenstrahl. Die Finsternis durchgellten Die Pfiffe laut genug – Doch wenn wir nun zerschellten An einem andern Zug?
Dampfsäulen uns umqualmen. Im nächsten Augenblick Mag uns der Tod zermalmen Das trotzige Geschick. Ein Wort, zu früh gegeben, Zu spät ein Zeichen nur – Von unser aller Leben Verweht dann leicht die Spur.
Da ich so sinnend lauschte, Da plötzlich däuchte mir, Daß mit uns weiterrauschte Die Weltgeschichte hier. Dem Eisenwagen gleichen Die Räder auch der Zeit – Mit nimmermüden Speichen Fortrollend weit und breit.
Doch weiter, weiter! heischen Wir alle ruhelos – Wann wird der Notpfiff kreischen: Weh uns, Zusammenstoß?
Karl Bleibtreu (13 januari 1859 – 30 januari 1928) Het Berlijnse stadspaleis op een gravure van J. M. Kolb naar L. Rohbock. 1860
De Franse dichter en criticus Victor Richard de Laprade werd geboren op 13 januari 1812 in Montbrison. Zie ook alle tags voor Victor de Laprade op dit blog.
Fleurs des près Viens consulter les marguerites, Oracles des fraîches amours. Toutes les pages de vos jours Dans les fleurs des prés sont écrites. Viens consulter les marguerites. Viens nous cueillir comme autrefois, Et tresser de blanches couronnes
Pour parer le front des Madones, Assise encore au bord des bois, Viens nous cueillir comme autrefois. À nos prés nous restons fidèles, Sans folle envie et sans dédains ; Nous ne rêvons pas les jardins Où nos fleurs deviendraient plus belles. À nos prés nous restons fidèles.
Vents d’automne Tenez la porte close et gardez votre cœur ! Je sens un souffle aigu, j’écoute un bruit moqueur ; Voici les vents d’automne. Les feuilles devant moi volent en tourbillons ; Un brouillard glacial étend sur les sillons Sa blancheur monotone. Adieu, tièdes zéphyrs aux murmures discrets ! C’est la bise insolente ; elle arrache aux forêts Des cris de mille sortes. Je l’entends qui nous raille en ses longs sifflements… Et j’ai fait, sous mes pieds, comme des ossements, Craquer les branches mortes.
Les corbeaux Voici l’hiver lugubre et son affreux cortège D’oiseaux noirs répandus sur son linceul de neige. Les corbeaux ont senti le parfum de la mort. Ils viennent, enhardis en leurs instincts funestes ; De nos belles saisons ils dévorent les restes, Croassants et rongeurs, et pareils au remords. Là, les débris sanglants du coursier plein d’audace Dont le vol idéal nous portait dans l’espace ; Ici, le chien fidèle à son maître oublieux ; Là, le cygne plaintif et la tendre colombe… Bien, corbeau ! fais rouler sur cette fraîche tombe Ce crâne chauve et blanc dont tu crevas les yeux.
Victor de Laprade (13 januari 1812 – 13 december 1883) Anoniem portret
De Oostenrijkse dichter en schrijver Eduard von Bauernfeld werd geboren op 13 januari 1802 in Wenen. Zie ook alle tags voor Eduard von Bauernfeld op dit blog.
Uit:Aus Alt- und Neu-Wien
„Als ich in die zweite Humanitätsclasse, in die »Rhetorik« vorrückte, bekamen wir einen Professor, dessen Persönlichkeit und ganzes Wesen nicht ohne mächtigen Einfluß auf uns werdende Jünglinge bleiben konnte. Leander König war zwar kein grundgelehrter Specialist, auch kein eigentliches philologisches Genie, wie der oben genannte Araber und Syrier, jedoch ein wissenschaftlich genugsam ausgebildeter Mann, dabei voll Eifer und Glut für sein Lieblingsfach, für griechische und römische Literatur und Poesie, für Poesie überhaupt. Er hielt überdies nicht wenig auf guten rhythmischen, zugleich richtig empfundenen Vortrag des Verses. Mit seinen besseren Schülern, die er bald herausbekam, las er die Iliade in Extrastunden. Einer meiner Schulkameraden, der mich noch zuweilen besucht, der wackere Schulrath Anton Kral, wird sich erinnern, wie uns der unermüdliche Lehrer sowohl im Interpretiren, wie im Recitiren rastlos herumhetzte. Die Uebrigen durften zuhören, weiter gab er sich aber mit dem »Troß« – sein eigener Ausdruck – nicht ab, sondern wendete sich ausschließlich an das halbe Dutzend seiner homerischen Akolythen. Der Troß horchte übrigens nicht ungern zu, da unser begeisterter, geistreicher, auch witziger Lehrer nicht selten auf Abwege gerieth, dabei Ausfälle machte, die bisweilen ihr Bedenkliches hatten. So wurde der Studien-Hofcommission nicht immer mit dem größten Respecte Erwähnung gethan. »Es ist der Troß, der hinauf kommt!« hieß es. – Ein neuer Studienplan lag eben im Werke. Wenn ein jeder Professor bisher sein specielles Fach pflegte und tradirte, so wurde diese geistige Theilung der Arbeit plötzlich verworfen. Ein und derselbe Lehrer sollte in Zukunft sämmtliche Gegenstände oder Wissenschaften vertreten – das heißt, der Grieche oder Lateiner sollte sich zugleich in einen Historiker umwandeln, in einen Natur-Historiker und Mathematiker. Der sarkastische Pater Leander erzählte uns von diesen didaskalischen Metamorphosen par ordre du Mufti: »Fragen Sie Ihre Mama zu Hause,« – setzte er hinzu, – »ob sie ihrer Kammerjungfer zumuthen wird, zu kochen, oder ihrer Köchin, sie von heute auf morgen zu frisiren?«
Eduard von Bauernfeld (13 januari 1802 – 9 augustus 1890) Portret door Franz Dobiaschofsky, 1850
De Duitse dichter en schilder Maler (Friedrich) Müller werd geboren op 13 januari 1749 in Kreuznach. Zie ook alle tags voor Maler Müller op dit blog.
Lied
Dein holdes Bild schwebt immer mir vor Augen, Durch Thal und Wälder folgt's mir nach; Bald schlummernd auf der Au, umscherzt von Zephirs Hauchen Und Liebesgöttern, jung und wach.
Bald, wie am Wasserfall du unter Blütenbüschen Auf frischem Moos die Glieder reckst; Und nun den linden West, dich sanfter zu erfrischen, Von Rosenknospen zu dir neckst.
Vom Myrtenstrauch, um den die Liebesgötter gaukeln, Schwingt Amor sich auf deinen Schooß; Ihm flattern alle nach voll hoher Lust und schaukeln Sich in dem schwellend weichen Moos.
Bald seh' ich dich am Bach die heiße Wange kühlen, Am Bach, wo jüngst ich zu dir schlich; Ich kann, o Herrliche, seit ich dich sah, nichts fühlen, Nichts denken, träumen, als nur dich.
Mystik
Ja doch, das Mystische schätz' ich; das Brautlied von Amor und Psyche, Wenn sich der irdischen Form neu vermälet der Geist. Aus dem hohen Naturwerk, in den Bildern der Künste Spricht es erfreulich mich an, reicht mit der Blüte die Frucht. Nur das Mystische haß' ich, deß sich der Gaukler zum Spielchen Pfiffig bedienet, sammt dem, was aus den Ställen man fegt.
Maler Müller (13 januari 1749 - 23 april 1825) Maler Müller: Grasbeladenes Fuhrwerk auf einer Wiese, im Hintergrund ein Dorf, 1776
De Schotse dichter Mark Alexander Boyd werd geboren op 13 januarri 1562 in Ayrshire, Schotland. Zie ook alle tags voor Mark Alexander Boyd op dit blog.
Uit Epistolae Heroides et Hymni
AD JACOBVM SEXTVM REGEM
Sideris Arctoi nitor auree, lumen auorum Nobile, venturae posteritatis amor. Primus in orbe Deus, qui iungis Pallada Marti, Et facis ut titulis cedat uterque tuis. Adspice, ni pigeat, teneri pigmenta poetae. Difficilem facili carmine falle diem. Nec mirere mei si frons macilenta libelli, Agricolae tenui debile prodit olus. At tu si fundum clementi afflaveris aura, Agricolae domino nobile surget opus.
Mark Alexander Boyd (13 januari 1562 – 10 april 1601) Ayr in Ayrshire
Zie voor bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 13 januari 2007 en ook mijn blog van 13 januari 2008 en eveneens mijn blog van 13 januari 2009.
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