De Zwitserse schrijver Jürg Laederach werd geboren op 20 december 1945 in Basel. Hij studeerde eerst wiskunde aan de ETH Zürich, maar wisselde van studie en begon in Basel Frans, Engels en muziekwetenschappen te studeren. Na zijn studie werkte hij een jaar lang voor een reclamebureau. Tegenwoordig is hij zelfstandig schrijver. Hij schrijft exoerimenteel proza, toneelstukken en hoorspelen. Ook vertaalt hij uit het Engels en het Frans. Af en toe treedt Laederach, die saxofoon, piano en klarinet speelt, op met de Baseler Jazzformatie BIQ.
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Werk o.a. : Einfall der Dämmerung, 1974, Ein milder Winter, 1978, Flugelmeyers Wahn, 1986, Passion, 1993, Schattenmänner, 1994, In Hackensack, 2003
Uit: Kopfschule beim Essen. Ein Stilleben
Im Endstadium meiner schweren, schon lange Zeit körperlich sich äussernden Neurose litt ich unter dem mich abscheulich peinigenden délire denormité, das meine allmählich zerfallende physische Erscheinung in mir ungeheuerlich scheinende Dimensionen erweiterte. Zoll für Zoll wurde ich ein gehetzter Antipode der wahnsinnigen Mikromanischen, die sich für Schrauben hielten und ins Brett bohrten. Nicht zu reden von meinem kopfstehenden Verfolgungswahn, bei dem ich der Verfolger war, dessen linguistische Füchse auf der atemlosen Jagd aufgescheucht durcheinanderwirbelten ich weiss, dass ihr Bau gerade ausgeräuchert wird. Griff an den Kopf, den depressiven, der sein ungelebtes Vorleben als Trauma mitschleppt. Ich sass im Gasthaus. Durch meine bei allem Verschütten arrogante Gegenwart wurde es gnadenlos auf die Stufe des Literatengasthauses gehoben. Die sozialen Verhaltensanteile meiner Instinkte waren am Schwinden. Gerade da
verlor ich, verblödend und auch organisch verblödend, weitere Körperteile, die mir im Hirn schnell nachwuchsen.
Glaubte ich, das gehe gut aus. Kaum. Dem Gasthaus fügte meine da, dort und drüben schrankenlos waltende Sprachlibido eine antipathische Servier-Tablett-Zerstörung-durchseidenohrige- Kellnerinnen zu. Das Gasthaus servierte karge, aber fettreiche Mahlzeiten an wie üblich Häftlinge, lauter Häftlinge. Sie kamen der schwarz gekleideten hochgeschlossenen, immer sitzenden, im Stehen schwankenden,
der bereits wieder sitzenden Wirtin zu Hilfe. Sie regulierten die Öfen. Sie räumten die Teller ab und zerbrachen sie dann. Zum Entstopfen drückten sie mit einer Handpumpe heisses Wasser in die Ausgüsse. Einer wollte etwas von mir, ein Häftling liess mich nicht in Ruhe. Er sah, daß ich mit dem Löffel aß, den ich aus meinem Halfter am Gürtel gezogen hatte. Ich, Grand Malade und Vollstrecker sämtlicher Testamente des Umkreises, durfte endlich die letzten Verantwortlichkeiten und Zellenerinnerungen abstreifen, um mich in die liebevollste Pflege ; anderer Wahnsinniger, viel gutmütigerer Wahnsinniger zu begeben. Ich erzähle das klar, bloß, wo war ich eben. Der Satz zerrinnt zur Pfütze. Krank bin ich nicht, denn gestern war ich schon so.
Jürg Laederach (Basel, 20 december 1945)
De Oostenrijkse schrijver Gernot Wolfgruber werd geboren op 20 december 1944 in Gmünd. Na de schooltijd werkte hij in verschillende beroepen, het laatst als programmeur. Daarna studeerde hij nog tot 1974 communicatiewetenschappen en politicologie. Sinds 1975 is hij zelfsatandig schrijver. Bekend werd hij door zijn autobiografische ontwikkelingsromans.
Werk o.a. : Auf freiem Fuß, 1975, Herrenjahre, 1976, Ankunftsversuch, 1979, Die Nähe der Sonne, 1985
Uit: Mit weit weggestreckter Hand
Den halben Sonntagabend hatte Adensam es aufgeschoben und aufgeschoben, Ismael anzurufen. Schon im voraus war er völlig sicher gewesen, wieder nichts zu sagen zu wissen, so wie er es auch zwei Tage zuvor nicht gewußt hatte, als Ismael ohne jede Einleitung gesagt hatte: Meine Mutter ist gestorben. Adensams erste Reaktion war da gewesen: Wenn ich nur nicht angerufen hätte; warum habe ich auch anrufen müssen. Und dann hatte er schnell so zu tun versucht, als könnte er Ismael die Schmerzen nachfühlen, aber er hatte nichts als Verlegenheit gespürt, zwar gewußt, wie es für ihn gewesen war, als ihn der Tod der eigenen Mutter überfallen hatte, aber er konnte sich an die Gefühle dabei nicht mehr erinnern, nur ein paar Sätze waren im Kopf, die er wahrscheinlich erst sehr viel später dazu zu sagen gelernt hatte, genau hatte er nur noch in Erinnerung gehabt, wie peinlich ihm selber die Verlegenheit der Leute gewesen war, denen er damals den Tod der Mutter am Telefon mitgeteilt hatte, und er hatte gehofft, daß Ismael das zwischen den herausgestolperten Sätzen rauschende Schweigen für Betroffenheit und Mitgefühl halten würde, während es ihm selber nur um eines ging: so schnell wie möglich zu einem Ende zu kommen. Sich irgendwie aus dieser unhaltbaren Situation zu befreien. Ohne als kalt, als gefühllos, als der sprichwörtliche Freund in der Not angesehen zu werden, der er, das war ihm aufs deutlichste bewußt, zweifellos war. Er hatte ein paar überflüssige Fragen gestellt, und Ismael hatte in tonlosen Sätzen berichtet, daß er seit seiner Flucht aus dem Iran, die mittlerweile mehr als sein halbes Leben lang her war, die Mutter nicht mehr gesehen und daß er ihren Tod von seinem Bruder erfahren habe, gestern erst, eine Woche danach, zufällig sei er den Bruder besuchen gefahren, und der habe ihm dann eben nicht mehr verheimlichen können, was man ihn wegen seines Zustandes eigentlich überhaupt nicht hatte wissen lassen wollen. Immer wieder hatte Adensam nach Worten des Trostes gesucht, aber in seinem wie mit Werg oder feuchten Sägespänen ausgestopften Kopf keine finden und wenn, dann nicht herausbringen können. Als er nach dem Satz, ob er irgend etwas für ihn tun könne, den Ismael gleich abwehrte, es endlich geschafft hatte, den Hörer aufzulegen, hatte er das so leise und sacht getan, als könnte Ismael ihm das als das nicht zustande gebrachte Mitgefühl anrechnen.
Gernot Wolfgruber (Gmünd, 20 december 1944)
De Turkse schrijver Aziz Nesin werd geboren op 20 december 1915 in Istanbul. Aziz Nesin was de eerste satiricus van de moderne Turkse literatuur. Hij publiceerde meer dan honderd boeken: verhalenbundels, romans, toneelstukken en sprookjes. De genadeloze manier waarop de populaire schrijver/journalist de Turkse bureaucratie hekelde, bracht hem veelvuldig in conflict met de autoriteiten en ruim vijf jaar van zijn leven sleet hij in gevangenissen. In 1993 haalde hij zich de woede op de hals van de fundamentalisten door in zijn krant Aydinlik excerpten te publiceren van De Duivelsverzen - overigens tegen de zin van Salman Rushdie.
Uit: Memoirs of an exile
"My father, an Anatolian village boy, came to Istanbul at the age of thirteen. My mother, from another Anatolian village, also came to Istanbul as a very small child. They had to make this journey, meet in Istanbul and get married so that I could come into the world.
The choice was not left to me, so I was born at a very unsuitable time--the bloodiest and most fiery days of World War I, in 1915. Again, the choice not being in my hands, my birth occurred not only at an unseemly time but in an unfavorable place, on Heybeli Island. Heybeli lies offshore of Istanbul and was the summer residence of Turkey's richest people. And since the rich couldn't live without the poor--they had such a great need for them--we, too, lived on the island.
I don't mean to imply with these remarks that I was unlucky. On the contrary, I consider myself as being quite fortunate in not coming from a rich, noble and famous family.
They named me Nusret. In Turkish, this Arabic word means 'God's Help.' It was a name entirely fitting to us because my family, destitute of any other hope, placed all their hope in God.
Ancient Spartants killed, with their own hands, offspring that were born weak and puny, raising only the strong and healthy. This process of selection for us Turks is formed by nature and society. When I disclose that four brothers died in infancy, unable to endure their hostile environment, you will easily understand how stubborn I was in surviving. And my mother, unable to endure her twenty-sixth year, died, leaving this beautiful world, so worth living in, to those were strong. In capitalist countries the milieu is excelent for merchants; in socialist countries, most favorable for writers. That is, a man who knows his business must become a writer if he's in a socialist state, or a merchant if he's in a capitalist one. How contrary a man I was going to be was already evident in my childhood, for even at the age of ten, in a country like Turkey--a capitalist scrap pile--I'd determined to become a writer though no one in my family could read or write.
Aziz Nesin (20 december 1915 6 juli 1995)
De Duitse dichter en activist Ferdinand Avenarius werd geboren in Berlijn op 20 december 1856. Avenarius was een neef van Richard Wagner. Zijn opleiding volgde hij in Berlijn en Dresden waarna hij studeerde aan de universiteit in Leipzig en de universiteit Zürich. Na zijn reizen door Italië en Zwitserland vestigde hij zich definitief in Dresden. Gewoonlijk bracht hij echter de zomer door op het eiland Sylt, dat hij in zijn geschriften romantiseerde en zo populair maakte. In 1887 richtte Avenarius het tijdschrift "Der Kunstwart" op, waarin hij met een reeks schrijvers en dichters actuele onderwerpen uit de kunst en cultuur behandelde.
Kornrauschen
Bist du wohl im Kornfeld schon gegangen,
wenn die vollen Ähren überhangen,
durch die schmale Gasse dann inmitten
schlanker Flüsterhalme hingeschritten?
Zwang dich nicht das heimelige Rauschen,
stehn zu bleiben und darein zu lauschen?
Hörtest du nicht aus den Ähren allen
wie aus weiten Fernen Stimmen hallen?
Klang es drinnen nicht wie Sichelklang?
Sang es drinnen nicht wie Schnittersang?
Hörtest nicht den Wind du aus den Höhn
lustig sausend da sie Flügel drehn?
Hörtest nicht die Wasser aus den kühlen
Tälern singen du von Rädermühlen?
Leis, ganz leis nur hallt das und verschwebt,
wie im Korn sich Traum mit Traum verwebt,
in ein Summen wie von Orgelklingen,
drein ihr Danklied die Gemeinden singen.
Rückt die Sonne dann der Erde zu,
wird im Korne immer tiefre Ruh',
und der liebe Wind hat's eingewiegt,
wenn die Mondnacht schimmernd drüber liegt.
Wie von warmem Brot ein lauer Duft
zieht mit würz'gen Wellen durch die Luft.
Ferdinand Avenarius (20 december 1856 22 september 1923)
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