De Franse toneelschrijver Bernard-Marie Koltès werd geboren in Metz op 9 april 1948. Zie ook alle tags voor Bernard-Marie Koltès op dit blog.
Uit: Les amertumes (programme du spectacle, Strasbourg, 1970)
« Le théâtre est un jeu. Si l’on veut y participer, il faut en connaître les règles, les accepter, s’y conformer, faute de quoi on se trouve inévitablement dans la position stupide d’un adulte jeté dans le filet compliqué des jeux d’enfants dont il ignore la trame, et auquel il ne pourra jamais se mêler ni rien comprendre. Il s’agit avant toute chose de décanter de se purifier au maximum des encombrements de l’intelligence à fleur de peau, décentralisée jusqu’à l’extrême. Il s’agit de retrouver les facultés de perception premières, et d’autant plus profondes qu’elles sont premières. Il s’agit de chercher la compréhension parfaite, c’est-à-dire celle qui ignore l’exégèse et la justification. Compte tenu de cela, la portée de ce spectacle se situe dans l’immédiat, dans l’expérience immédiate et, de ce fait, devrait interdire, je crois, toute espèce d’appréciation, en ce sens que l’expérience aura eu lieu ou n’aura pas eu lieu. En dehors de cela, rien en vaut la peine d’être envisagé. Démonteur du mécanisme, explorateur des règles du jeu, origine et aboutissement du jeu lui-même, le personnage d’Alexis se situe hors de l’action, puisque l’action n’existe qu’en opposition à lui. Mais c’est par lui que le spectateur peut entrer dans les limites de l’expérience, découvrant avec lui et au fur et à mesure de son “ grandissement ” autant l’essence du jeu que la fragilité des conventions sur lesquels il est établi. Comme l’acide sur le métal, comme la lumière dans une chambre noire, les amertumes se sont écrasées sur Alexis Pechkov. Elles l’ont agressé avec la violence et la rapidité de la grêle et du vent, sans qu’un trait de son visage n’ait frémi. Arraché, brûlé, debout enfin, il a arrêté les éléments comme on souffle une bougie. Et sa voix a cloué le silence.”
Bernard-Marie Koltès (9 april 1948 – 15 april 1989)
De Duitse schrijver Arnold Stadler werd geboren op 9 april 1954 in Meßkirch. Zie ook alle tags voor Arnold Stadler op dit blog.
Uit: Mein Stifter
“Doch tatsächlich: Es war ein schwieriges, von Gläubigern bedrängtes Dasein (Urban Roedl). Eigentlich genügten die Augen, um zu sehen, was da vorlag: beim dicken Stifter. Damals nahm man das Photographiertwerden noch ernst. Es war fürs Leben. So standen die Leute auch bei uns noch in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, gleichsam als Übriggebliebene und Kinder von Übriggebliebenen mit ihrer Vergangenheit im Gesicht und einer ernsten Gegenwart für eine fernere Zukunft, mit ihrem „Es wird a Wein sein – mir werden nimmer sein“ im Gesicht. Aber es gab auch schon Marlene Dietrich, die sich zuletzt in abgedunkelten Räumen in der Avenue Montaigne in Paris versteckte und die Welt ganz am Ende, als sie nicht mehr photographierbar war, wissen ließ: I have been photographed to death – Sie liebte es wohl, so festgehalten zu werden, wie sie nicht war und aussah. Eine Schauspielerin des Lebens. Was ist das für eine Welt! – in der ich leben muß. Man liefert mir mit dem Weltraumteleskop Aufnahmen von der Oberfläche des Mars, und nach neunjährigem Flug hat unsere Sonde den Saturn erreicht und wird bald von den Ringen die neuesten Daten liefern. Aber was fett macht, ist immer noch Ansichtssache. Kein Mensch und kein Wissenschaftler – die sogenannten Wissenschaftler sind doch auch Menschen, die man nun gewöhnlicherweise meist Verbraucher nennt – kann mir erklären, was die Ursache ist. Sind es die Kalorien? Was ist es, das fett macht? Sind es die Gene? Oder die Depressionen? Oder ist es die Armut? Was war es bei Stifter? Hat ihn das wirklich erst in die Leberzirrhose und von da naturgemäß in den Tod getrieben? Nicht bei uns, aber anderswo auf der Welt sterben jedes Jahr Millionen an den Folgen von Unterernährung und verunreinigtem Trinkwasser, wie die Nachrichtensprecherin ungerührt bekanntgibt und weiterliest. In einem Satz können die IG Metall und der Tod vorkommen.“
Arnold Stadler (Meßkirch, 9 april 1954)
De Duitse dichter en schrijver Julius Hart werd geboren op 9 april 1859 in Münster. Zie ook alle tags voor Julius Hart op dit blog.
Berlin (Fragment)
Endlos ausbreitest du, dem grauen Ozean gleich Riesenleib; in dunkler Ferne stoßen die Zinnen deiner Mauern ins Gewölk, und bleich und schattenhaft verschwimmen in der großen und letzten Weite deine steinigen Matten: Weltstadt, zu Füßen mir, dich grüßt mein Geist zehntausendmal; und wie ein Sperber kreist mein Lied wirr über dich hin, berauscht vom Rauch und Atem deines Mundes: Sei gegrüßt du, sei gegrüßt.
‘s ist Sommermittagszeit, und leuchtende Sonnenflut strömt aus den Himmeln über dich; rings blitzen und stammen deine Mauern, und in weißer Glut erglühen deine Dächer und der Türme Spitzen, und helle Wolken Staubs, die aus den Tiefen steigen. Gleich einem glühenden Riesenkessel liegst du, - Brand dein Atem, Feuer dein weitfließendes Gewand, starr, unbewegt, gleich wie ein Felsenmeer, das nackt mit weißen Rippen aus der Wüste steigt.
Erstorben scheinst du, doch du bist es nicht. Erzittert nicht die Luft vom dumpfen Toben des Meeres, das in deinen Schlünden bricht und wühlt und brandet, wie vom Sturm durchstoben, und donnernd taufend Schiffe zusammenschleudert? Wild gellt der Schrei der Schiffer Tag und Nacht durch Licht und Nebeldunst, und ewig tost die Schlacht in deinen Tiefen: trümmerübersät von bleichen Knochen starrt dein dunkler Grund.
Schäum’ auf, du wilde Flut und tose an! Die du zerreißend hinfegst und mit gierigem Maule zehntaufende verschlingst; ein Schrei und dann in dunklen Wirbeln schwemmst du alles Faule und Schwache tief hinab in deinen Abgrund ... Dich rührt kein Weinen und kein heiß’ Gebet, der Klagenden Geschrei lautlos und stumm verweht in deiner Brandung Donnern, aber sanft und weich umschmeichelst du des Starten Fuß.
Julius Hart (9 april 1859 – 7 juli 1930)
De Russische schrijver Lev Zinovevitsj Kopelev werd op 9 april 1912 in Kiev geboren. Zie ook alle tags voor Lev Kopelev op dit blog.
Uit: The Education Of A True Believer (Vertaald door Gary Woodward Kern)
“People, come to my aid, this is my trousseau, never e'en put on!" I heard the children echoing them with screams, choking, coughing with screams. And I saw the looks of the men: frightened, pleading, hateful, dully impassive, extinguished with despair or flaring up with half-mad, daring ferocity. "Take it. Take it away. Take everything away. There's still a pot of borscht on the stove. It's plain, got no meat. But still it's got beets, taters 'n' cabbage. And it’s salted! Better take it, comrade citizens! Here, hang on, 1'" take off my shoes. They're patched and re-patched, but maybe they'll have some use for the proletariat, for our dear Soviet power." It was excruciating to see and hear all this. And even worse to take part in it. . . . And I persuaded myself, explained to myself. I mustn't give in to debilitating pity. We were realizing historical necessity. We were performing our revolutionary duty. We were obtaining grain for the socialist fatherland. For the five-year plan. . . .l have always remembered the winter of the last grain collections, the weeks of the great famine. And I have always told about it. But I did not begin to write it down until many years later. How could all this have happened? Who was guilty of the famine which destroyed millions of lives? How could I have participated in it? We were raised as the fanatical [believers] of a new creed, the only true religion ofscientific socialism. The party became our church militant, bequeathing to all mankind eternal salvation, eternal peace and the bliss ofan earthly paradise. It Victoriously surmounted all other churches, schisms and heresies. The works of Marx, Engels and Lenin were accepted as holy writ, and Stalin was the infallible high priest... Stalin was the most perspicacious, the most wise (at that time they hadn't yet started calling him "great" and “brilliant”). He said: “The struggle for grain is the struggle for socialism.” And we believed him unconditionally”.
Lev Kopelev (9 april 1912 – 18 juni 1997)
De Duitse schrijver en milieu-acrivist Carl Amery werd als Christian Anton Mayer op 9 april 1922 in München geboren. Zie ook alle tags voor Carl Amery op dit blog.
Uit: Global Exit
„Die großen alten Systeme des Höheren, der Ethik, der Philosophie und Theologie, geben dazu nicht viel her. Sie haben die schlauen Basteleien mit Kot, Eisen und Dynamit, mit Nachschlüssel und Genomen nie als zentralen Gegenstand ihrer Betrachtung gesehen, sie haben keinen Geschmack daran. Sie bewerten, entwerten das alles als notwendige Lästigkeiten, als die – möglichst diskrete – Anfuhr der Lebensmittel durch den Lieferanteneingang ins Parterre des Zivilisationsgebäudes; in den oberen Stockwerken werden ausschließlich höhere Werte gepflegt und Sternbilder ausgespäht. Wenn grabschender Opportunismus diesem Streben zu offensichtlich lästig wird, wenn er zuviel Krach im Parterre macht, blickt man unwillig durchs Treppenhaus hinunter und mahnt zum „rechten Gebrauch“ der Ressourcen, was den Opportunisten weiter nicht stört. Spätestens seit Francis Bacon, Adam Smith und Karl Marx hat er ohnehin seine eigenen philosophischen Büchsenspanner gefunden. So konnte sich denn der Kapitalismus als „Parasit des Christentums“, oft genug in religiöse Vorwände vermummt, unbehelligt von witternden Inquisitoren durch Jahrhunderte nähren und stärken, bis er als die eine unsinnige, aber übermächtige Weltsicht und Weltordnung hervortrat, als wichtigste Quelle und Garantie zivilisatorischer Verblendung – bis hin zur Unfähigkeit, die Verblendung und ihre Gefahren überhaupt ernsthaft zu reflektieren. Diese Weltsicht und Welt-(un-)ordnung formte sich also seit Jahrhunderten. Manche erblicken ihre Keime schon im Papst-Kaiser-Streit des 11. Jahrhunderts, der im Abendland die große Scheidung von „sakral“ und „profan“ einleitete, zumindest aber im Konflikt zwischen dem Vatikan und Barbarossa, der zeitlich nicht zufällig mit dem kometenhaften Aufstieg der italienischen Stadtstaaten zusammenfiel. Wirtschaftsherrscherlicher Kolonialismus wird als System nach dem Zusammenbruch von Byzanz im IV. Kreuzzug (1204) sichtbar und wirksam; vor allem Venedig und Genua schnappen sich die Gewürzinseln der Ägäis, und das Italienische liefert alle wesentlichen Fachausdrücke der Bankersprache. Was noch fehlt, ist die große Liquidität – und der erbarmungslose Erwerbsfleiß. Erstere liefern dann Spanier und Portugiesen (nebst ihren Schmarotzern, den mehr oder weniger lizensierten nordeuropäischen Piraten und den Amsterdamer Bankern), letzteren die sogenannte protestantische Ethik des tätigen Bürgertums. (Sie wird historisch genauer zu bestimmen sein.) das alles nimmt seinen unaufhaltsamen Lauf, den schließlich hymnisch Marx‘ Kommunistisches Manifest beschreibt, und erwirbt im Laufe des 20. Jahrhunderts alle Züge einer weltweit herrschenden Religion.”
Carl Amery (9 april 1922 – 24 mei 2005)
De Iers-Amerikaanse schrijver Leonard Wibberley werd geboren op 9 april 1915 in Dublin. Zie ook alle tags voor Leonard Wibberley op dit blog.
Uit: The Mouse That Roared
“BENTER. Actually, he was making a good suggestion. MOUNTJOY. Without realizing it. The man’s even more idiotic than I thought. GLORIANA (nodding, but with an undercurrent of admiration). He's so unsophisticated he still believes that right can prevail against an odds. It's an attitude that served us well in tlT€214th Century when the French tried to invade. (Pointedly.) An attitude we'll have to assume, too-with Bascom and everyone else. MOUNTJOY (realizing). Yes. Quite right. BENTER. If anyone knew our real intention… MOUNTJOY (cutting him off). Exactly. GLORIANA (formally). Our next step will be to dispatch our declaration. (She stands up, and they spring to attention.) For the duration of the emergency, I'm dissolving parliament. For our battle cry, I suggest the appropriate slogan: Forward-re rdless of the consequences. (She starts R, cth-n' g back over her shoulder.) Attend me while I draw up the documents. (MOUNTJOY and BENTER hurry off R after her. There is another fanfare of trumpets.) (As the fanfare fades, CHET BESTON, Secretary of State of the United States, comes on L onto the left platform-~or if platform is not used, into the playing area that has been separated to the left. He is carrying a brief case and a small waterproof container for shaving things, etc. MR. BESTON is looking for someone.) MR. BESTON (calling). Miss Johnson-(Looking about; a bit sharp.) Miss Johnson, I'm in a hurry! VOICE (from off L). Right with you, sir. (MR. BESTON nods with relief at this, puts down his brief case, and unzippers his waterproof container to check the contents.) (MISS JOHNSON, an efficient government secretary, hurries onto the same playing area L. She is carrying a batch of mail and has a memo book in her hand.) MISS JOHNSON. Sir, I checked, and you can get on any of the shuttle flights between Washington and New York City. But why don't you go with the President on his plane? »
Leonard Wibberley (9 april 1915 – 22 november 1983) Scene uit de film uit 1959 met Peter Sellers in een dubbelrol als Grand Duchess Gloriana XII en als Rupert Mountjoy
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