De Duitse dichter en schrijver Horst Bienek werd geboren op 7 mei 1930 in Gleiwitz. Zijn beroemdste werk is de vierdelige romancyclus Gleiwitz, Eine oberschlesische Chronik in vier Romanen, die handelt over de tijd voorafgaand aan WO II. Bienek ontving talrijke prijzen waaronder de Nelly-Sachs-Preis (1981). Bienek moest na de intocht van de Russische troepen dwangarbeid verrichten. In 1951 werd hij wegens spionage en samenzwering tegen de DDR tot 25 jaar dwangarbeid veroordeeld. In 1955 kreeg hij amnestie en kon hij naar de BRD vertrekken. xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
Uit: Gleiwitz (Die erste Polka)
"Valeska war in einer kleinen Stadt an den Ufern eines Flusses aufgewachsen, in deren östlichem Teil polnisch gesprochen wurde, über den Fluss hinweg auf der westlichen Seite, wo sie zu Hause war, hauptsächlich deutsch, jenes breite, die Konsonanten rollende und die Lippen nach unten ziehende Deutsch, das mit vielen polnischen Wörtern durchsetzt war, aber sich nach dem deutschen Satzbau richtete, worauf man gerade in ihrer Familie stolz war, denn die meisten Leute dieser Gegend balancierten ihre Sätze halb in der deutschen, halb in der polnischen Syntax, und denen gegenüber fühlten sie eine gewisse Überlegenheit, die sie freilich nicht hervorkehrten - denn der Vater, als Tuchhändler, war auf sie als Kunden angewiesen -, oder jedenfalls nur ganz selten, bei besonderen Gelegenheiten, in amtlichen Gesprächen, bei Behörden etwa oder am Sedanstag2, oder wenn Besuch aus dem Reich da war. Dann spitzten sie ihren Mund, befeuchteten ununterbrochen die Lippen, aus Nervosität: später würde man die Kinder für ein oder zwei Jahre nach Breslau schicken oder nach Berlin, und dort würden sie schon ihre falschen Betonungen verlieren. In der Schule wurde der Unterricht deutsch abgehalten, aber wenn ein Schüler auf die Fragen eines Lehrers polnisch antwortete, so wurde das ohne Aufhebens akzeptiert, die Lehrer waren mit der eigenen Sprache ebensogut vertraut wie mit der andern, und der Hauptlehrer Grabowski war es, der immer sagte: Mir ist es wschistko jedno3, ob ihr ein polska ksiazka4 oder ein deutsches Buch lest, Hauptsache dzieci5 ist es, dass ihr überhaupt lest. Aber nach 1900 wurde das anders, da kamen strengere Vorschriften aus Berlin, und als sogar der Religionsunterricht nicht mehr in polnisch abgehalten werden durfte, gab es in Posen Schülerstreiks, und auch in ihrer Stadt waren die Kinder von rein polnischen Eltern wochenlang nicht mehr in die Schule gegangen. In der Kirche wurde mehr polnisch als deutsch gesprochen, das hing auch von der Zusammensetzung der Gläubigen ab, die da gekommen waren, der Pfarrer Starczewski übersah das mit einem Blick, wenn er aus der Sakristei in seine kleine Kirche eintrat, und richtete sich danach.
Horst Bienek (7 mei 1930 7 december 1990)
De Duitse schrijfster Dorit Zinn werd geboren in Dessau op 7 mei 1940. In 1958 werd zij, kort voor het eindexamen, om politieke redenen, van school gestuurd. Om zich opnieuw te bewijzen moest zij produktiewerk gaan doen. Daarna volgde zij een opleiding tot medisch-technisch assistente. In 1964 vluchtte zij naar West-Berlijn. Sinds 1979 werkt zij als zelfstandig schrijfster. Tegenwoordig woont zij in Darmstadt. Werk o.a.: Mit fünfzig küssen Männer anders, 1995, Küß keinen am Canale Grande, 1997, Ostzeitstory, 2003.
Uit: Mein Sohn liebt Männer (1992)
Als er es sagt, will ich es nicht glauben. Er sagt es einfach in die Küche hinein, steht da in seinen weißen Shorts, braungebrannt, lächelt und sagt: Du, Dorit, ich bin schwul.
Nein! Ich lache. Doch, sagt er und hält mir ein Buch entgegen, Pasolini. Mein Sohn nicht, will ich und beginne zu betteln: Eine fixe Idee! Das passiert in deinem Alter vielen! Ich nehme ihn bei den Schultern, schüttele, küsse ihn, stammle irgendwas Beschwörendes. Er steht da, sanft, und sagt das Unglaubliche noch einmal: Dont, ich bin schwul!
Ich bin in den glühenden Augustnachmittag hinausgefahren, über die Autobahn geirrt und irgendwann in Frankfurt angekommen. Ich bin durch die Straßen gerannt und wollte an der Sommerluft ersticken. In einem Spielwarengeschäft habe ich Puppen aus Regalen gegriffen, einer jungen Verkäuferin vor die Nase gehalten und sie gefragt: Finden Sie es richtig, einem Jungen eine Puppe zu schenken?
Im Cafe auf dem Opernplatz die ersten argwöhnischen Blicke. Welcher von diesen Männern ist wohl schwul? Der Ober? Klar, der ist es bestimmt, die Haartolle, das blasse Gesicht, die blauschwarzen Ringe um die Augen und dieses Schmuckgeklimper an Hals und Handgelenken. Der Campari schmeckt bitter. Ich spiele das Spiel des Zuordnens: Schwul, nicht schwul, lesbisch, vielleicht bi... Als ich zahle, ertappe ich mich bei einem viel zu hohen Trinkgeld. Und der Ober hat nichts Eiligeres zu tun, als ein schwarzmähniges Weib zungenküssend zu bedienen.
Dorit Zinn (Dessau, 7 mei 1940)
De Britse schrijfster en journaliste Angela Carter werd geboren in Eastbourne op 7 mei 1940. Zij begon haar carrière als journaliste bij de Croydon Advertiser. Ze is twee keer getrouwd geweest. Met haar eerst man, Paul Carter, huwde zij in 1960, maar in 1969 vertrok zij naar Japan, daartoe in staat gesteld door het geld dat ze won met de William Somerset Maugham-Award voor literatuur. Zij woonde twee jaar in Tokio, en trok vervolgens door de Verenigde Staten, Azië en Europa. Na twaalf jaar huwelijk scheidde zij officieel van haar eerste echtgenoot. Het grootste deel van de jaren 1970 en 1980 verdiende zij haar brood als schrijfster verbonden aan universiteiten, waaronder de Universiteit van Sheffield en de Universiteit van East Anglia in het Verenigd Koninkrijk. Carter schreef ook artikelen voor de Britse kranten The Guardian en The Independent en voor het tijdschrift New Statesman. Tot dusver zijn er twee verfilmingen van haar werk verschenen, namelijk The Company of Wolves (1984) en The Magic Toyshop (1987).
Uit: The Company of Wolves
It is midwinter and the robin, friend of man, sits on the handle of the gardener's spade and sings. It is the worst time in all the year for wolves, but this strong-minded child insists she will go off through the wood. She is quite sure that wild beast cannot harm her although, well warned, she lays a carving knife in the basket her mother has packed with cheeses. There is a bottle of harsh liquor distilled from brambles; a batch of flat oak cakes baked on the hearthstone; a pot or two of jam. The flaxen-haired girl will take these delicious gifts to a reclusive grandmother so old the burden of her years is crushing her to death. Granny lives two hours' trudge through the winter woods; the child wraps herself up in her thick shawl, draws it over her head. She steps into her stout wooden shoes; she is dressed and ready and it is Christmas Eve. The malign door of the solstice still swings upon its hinges, but she has been too much loved to ever feel scared.
Children do not stay young for long in this savage country. There are no toys for them to play with, so they work hard and grow wise, but this one, so pretty and the youngest of her family, a little latecomer, had been indulged by her mother and the grandmother who'd knitted the red shawl that, today has the ominous if brilliant look of blood on snow. Her breasts have just begun to swell, her hair is like lint, so fair it hardly makes a shadow on her pale forehead; her cheeks are an emblematic scarlet and white and she has just started her woman's bleeding, the clock inside her that will strike, henceforth, once a month.
Angela Carter (7 mei 1940 - 16 februari 1992)
De Australische schrijver Peter Carey werd geboren in Bacchus Marsh, Victoria, op 7 februari 1943. Hij woonde in Melbourne, Londen en Sydney, maar woont en werkt nu in New York waar hij verbonden is aan Hunter College, een onderdeel van de City University of New York. Aan het begin van zijn literaire carrière schreef hij copy voor reclamebureaus. Zijn boeken zijn vele malen bekroond, onder meer met de Booker Prize. Carey heeft ook meegewerkt aan de screenplay voor de film Until the end of the world van Wim Wenders.
Uit: Theft
I don't know if my story is grand enough to be a tragedy, although a lot of shitty stuff did happen. It is certainly a love story but that did not begin until midway through the shitty stuff, by which time I had not only lost my eight-year-old son, but also my house and studio in Sydney where I had once been about as famous as a painter could expect in his own backyard. It was the year I should have got the Order of Australia--why not!--look at who they give them to. Instead my child was stolen from me and I was eviscerated by divorce lawyers and gaoled for attempting to retrieve my own best work which had been declared Marital Assets.
Emerging from Long Bay Prison in the bleak spring of 1980, I learned I was to be rushed immediately to northern New South Wales where, although I would have almost no money to spend on myself, it was thought that I might, if I could only cut down on my drinking, afford to paint small works and care for Hugh, my damaged two-hundred-and-twenty-pound brother.
My lawyers, dealers, collectors had all come together to save me. They were so kind, so generous. I could hardly admit that I was fucking sick of caring for Hugh, that I didn't want to leave Sydney or cut down on drinking. Lacking the character to tell the truth I permitted myself to set off on the road they had chosen for me. Two hundred miles north of Sydney, at Taree, I began to cough blood into a motel basin. Thank Christ, I thought, they can't make me do it now.
But it was only pneumonia and I did not die after all.
Peter Carey (Bacchus Marsh, 7 mei 1943)
De 7e mei bleek een vruchtbare dag voor schrijvers. Zie ook mijn vorige twee blogs van vandaag.
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