De Duitse schrijver Walter Kempowski werd geboren in Rostock op 29 april 1929. xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
Uit: Somnia. Tagebuch 1991
Januar 1991
Nartum Di 1. Januar 1991, Neujahr, Sonne, kein knirschender
SchneeNationalfeiertag der Republik Kuba
Flüchtlinge aus Moçambique landen in Finnland! Wann tauchen wohl die ersten Finnen in Moçambique auf? Moçambique: der Schauplatz von Massenmorden an Indern, war das 1962? Damals jagten sie die Inder raus, wenn sie sie nicht gar totschlugen. Alles schon vergessen? Es gibt Fotos davon, wie die Inder, die sich wohl sehr breitgemacht hatten in diesem Land, mit flatternden Burnussen vor dem schwarzen, säbelschwingenden Mob fliehen. Wenn sie die tüchtigen Inder dagelassen hätten, hätten die Moçambiquer jetzt wahrscheinlich nicht Asyl suchen müssen in Finnland.
Die ganze Weltgeschichte dreht sich um den Satz: Wenn meine Tante Räder hätte...
Wie die Eskimos sich wohl über die ersten europäischen Schiffbrüchigen gewundert haben! Im 19. Jahrhundert. Mit Zylinder und Uhrkette? Jetzt sind es womöglich die Eskimos, die mit Zylinderhut herumlaufen, und die weißen Pipelineforscher wie die alten Eskimos, die sich übrigens selbst ganz anders nennen. Hübsche Schnitzereien fertigen sie an, doch meistens sollen sie betrunken sein. Aber ich will nichts gesagt haben.
Obs da auch ein Goethe-Institut gibt?
Das Mozartjahr wird eingeläutet. Wie beim Pferderennen, da läuten sie doch auch? Oder ist es die letzte Runde, die mit einer Glocke angezeigt wird? Für unsereinen wird jedenfalls hinterher geläutet, mit einer hellen Totenglocke.
Es gibt wohl keinen größeren Gegensatz als Moçambique und Mozart. Mit Entwicklungshilfe wird in Moçambique bereits ein philharmonisches Orchester entstanden sein. Elfenbein für Taktstöcke haben sie selbst.
Moçambique: hab nachgesehen, schwärzere Menschen gibts nicht auf der Welt. Mit Tellern in der Lippe und Messingringen um den Hals. Was machen sie mit den Flöhen, die daruntergeraten? Wenn ein Finne mit einer bunten Zipfelmütze so ein Kind des Urwalds heiratet, das muß lustig sein. Da kommen sie beim Tanzen sicher durcheinander.
Walter Kempowski (29 april 1929 5 oktober 2007)
De Argentijnse dichteres en schrijfster Alejandra Pizarnik werd geboren op 29 april 1936 in Buenos Aires.
Uit: A memorable story
That black one that laughs from the small window of a streetcar resembles Madame Lamort she said. Thats not possible; there are no streetcars in Paris. Besides, that black one on the streetcar doesnt resemble Madame Lamort in any way. Quite the opposite: its Madame Lamort who resembles that black one. In sum: not only does Paris lack streetcars, but I have never seen Madame Lamort in my life, not even in a portrait. You agree with me she said because I dont know Madame Lamort either. Who are you? We should introduce ourselves. Madame Lamort she said and you? Madame Lamort. Your name, I cant think what it reminds me of she said. Try to remember before the streetcar comes. But you just told me there were no streetcars in Paris she said. They didnt exist when I said it, but one never knows what might come to pass. Then lets wait for it, since were waiting for it she said.
Alejandra Pizarnik (29 april 1936 25 september 1972)
Zie voor de twee bovenstaande schrijvers ook Zie ook mijn blog van 29 april 2007 en ook mijn blog van 29 april 2008 en ook mijn blog van 29 april 2009.
De Britse schrijver en biograaf Humphrey Carpenter werd geboren op 29 april 1946 in Oxford. Zie en ook mijn blog van 29 april 2009.
Uit: Great, Silly Grin: The British Satire Boom of The 1960s
Alan Bennett was the first of his family to go to university. Two years later, in 1956, Dennis Potter came up to Oxford from the Forest of Dean determined to flaunt, even exaggerate, his working-class origins as a way of achieving fame among his fellow undergraduates. Bennett, however, saw nothing in his background to shout about: "I was born and brought up in Leeds, in what Isuppose must have been a working-class family. When I say I suppose, I do not mean that I did not actually notice, but imply that it all seemed perfectly satisfactory to me at the time. I had, after all, nothing to compare it with."
He claims that his childhood in the 1930s and 1940s was dull rather than deprived"the Utility version, childhood according to the Authorized Economy Standard"and he had no great expectations of university. Yet his personal manner was misleading: "People ... think I'm sad ... I think it's because I've got an unfortunate face. But I always feel much more cheerful than they imagine that I am." And his upbringing had in fact been mildly unusual: "I already knew at the age of five that I belonged to a family that without being in the least bit remarkable or eccentric yet managed never to be quite like other families.
He was the younger son of Walter Bennett, a butcher working for the Co-Op in the Armley district of Leeds. Mr. Bennett was an amateur violinist who had also once taken up the double-bass to play in a dance bandusually an indication of at least mild eccentricity. He was also something of a writer and regularly entered competitions in such magazines as Tit-Bits, and was even sometimes paid for sending in short humorous paragraphs.
Humphrey Carpenter (29 april 1946 4 januari 2005)
De Duitse schrijver en bloemlezer Kurt Pinthus werd geboren op 29 april 1886 in Erfurt. Zie ook mijn blog van 29 april 2007 en ook mijn blog van 29 april 2008 en ook mijn blog van 29 april 2009.
Uit: Die Überfülle des Erlebens
Stimmen längst Verstorbener erklingen; Länder, die wir kaum dem Namen nach kennen, rauschen an uns vorbei, als ob wir selbst sie durchschweiften. Der jahrzehntelang vergeblich umkämpfte Südpol ward, innerhalb 34 Tagen, gleich zweimal entdeckt, und der sagenhafte Nordpol wird bald von jedermann auf der Luftreise von Japan nach Deutschland überflogen werden können. Vor kurzem noch ungeahnte Möglichkeiten der Elektrizitätsausnutzung, unheilbare Krankheiten, Diphtherie, Syphilis, Zuckerkrankheit durch neuentdeckte Mittel heilbar geworden, das unsichtbare Innere unseres Körpers durch die Röntgenstrahlen klar vor Augen gelegt, all diese "Wunder" sind Alltäglichkeiten geworden. Im Jahre 1913 noch erließ eine Zeitschrift ein Preisausschreiben: "Welche Nachricht würde sie am meisten verblüffen?" Wie harmlos erschienen die Antworten gegen die Ereignisse , die kurz darauf einsetzten. Der Krieg begann sich über Erde, Luft und Wasser zu verbreiten, mit Vernichtungsmöglichkeiten, die die Phantasie auch der exzentrischsten Dichter nicht zu ersinnen gewesen war. Unsere Heere überfluteten Europa; Dutzende von Millionen Menschen hungerten jahrelang; aus Siegesbewußtsein stürtzten wir in Niederlage und Revolution; Kaiser, Könige und Fürsten wurden dutzendweise entthront. Wer soll noch durch Menschenunglück erschüttert werden, der erlebte, daß vier Millionen Menschen durch Menschenhand im Krieg umgebracht wurden? Die Länder erbebten von Attentaten und Revolten; politische und soziale Ideen, von denen unsere Großeltern noch nichts ahnten, wuchsen über die Menschheit und veränderten das Antlitz der Völker und der Erde. Das Geld, einziger Maßstab realen Besitzes, verlor seinen wert und eroberte ihn wieder. Staatengebilde brachen zusammen; Konferenzen versuchten vergeblich der Welt eine Neuordnung zu geben. Die urälteste Monarchie der Erde, China, ward Republik ... und Maschinen, Maschinen eroberten unsere Planetenkruste. Zusammengeballt in zwei Jahrzehnte erlebten wir mehr als zwei Jahrtausende vor uns. Was haben wir noch zu erwarten, zu erleben? Vermögen wir uns noch zu wundern?
Kurt Pinthus (29 april 1886 11 juli 1975)
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