De Duitse dichter en schrijver Gottfried Benn werd geboren in Mansfeld op 2 mei 1886. Zie ook mijn blog van 2 mei 2007 en ook mijn blog van 2 mei 2008.xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
Durch jede Stunde...
Durch jede Stunde, durch jedes Wort
blutet die Wunde der Schöpfung fort,
verwandelnd Erde und tropft den Seim
ans Herz dem Werde und kehret heim.
Gab allem Flügel, was Gott erschuf,
den Skythen die Bügel dem Hunnen den Huf -
nur nicht fragen, nur nicht verstehn;
den Himmel tragen, die weitergehn,
nur diese Stunde ihr Sagenlicht
und dann die Wunde, mehr gibt es nicht.
Die Äcker bleichen, der Hirte rief,
das ist das Zeichen: tränke dich tief,
den Blick in Bläue, ein Ferngesicht:
das ist die Treue, mehr gibt es nicht,
Treue den Reichen, die alles sind,
Treue dem Zeichen, wie schnell es rinnt,
ein Tausch, ein Reigen, ein Sagenlicht,
ein Rausch aus Schweigen, mehr gibt es nicht.
Mann und Frau gehn durch die Krebsbaracke
Der Mann:
Hier diese Reihe sind zerfallene Schöße
und diese Reihe ist zerfallene Brust.
Bett stinkt bei Bett. Die Schwestern wechseln stündlich.
Komm, hebe ruhig diese Decke auf.
Sieh, dieser Klumpen Fett und faule Säfte,
das war einst irgendeinem Mann groß
und hieß auch Rausch und Heimat.
Komm, sieh auf diese Narbe an der Brust.
Fühlst du den Rosenkranz von weichen Knoten?
Fühl ruhig hin. Das Fleisch ist weich und schmerzt nicht.
Hier diese blutet wie aus dreißig Leibern.
Kein Mensch hat soviel Blut.
Hier dieser schnitt man
erst noch ein Kind aus dem verkrebsten Schoß.
Man läßt sie schlafen. Tag und Nacht. - Den Neuen
sagt man: hier schläft man sich gesund. - Nur sonntags
für den Besuch läßt man sie etwas wacher.
Nahrung wird wenig noch verzehrt. Die Rücken
sind wund. Du siehst die Fliegen. Manchmal
wäscht sie die Schwester. Wie man Bänke wäscht.
Hier schwillt der Acker schon um jedes Bett.
Fleisch ebnet sich zu Land. Glut gibt sich fort,
Saft schickt sich an zu rinnen. Erde ruft.
Gottfried Benn (2 mei 1886 - 7 juli 1956)
De Engelse schrijfster Esther Freud werd geboren in Londen op 2 mei 1963. Freud brak in 1994 door met haar roman Hideous Kinky (vertaald als De kleur van henna), die gaat over haar merkwaardige jeugd in Marokko. De gelijknamige film met Kate Winslet werd een groot succes. Freuds werk verscheen in meer dan dertien landen. In haar romans spelen familierelaties een nadrukkelijke rol. Esther Freud is de dochter van kunstschilder Lucian Freud en de achterkleindochter van Sigmund Freud. Esther Freud is tevens actrice en mede-oprichter van het vrouwentheater Norfolk Broads.
Uit: Love Falls
I don't know if I've ever mentioned my friend Caroline,' Lambert said as a thick white plate of kedgeree arrived at the table and was set down on the linen cloth in front of Lara, 'but I had a letter this morning, and . . .' He paused to acknowledge the arrival of his chops. 'It seems she's not at all well.'
'Oh. I mean, no. I don't think you have.' Lara stared down at the slivers of browned fish, the gold yolk of the egg, the parsley sticking to the rice. She wanted to start but it seemed rude. 'Is she very . . . ?'She never knew if you were allowed to mention age to people who were old. 'Is she . . .' She said it brightly. 'Very old?'
'Well. . .'Her father took up a sharp knife and cut into the meat. 'Not terribly. A few years more than me. Sixty-ish, maybe?' He sighed. 'Quite young.'
Lara nodded as she scooped up her first mouthful, the soft grains cinnamon- and clove-scented, the tiny seeds of caraway cracking between her teeth, and wondered when, if ever, she would think of sixty-ish as young.
'It made me wonder,' her father continued while the waiter poured tea, 'if I shouldn't visit. She's taken a house in Italy for the summer. She takes one every year, her late husband was Italian, and every year she invites me, but this time . this time I thought I actually might go.'
He looked down then, frowning, giving Lara a chance to observe him, see how this declaration was affecting him, a man who made it a point never to leave London, had not left it, as far as she knew, since before she was born. Why, she'd asked him once, do you never travel? And he'd shrugged and said whytravel when you're already in the best place there is?
For a while they ate in silence and then, still chewing, he fixed Lara with a look. 'Have you ever been?'
Esther Freud (Londen, 2 mei 1963)
De Duitse dichter en schrijver Novalis werd geboren in Oberwiederstedt op 2 mei 1772. Zie ook mijn blog van 2 mei 2007. en ook mijn blog van 2 mei 2006 en ook mijn blog van 2 mei 2008.
Geschichte der Poesie
Wie die Erde voller Schönheit blühte,
Sanftumschleiert von dem Rosenglanz
Ihrer Jugend und noch bräutlich glühte
Aus der Weihumarmung, die den Kranz
Ihrer unenthüllten Kindheit raubte,
Jeder Wintersturm die Holde mied,
O! da säuselte durch die belaubte
Myrte Zephir sanft das erste Lied.
Eva lauschte im Gebüsch daneben
Und empfand mit Jugendphantasie
Dieser Töne jugendliches Leben
Und die neugeborne Harmonie,
Süßen Trieb empfand auch Philomele
Leise nachzubilden diesen Klang;
Mühelos entströmet ihrer Kehle
Sanft der göttliche Gesang.
Himmlische Begeistrung floss hernieder
In der Huldin reingestimmte Brust,
Und ihr Mund ergoss in Freudenlieder
Und in Dankgesängen ihre Lust,
Tiere, Vögel, selbst die Palmenäste
Neigten staunender zu ihr sich hin,
Alles schwieg, es buhlten nur die Weste
Froh um ihre Schülerin.
Göttin Dichtkunst kam in Rosenblüte
Hoher Jugend eingehüllt herab
Aus dem Äther, schön wie Aphrodite,
Da ihr Ozean das Dasein gab.
Goldne Wölkchen trugen sie hernieder,
Sie umfloss der reinste Balsamduft,
Kleine Genien ertönten Lieder
In der tränenlosen Luft.
Geistliche Lieder III
Wer einsam sitzt in seiner Kammer,
Und schwere, bittre Tränen weint,
Wem nur gefärbt von Not und Jammer
Die Nachbarschaft umher erscheint;
Wer in das Bild vergangner Zeiten
Wie tief in einen Abgrund sieht,
In welchen ihn von allen Seiten,
Ein süßes Weh hinunter zieht;
Es ist, als lägen Wunderschätze
Da unten für ihn aufgehäuft,
Nach deren Schloß in wilder Hetze
Mit atemloser Brust er greift.
Die Zukunft liegt in öder Dürre
Entsetzlich lang und bang vor ihm,
Er schweift umher, allein und irre,
Und sucht sich selbst mit Ungestüm.
Ich fall ihm weinend in die Arme:
Auch mir war einst, wie dir, zumut,
Doch ich genas von meinem Harme,
Und weiß nun, wo man ewig ruht.
Dich muß, wie mich, ein Wesen trösten,
Das innig liebte, litt und starb;
Das selbst für die, die ihm am wehsten
Getan, mit tausend Freuden starb.
Er starb, und dennoch alle Tage
Vernimmst du seine Lieb und ihn,
Und kannst getrost in jeder Lage
Ihn zärtlich in die Arme ziehn.
Mit ihm kommt neues Blut und Leben
In dein erstorbenes Gebein;
Und wenn du ihm dein Herz gegeben,
So ist auch seines ewig dein.
Was du verlorst, hat er gefunden;
Du triffst bei ihm, was du geliebt:
Und ewig bleibt mit dir verbunden,
Was seine Hand dir wiedergibt.
Novalis (2 mei 1772 - 25 maart 1801)
De Duitse schrijfster Angela Krauß werd geboren op 2 mei 1950 in Chemnitz. Zie ook mijn blog van 2 mei 2007 en ook mijn blog van 2 mei 2008.
Uit: Weggeküßt
Kürzlich wachte ich auf und merkte, noch im Liegen, daß etwas geschehen war. Vorsichtig, ohne mich zu rühren, tastete ich mit halbgeschlossenen Augen meine Umgebung ab.
Sie war verändert. Allerdings befand sich alles noch am selben Platz, so wie ich es gegen Mitternacht verlassen hatte. Vertiko, Spiegel, der Stuhl mit den Kleidern standen wie gewohnt um mein Bett herum.
Nur schaute keines mich mehr an.
Solange ich denken kann, erwache ich morgens in eine Welt, die auf mich wartet. Die Tiere rufen und schreien. Der Schrank, verschlossen und beherrscht, wartet auf mich. Der Stuhl steht mit vor Ungeduld vibrierenden Beinen da, der Spiegel hat die Augen aufwärts gedreht, ich sehe nur das Weiße, ehe er gleich, ein Blick von mir genügt, das Bewußtsein wiedererlangt. Die Wäsche, die Strümpfe, die Kleider warten auf mich, die ich ihr Inhalt bin.
Und plötzlich, von heut auf morgen, hatten sie damit aufgehört.
Ich blickte mit halbgeschlossenen Augen immer wieder von einem zum andern. Unverwandte Erscheinungen, die bestenfalls Gegenstände genannt werden konnten, ebensogut auf dem Kopf stehen oder sich jeden Moment zu anderen, beliebigen Molekülketten formieren.
Ich setzte mich lange diesem unvertrauten Zustand aus. Ohne Ergebnis.
Angela Krauß (Chemnitz, 2 mei 1950)
De Duitse schrijver Udo Steinke werd geboren op 2 mei 1942 in Łódź. Vanaf 1947 woonde zijn familie in Eilenburg, waar hij na de middelbare school in de zoetwarenindustrie ging werken. Van 1960 tot 1965 studeerde hij in Leipzig literatuur. Daarna werd hij lector in een Leipziger uitgeverij. In 1968 keerde hij na een dienstreis niet terug naar de DDR en vestigde zich in München waar hij als journalist werkte en een baan vond bij het Goethe Instituut. Zijn literaire doorbraak kwam in 1980 met de novelle Ich kannte Talmann. Steinke was bevriend met Heinrich Böll, Willy Brandt en Hans-Dietrich Genscher
Uit: Zu Bölls Tod
Und eines Tages, drei Bücher sind bereits erschienen, wird man in eine Privatwohnung eingeladen und wer steht dort? Leibhaftig steht der Förderer dort. Er hat natürlich dafür gesorgt, dass man eingeladen worden ist. Und er setzt sich in einen Sessel, ein ganz tiefes, fast ebenerdiges Ding, man setzt sich einfach selbst auf den Arsch mitten auf die Erde vor den Niedrigsessel und zu Füssen des Mannes, und der Mann spricht über sein Rauchen, nein über seine Rauchsucht spricht er, sagt, dass er im Krieg beinah kriminell geworden wäre, nur um an Zigaretten ranzukommen; man traut seinen Ohren nicht, der Mann spricht so ruhig, sanft und bescheiden über seine beinahkriminelle Zigarettensucht während des Krieges als würde er von seiner besonderen Liebe zu den Blattfarben im Herbst schwärmen. Ich würde lieber sterben als mit dem Rauchen aufzuhören, sagt er und lächelt zart und glücklich und deutet auf seine Füße, von denen man ein Stückchen abgeschnitten hatte, weil ich so viel geraucht habe erklärt er und man könnte schwören, dass Sokrates nie in seinem Leben ein weiseres Gesicht getragen haben kann als in dem Moment der sanfte Mann mit den gekürzten Füßen.
Man spürt Ganshaut auf dem Nacken, denkt an die fast zärtlichen Briefe, die der Mann einem geschrieben hat mit einer Schrift, die mein Lehrer glatt mit einem Sehr gut ausgezeichnet hätte, Und dann denkt man: Das kann nicht wahr sein, Und dann heult man und denkt: Jedenfalls heule ich jetzt nicht.
Udo Steinke (2 mei 1942 12 oktober 1999)
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