De Litouwse schrijver en vertaler Jurgis Baltrušaitis werd geboren op 2 mei 1873 in Paantvardys. Zie ook alle tags voor Jurgis Baltrušaitis op dit blog.
The Surf
The day's wild ocean sings and thunders, And beats against the fatal shore, This breaker with dumb sorrow sunders, And these like laughing victors roar, Their sheen – one joy of vernal wonders, Their sheen – vast winter's shining hoar.
In wrath triumphant forward swinging, The lifted billow calls and fails, A joyous giant shouting, singing, Its voice the voice of sounding gales, Its glory in the sunlight flinging, Whose noonday glow it holds and hails.
Across the sea, now lightly foaming, Another rears, that stirs the deep, And floods the shore with the silence gloaming; Morose and slow it seems to creep Like one who drops, worn out with roaming, From his bent back a fatal heap.
Each moment new, with changing power, The surf is thundering alone. Now idle, now it seems to lower, Hymning a sylence all unknown, Like a dark heart asleep, – for hour On hour in restless monotone.
Jurgis Baltrušaitis (2 mei 1873 – 3 januari 1944)
De Duitse dichter en schrijver Novalis werd geboren in Oberwiederstedt op 2 mei 1772. Zie ook alle tags voor Novalis op dit blog.
Uit: Hymnen an die Nacht 3
Einst da ich bittre Tränen vergoß, da in Schmerz aufgelöst meine Hoffnung zerrann, und ich einsam stand am dürren Hügel, der in engen, dunkeln Raum die Gestalt meines Lebens barg – einsam, wie noch kein Einsamer war, von unsäglicher Angst getrieben – kraftlos, nur ein Gedanken des Elends noch. – Wie ich da nach Hülfe umherschaute, vorwärts nicht konnte und rückwärts nicht, und am fliehenden, verlöschten Leben mit unendlicher Sehnsucht hing: – da kam aus blauen Fernen – von den Höhen meiner alten Seligkeit ein Dämmerungsschauer – und mit einem Male riß das Band der Geburt – des Lichtes Fessel. Hin floh die irdische Herrlichkeit und meine Trauer mit ihr – zusammen floß die Wehmut in eine neue, unergründliche Welt – du Nachtbegeisterung, Schlummer des Himmels kamst über mich – die Gegend hob sich sacht empor; über der Gegend schwebte mein entbundner, neugeborner Geist. Zur Staubwolke wurde der Hügel – durch die Wolke sah ich die verklärten Züge der Geliebten. In ihren Augen ruhte die Ewigkeit – ich faßte ihre Hände, und die Tränen wurden ein funkelndes, unzerreißliches Band. Jahrtausende zogen abwärts in die Ferne, wie Ungewitter. An ihrem Halse weint ich dem neuen Leben entzückende Tränen. – Es war der erste, einzige Traum – und erst seitdem fühl ich ewigen, unwandelbaren Glauben an den Himmel der Nacht und sein Licht, die Geliebte.
Novalis (2 mei 1772 - 25 maart 1801) Borstbeeld in Weißenfels
De Frans-Duitse schrijver, essayist en vertaler Georges-Arthur Goldschmidt werd geboren op 2 mei 1928 in Reinbek bij Hamburg. Zie ook alle tags voor Georges-Arthur Goldschmidt op dit blog.
Uit: Die Faust im Mund
„Bis 1943 hatte ich in ständiger Aufregung gelebt, von einer Züchtigung zur nächsten, kopflos vor Schimpf und Schande, daher war mir gar nicht bewußt geworden, daß ich kleiner deutscher Flüchtling längst Französisch sprach, als ob ich das seit jeher getan hätte, als ob es meine zweite Muttersprache wäre. An jenem Oktobertag 1943 kam alles auf einmal, auch der zweifache Zugang zum Schreiben. Statt mich wie gewöhnlich zum zweihundertmaligen Abschreiben des Satzes „Ich darf im Unterricht nicht schwätzen“ oder „Ich werde Schläge bekommen, weil ich faul bin“ zu verdonnern, hatte man sich diesmal in den Kopf gesetzt, mich die „Abenteuer eines Zerstreuten“ aus den Charakteren von La Bruyère abschreiben zu lassen. Noch nie hatte ich so Französisch geschrieben. Es war, als ob ich über dem Text schwebte, nie zuvor war mir die absonderliche Anordnung all dieser Buchstaben aufgefallen, die die Seiten schmückten, aber beim Vorlesen meist nicht zu hören waren; das verlieh dem ganzen ein elegant pittoreskes Flattern, das mich staunen machte. So wurde die Sprache, die ich abschrieb, zu einer überraschenden, wunderbaren Zuflucht in der alltäglichen Not.“
Georges-Arthur Goldschmidt (Reinbek, 2 mei 1928)
De Duitse dichteres en schrijfster Angela Krauß werd geboren op 2 mei 1950 in Chemnitz. Zie ook alle tags voor Angela Krauß op dit blog.
Uit: Ich muß mein Herz üben
Gras unter dem Rücken und oben nichts als zartblauer Überfluß, Nahrung zum Aufatmen, zum Himmelsschüsseln leeren, Vorrat für bacchantische Tag- und Nachtmähler lebenslang, zum Schwelgen und Schlürfen für Nüstern und Lungenzungen und das vor Mut strotzende Herz. Gesorgt wär für alle und eine unendliche Geschichte.
Das Ganze ein flatterndes Meer, kleine Mädchen und Seeleute, Bergmänner, Frauen, die Städte bauen, Briefboten, Countertenöre. Jeder Daherlaufende ein Leben, das ich auf später verschiebe. Und noch immer kein einziger Feind, der sich gezeigt hat.
Angela Krauß (Chemnitz, 2 mei 1950)
De Duitse schrijfster Gisela Elsner werd geboren op 2 mei 1937 in Nürnberg. Zie ook alle tags voor Gisela Elsner op dit blog.
Uit: Heilig Blut
„Unwillkürlich musste er an die Behauptung seines Vaters denken, der ihm gegenüber geäußert hatte, dass die eindrucksvolle Seelenruhe, die Lüßl oft genug in kritischen Augenblicken zur Schau trage, nicht etwa auf seine Selbstbeherrschung, sondern auf ein Sedativ zurückzuführen sei. Er stellte fest, dass sich auch Hächler und Glaubrecht, die mittlerweile ihre Frühstückseier verzehrt hatten, über Lüßls an Stumpfheit grenzende Gleichmütigkeit Gedanken zu machen schienen. Während sich der letztere erst Kaffee und Milch einschenkte und daraufhin mit der Betulichkeit eines Pedanten ein Brot mit Butter bestrich, ließen sie ihn nicht aus den Augen. Sie haben sich wohl wieder einmal gedopt, erkundigte sich Hächler schließlich. Das kann Ihnen doch egal sein, erwiderte Lüßl, indem er sein Frühstücksei köpfte. Es ist mir aber nicht egal, dass ich meinen Urlaub mit einem Menschen verbringen muss, der sich mit Medikamenten voll stopft, die ansonsten nur hysterischen Weibern in den Wechseljahren verordnet werden, rief Hächler, und er sah Lüßl voller Verachtung an. Aber der war dank des Sedativs, das er offensichtlich eingenommen hatte, dermaßen dickfellig geworden, dass er nur die Achseln zuckte. Warum reisen Sie denn nicht ab, wenn Ihnen meine Anwesenheit so lästig ist, fragte er. Falls Sie etwa glauben sollten, Sie könnten mich hier herausekeln, irren Sie sich gehörig, entgegnete Hächler mit einem zornigen Auflachen, ehe er sich zurücklehnte und schweigend aus dem Küchenfenster starrte, gegen dessen Scheiben der böige Westwind seit einer Weile große Schneeflocken trieb.“
Gisela Elsner (2 mei 1937 – 13 mei 1992) Cover
Zie voor nog meer schrijvers van de 2e mei ook mijn vorige blog van vandaag,
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