De Griekse dichter Konstantínos Petros Kaváfis werd geboren te Alexandrië (Egypte) op 29 april 1863. Zie ook alle tags voor Konstantínos Petros Kaváfis op dit blog.
Het krantenbericht
De krant schreef ook iets over afpersing. Zelfs in dit geval benadrukte ze weer haar diepe verachting voor liederlijke, zeer schandelijke, verdorven zeden. Verachting... Terwijl hij, in zichzelf treurend, aan een avond vorig jaar terugdenkt die ze samen doorbrachten, in een kamer van wat half hotel, half bordeel was. Nadien hadden ze elkaar niet meer gezien, niet eens op straat. Verachting... Terwijl hij aan de zoete lippen terugdenkt en aan het blanke, buitengewone, goddelijke lijf dat hij niet genoeg had gekust. Hij las, melancholiek, in de tram, het bericht. Om elf uur's avonds was het lijk gevonden op de kade. Er bestond geen zekerheid of er een misdaad was gepleegd. De krant sprak haar mededogen uit, maar toonde, vanwege de goede zeden, haar diepe verachting voor het zeer liederlijke leven van het slachtoffer.
Vertaald door Hans Warren en Mario Molegraaf
Days of 1901
The exceptional thing about him was that in spite of all his loose living, his vast sexual experience, and the fact that usually his attitude matched his age, in spite of this there were moments— extremely rare, of course—when he gave the impression that his flesh was almost virginal. His twenty-nine-year-old beauty, so tested by sensual pleasure, would sometimes strangely remind one of a boy who, somewhat awkwardly, gives his pure body to love for the first time.
Before the Statue of Endymion
I have come from Miletos to Latmos on a white chariot drawn by four snow-white mules, all their trappings silver. I sailed from Alexandria in a purple trireme to perform sacred rites— sacrifices and libations—in honor of Endymion. And here is the statue. I now gaze in ecstasy at Endymion’s famous beauty. My slaves empty baskets of jasmine and auspicious tributes revive the pleasure of ancient days.
Vertaald door Edmund Keeley en Philip Sherrard
K. P. Kaváfis (29 april 1863 – 29 april 1923) Endymion in het Gustaaf III Museum van Oudheden, Stockholm
De Amerikaanse dichter, zanger, singer-songwriter, componist en acteur Rodney Marvin McKuen werd geboren in Oakland, Californië op 29 april 1933. Zie ook alle tags voor Rod McKuen op dit blog.
Uit: Caught In The Quiet
One
Not by the sun’s arithmetic or my own can I make the days go fast enough. Yet there are those who beg God daily for an extra hour. I wish for them no solitude, no time apart from what they love, and let them have their extra hour.
Two
In becoming part of someone else you lose yourself and that’s the very least that happens. Lucky are the ones who gain a language or stumble on a system not yet tried while they’re giving up what little independence there is left in life.
Rod McKuen (29 april 1933 – 29 januari 2015)
De Duitse dichter en schrijver Bernhard Setzwein werd geboren op 29 april 1960 in München. Zie ook alle tags voor Bernhard Setzwein op dit blog.
Uit: Das blaue Tagwerk
„Ganz zum Schluß öffnete sich für Franz Kafka die Tür zum Gesetz doch noch. Er durfte eintreten. In dem Saal mit den hohen schwarzverglasten Fenstern und mit dem noch höheren Plafond saß hinter seinem Schreibtisch Reinhard Heydrich. Außer einer kleinen Schreibtischlampe, die einen Lichtkegel auf Heydrichs Akten warf, war es rabenschwarz in dem Büro für Gesetzesangelegenheiten. Kafka hatte sich draußen vor der Tür eine Ewigkeit lang überlegt, welche Frage er als erstes stellen würde. Zwar etwas kleinlaut vorgebracht, in ihrer Kürze aber radikal direkt, lautete sie: »Wo ist Ottla?« Heydrich zählte gerade eine lange Zahlenkolonne aus seinen Akten zusammen und kam auf die Zahl 5 387 634. Es dauerte eine ganze Weile, ehe er antwortete, allerdings ohne dabei aufzusehen. »Ottla? ... Ottla? ... Ich kenn keine Ottla.« »Eigentlich Ottilie. Meine kleine Schwester.« »Noch weniger. Eine Ottilie ist mir noch weniger bekannt.« »Im August ’42 hat man sie nach Theresienstadt gebracht.« Heydrick blickte noch immer nicht auf. Er zählte laut weiter. »5 387 635, 5 387 636, 5 387 637 ... Theresienstadt, sagen Sie, interessant. Warum hat man sie denn nach Theresienstadt gebracht? 5 387 638 ... Wissen Sie, ich muß hier die Zahlen in Ordnung halten. Irgendwann wird eine Prüfungskommission kommen, und dann müssen die Zahlen in Ordnung sein. Es soll doch tatsächlich einige geben, die leugnen diese Zahlen. Die trauen uns das nicht zu«, Heydrich beugte sich noch näher über seine Akten, »dass wir das wirklich geschafft haben: 5 387 639!« »Sie hat sich von ihrem Mann scheiden lassen«, beantwortete Kafka die Frage, die Heydrich schon längst wieder vergessen hatte. Er blickte tatsächlich zum ersten Mal von seinen Akten auf und Kafka an. Im Tonfall eines Mathematiklehrers, der einen Rechenfehler entdeckt hat, sagte er: »Das war normalerweise kein Grund, um jemanden nach Theresienstadt zu schicken.« »Ihr Ehemann war ... wie hieß das bei Ihnen ... Arier!«
Bernhard Setzwein (München, 29 april 1960)
De Duitse dichteres en essayiste Monika Rinck werd geboren op 29 april 1969 in Zweibrücken. Zie ook alle tags voor Monika Rinck op dit blog.
es war vorbei
es war vorbei – der sommer war es sicherlich die sonne kannte nur noch gegensätze und wo sie fort war war sie fort. ab sonntag deutlich kühler, aber jetzt noch nicht – was für ein licht das uns verlängerte und die fassaden in den rechten winkel brachte, harte schatten geometrisches – ein enggeschnürtes päckchen war die summe dieses sommers – warte doch herr doktor benn fegt eben noch die fetten rosen hin –
I had a pony (her name was lucifer)
ihr gieriger ponyblick unter züngelnden brauen so versteinert sie blüten den himmel zu stein lapislazur und in breitband versteinert sie rotes korallen zu riffen umkreist von den kellnern kann sie schon wieder nicht zahlen sie muss sofort weg hier ein gerangel im rücken die gäste schauen zu boden in gläser als sie ein kellner an den haaren herbeizieht lacht sie kippt fast kennt keine dosierung ihr erhobener arm fuchtelt toxisch verstärkt klimpern die billigen klunker wie schlüssel wie sie jetzt losschreit wie es denn sein könne dass wir wir alle offenbar komplett vergessen dass dem hals der von perseus geköpften medusa ein pferdesöhnchen entsteigt das blitz bringt und donner dem zeus der über diese attribute der herrschaft zuvor überhaupt nicht verfügte -
Monika Rinck (Zweibrücken, 29 april 1969)
De Argentijnse dichteres en schrijfster Alejandra Pizarnik werd geboren op 29 april 1936 in Buenos Aires. Zie ook alle tags voorAlejandra Pizarnik op dit blog.
Fragments for Subduing the Silence
I. The powers of language are the solitary ladies who sing, desolate, with this voice of mine that I hear from a distance. And far away, in the black sand, lies a girl heavy with ancestral music. Where is death itself? I have wanted clarity in light of my lack of light. Branches die in the memory. The girl lying in the sand nestles into me with her wolf mask. The one she couldn’t stand anymore and that begged for flames and that we set on fire.
II. When the roof tiles blow away from the house of language, and words no longer keep—that is when I speak. The ladies in red have lost themselves in their masks. Though they will return to sob among the flowers. Death is no mute. I hear the song of the mourners sealing the clefts of silence. I listen and the sweetness of your crying brings life to my grey silence.
III. Death has restored to silence its own bewitching charm. And I will not say my poem and I will say it. Even if (here, now) the poem has no feeling, no future.
Vertaald door Yvette Siegert
Alejandra Pizarnik (29 april 1936 – 25 september 1972)
De Duitse schrijver Walter Kempowski werd geboren in Rostock op 29 april 1929. Zie ook alle tags voorWalter Kempowski op dit blog.
Uit: Im Block
“Vor dem großen gelben Zuchthaus lagerten wir unter Apfelbäumen. Eine Wand von kleinen Fenstern: der große Zellenbau. Auf den Giebeln wilhelminische Zinnen. Die Anstalt sei um die Jahrhundertwende als Militärgefängnis errichtet worden, sagte einer der Bauräte. Durch die Alleen der gepflegten Anlagen trotteten wohlgenährte Häftlinge mit Axt und Säge. Würde man hier ein Handwerk erlernen können? Lange warteten wir auf Einlaß. Und lange würde es dauern, bis wir wieder rauskämen. Die Rostocker fragten sich die Knochen des Schädels ab. Endlich durften wir hinein. Mann für Mann zwängten wir uns durch die enge Pforte. Name, Strafmaß, Beruf. Alle Kleidungsstücke angeben, hier geht's ordentlich zu. Ein spitzbärtiger Kalfaktor stieg über uns hinweg. Er verlangte Gold. Kamerad Mohrmann kriegte seinen Ehering nicht ab, er bezog Ohrfeigen und Tritte. "Das kriegt ihr doch alles wieder!" Ein anderer Kalfaktor raunte uns zu, wir sollten nach der Registrierung der Sachen nichts mehr verschenken. Wenn uns später was fehlte, gäb's Karzer. "Halt die Fresse!" schrie der Spitzbart. Ein Arzt mit Schmissen auf der Backe nahm uns zwischen die Beine. Befühlte die Arme und kniff uns ins Gesäß. Forsch fragten die Rostocker, ob es für sie als Medizin-Studenten hier nichts zu tun gebe. Schwanz heben wegen Läuse. Nein, hier gebe es nichts zu tun, sagte er. Das Portal der vorgelagerten Anstaltskirche war gleichzeitig der Haupeingang des Zuchthauses. Schwerfällig schwankten wir hinüber. Wir dachten: Wundervoll! Nun stehen wir gleich in der Kirche! Aber die Kirche lag im ersten Stock. Unter der Kirche lagen die Büroraume der Verwaltung.“
Walter Kempowski (29 april 1929 – 5 oktober 2007)
De Deense schrijver Bjarne Reuter werd geboren op 29 april 1950 in Brønshøj. Zie ook alle tags voorBjarne Reuter op dit blog.
Uit: Das Zimthaus (Vertaald door Knut Krüger)
„Der Stoff der Liegestühle ist alt und verschlissen und hat dem Gewicht von Max wenig entgegenzusetzen. Die Stühle wurden während des Ersten Weltkriegs angefertigt, und man sagt, ihre Farbe passe sich der Stimmung ihrer Benutzer an. Gerade jetzt ist mein Stuhl blau. Weit draußen auf dem Badesteg sitzen drei kleine Seeschwalben und warten auf das Abflauen des Windes. Die Flaggenleine klappert unentschlossen. Max findet, sein Vater könnte endlich die Geburt einleiten. Aus lauter Unruhe gehe ich ums Haus herum und auf die Straße. Ich betrachte den cremefarbenen Kinderwagen, der schon auf der Veranda bereitsteht, und Otto Nielsen, den man jetzt, nachdem wir trübes Wetter bekommen haben, zum Fensterputzen verdonnert hat. Sein Großvater ist gerade damit beschäftigt, den Haupteingang mit Blumengirlanden zu dekorieren. "Es wird Regen geben, Elliot", sagt Otto. Ich antworte ihm nicht und gehe zurück, an den kleinen, scheckigen Platanen entlang. Das Wetter bleibt unverändert. Wir warten alle, auch die Platanen, die Liebesbäume genannt werden und gepflanzt wurden, nachdem die Schwestern auf die Welt kamen. Ingeborg, die Älteste, hat ihr Haar geflochten1 und es sieht wie Hanf aus. Sie hat eines der altmodischen Kleider angezogen, die sie von ihrer Großmutter, genannt Grande, geerbt hat. Obwohl fraglich ist, ob man damals überhaupt Kleider getragen hat. Max sagt, Grande stamme aus dem finsteren Mittelalter; unten in der Stadt ist sie als Hexe aus dem Zimthaus bekannt. Ingeborgs Kleid ist lang und ein bißchen zerknittert. Aus irgendeinem Grund knittern alle ihre Kleidungsstücke. Sie sagt, der Stoff habe dieselbe Farbe wie junge Muskatblüte, also scharlachrot.“
Bjarne Reuter (Brønshøj, 29 april 1950)
Zie voor nog meer schrijvers van de 29e april ook mijn blog van 29 april 2014 en ook mijn blog van 29 april 2011 deel 2.
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