De Nederlandse dichter, vertaler en godsdiensthistoricus Theo van Baaren werd op 13 mei 1912 geboren in Utrecht. Zie ook alle tags voor Theo van Baaren op dit blog.
Avondoverpeinzing
Nog is gestild niet, wat mijn dag bewoog, de wrange zorg om brood en melk voor morgen; nog flakkert diep en in een hoek verborgen het wreede vuur, dat mij gestaag verbrandt. Ik ben een land, waarin de oorlog woedt, dat uitgeput den vijand voeden moet. Ik ben een halm, die langs de straatweg staat, waar voet na voet gedurig over gaat. Maar elke oorlog vindt een eindlijk end en elke halm richt zich vertrapt weer op. Zoo doe ik ook, en elken avond wend ik mij opnieuw met open hart tot God.
Sonnet van het mensenleven
Wie weet, vraag ik, wat zijn bestemming is op deze bol: verliezen of verwerven, genot en lust, of alle vreugde derven, een lichte dag of diepe duisternis? Wij weten 't niet, slechts dit is ons gewis, dat iedereen te zijner tijd moet sterven, en dat, wat mij met moeite hier verwerven daarginds slechts waardeloze rommel is. Waartoe dan nog geploeterd en gezwoegd? Kan 't ergens zwaarder zijn dan hier op aarde? Waarom dan niet dit afscheid wat vervroegd? Wat heeft ons hier-zijn dan voor nut en waarde? Maar ach, wie eens een zoete vrucht geproefd, wil niet meer weg uit deze schrale gaarde.
Theo van Baaren (13 mei 1912 - 4 mei 1989) Portret door Pieter Pander, 2007
De Oostenrijkse schrijver en acteur Gregor von Rezzori werd geboren op 13 mei 1914 in Czernowitz. Zie ook alle tags voor Gregor von Rezzori op dit blog.
Uit: Mir auf der Spur
„Ich trat in der Verkleidung eines Familienvaters auf. Ich hatte Weib und Kind. Dabei konnte ich nichts und hatte keinen Pfennig in der Tasche. Es herrschte noch, was ich »die Eiszeit der Eisenmänner« nannte. Zwar klirrte es nicht mehr von Eis und Eisen. Selbst der Frost war ausgezehrt. Die Helden seien müde, hieß es damals. Die Eisenmänner spien kein Feuer mehr aus ihren vielerlei Rohren. Sie warfen keine Bomben mehr auf die Schutthalden, die von den Städten übriggeblieben waren. Es hieß, das Gute habe übers Böse gesiegt. Die Sieger mußten die Besiegten bewachen. Die Eisenmänner waren noch überall im Land und hielten alle Grenzen zu. Deutschland war mein Gefängnis. Ich war ein Staatenloser ohne Papiere. Nicht einmal solche, die zu erkennen gaben, wo ich beim Kampf des Bösen gegens Gute gestanden war. Ich war ein verdächtig Gesinnungsloser. Bestenfalls gehörte ich zu den Lauen, die Gott und andere Generalpächter des Guten ausspien aus ihrem Mund. Trotzdem hatten Wohlmeinende mir die Möglichkeit zugesagt, daß ich für eine Weile nach England könnte. Es war Frühjahr 1947. Ich sollte zeitweilig Ausgang aus dem Gefängnis ins Armenhaus haben. Meine Ungeduld zu wissen, ob das wahr werden würde, war so groß, daß ich einen Mann aufsuchte, von dem es hieß, er könne die Zukunft voraussagen. Er war ein Astrologe und hieß Wolf. Seine Geschichte ist abenteuerlich. Mit einer Gruppe seinesgleichen – Magier, Astrologen, Pendler, Chiromanten, Kartenaufschläger – war er auf Sonderbefehl des Oberbösen Heinrich Himmler in das Gefängnis im Bendlerblock gesperrt gewesen. Das war ein ungewöhnlicher Aufenthaltsort. Der Krieg ging seinem Ende zu. Man war nicht langmütig mit Nutzlosen. Es sei denn, man konnte die Nutzlosen nutzen. Die Eingekerkerten verständigten sich untereinander durch Kassiber. Es stellte sich heraus, daß unter ihnen auch Historiker und Altphilologen waren. Ihnen hatte man ein riesiges Material zur Ausschlachtung gegeben: Aus dem gesamten deutschen und von Deutschland besetzten Raum die Akte inquisitorischer Untersuchungen von ketzerischen Alchimisten, Zauberern, von Hexenprozessen und Hexenverbrennungen. Es war nicht ersichtlich, zu was das führen sollte. Man vermutete, zu einem Angriff auf die katholische Kirche. Aber die Protestanten hatten mehr Hexen verbrannt. Die Magier und Wahrsager standen unter beständigem Verhör. Was man von ihnen erfragte, lief darauf hinaus, daß die Mannen Himmlers sich im Reich des Übernatürlichen umschauen wollten. Sie wollten zaubern lernen.“
Gregor von Rezzori (13 mei 1914 – 23 april 1998) Cover
De Duitse dichter Reinhold Schneider werd op 13 mei 1903 geboren in Baden-Baden. Zie ook alle tags voor Reinhold Schneider op dit blog.
Gnade der Zeit
Dies ist die Zeit der Gnade und der Sünde, Und unsre Zeit, die nimmer wiederkehrt, Da Gott das Herz, das tiefverwirrte, lehrt, Daß es im Weltenlauf sich selbst ergründe.
Am Jetzt liegt alles; daß uns Feuer zünde Von oben her und den Gewalten wehrt Und tief in uns des Dämons Macht verzehrt, Und sich der Wahrheit treu das Herz verbünde.
Klagt nicht die Väter an! Erwartet nicht Das Heil vom Tage, der uns nimmer tagt! Von jedem Herzen wird die Welt bewegt.
Es wird sie wandeln, wenn es das Gericht Sich selbst bereitet und das Zeichen fragt Der dunklen Zeit, die Gott ihm auferlegt.
Gewohnte Pfade gehe ich nicht mehr
Gewohnte Pfade gehe ich nicht mehr. Ich fliehe was ich war; der Anfang nur. Verjährter Schmerzen dicht verwachsne Spur, Berückt mich nachts zu scheuer Wiederkehr.
Die Worte langer iahte schallen leer, Ertaubte Saat auf steinbedeckter Flur. Leicht wie der Treue oft erneuter Schwur Und flüchtig wie der Freunde Schattenheer.
Der Erde letztes Bild ist offenbar: Ein ausgebrannter Stern; ihn anzuschauen Mußt ich den Winter meiner Zeit erleiden.
Das Kreuz allein ist unbesieglich wahr. Vor dem der Reue heiße Tränen tauen Und Liebe hofft, die nichts vermag zu scheiden.
Reinhold Schneider (13 mei 1903 – 6 april 1958)
De Duits-Nederlandse schrijver Jacob Gottfried Haafner werd geboren op 13 mei (volgens anderen op 13 maart) 1754 in Halle an der Saale. Zie ook alle tags voor Jacob Haafner op dit blog.
Uit: Lotgevallen op eene reize van Madras over Tranquebaar naar het eiland Ceilon
“Deze voorslag geviel mij, en ik bedacht mij niet lang dien aanteneemen. Wel is waar, ik had mij aan den zeedienst toegewijd, en was ook reeds zoo verre in, de Stuurmanskunst ervaren, dat ik mijn examen als Derdewaak , tegenwoordig Sous-lieutenant, zoude hebben kunnen doen; ik konde dus bij verplaatsing op een ander schip, [...], of vacature, op bevordering hoopen; doch hier had ik meer kans, meer gelegenheid, dacht ik, om voort te komen, en oneindig minder gevaaren en onaangenaamheden te wachten. buitendien, zoo ik aan boord bleef, had ik alles . van de wraakzucht van KOELBIER te vreezen. Ik was eigenlik de belhamel geweest, die den Serang en alle de andere, tot deze aanklagte had opgehitst. Ik had de verklaaring gemaakt, en kreeg hij mij eens weder in zijne magt, konde hij mij wel het zelfde lot der ongelukkige doen ondergaan. Het waren zijne eerste moorden niet (*), en wat zoude ik 'tegen zijne mishandelingen hebben kunnen doen? Een kapitein van zoo een schip heeft over het volk eene despotische magt, en vele maaken 'er een verschrikkelijk misbruik van. Ik bleef dus aan den wal, en in plaats van op het secretarij, plaatste men mij als jong adsistent op het Negotiekantoor; waar men toenmaals juist gebrek aan klerken had. Zoo was ik dan eindelijk van dit ellendig zwalken bevrijd, en uit eene woelige en gevaarlijke levenswijze, bevond ik mij, op eenmaal in eene stille en eenvormige, overgebragt; doch hierin bestond dan ook al het onderscheid. Ik vond welhaast dat ik de eene slavernij, den eenen armzaligen staat, tegen den anderen had verwisseld, en alles wel ingezien, had ik niet veel bij de ruiling gewonnen. Aan boord behoefde ik mij niet om mijnen kost te bekommeren, noch huis- of kamerhuur te betaalen; was het mijne wacht niet, dan ging ik naar de kooi, of deed wat mij behaagde. Ik had overvloedig tijd om te leezen, te schrijven, of mij in de een of andere wetenfchap te oefenen, en met dit al draaide mise gage voort, en ik had altijd geld te goed.”
Jacob Haafner (13 mei 1754 – 4 september 1809) Cover
De Zwitserse schrijver en literatuurwetenschapper Adolf Muschg werd geboren op 13 mei 1934 in Zollikon, kanton Zürich. Zie ook alle tags voor Adolf Muschg op dit blog.
Uit:Der weiße Freitag
“Der Gletscher stürzte scheinbar unaufhaltsam von oben, die Klippen an seiner Stirn standen wie gefrorene Gischt, und aus Spalten und Klüften zündete ein unirdisches Vitriolblau. Aber der Strom war erstarrt, und gut ließ sich erkennen, wo wieder fester Boden begann. Hier hatte sich frischer Schnee auf ein Durcheinander rundgeschliffener Felsblöcke gesetzt, zwischen denen der Abfluß, den Augen verborgen, nur dem Ohr vernehmbar, seinen überstürzten Weg in die Tiefe suchte. Nach dieser Seite lag das große Tal in stumpfem Grau. Da waren sie hergekommen und, ohne innezuhalten, auf dem Hang dem Gletscher gegenüber weitergestiegen. Sie waren ein kleiner Zug von Menschen, der sich so langsam entfernte, daß sie kaum von der Stelle zu rücken schienen. Bewegung war nur am wechselnden Abstand zwischen ihnen auszumachen und am anhaltenden Versuch, ihn wieder zu schließen. Dabei verschwanden ihre Körper immer wieder in den Schneeweben, die der beständige Wind über die ansteigende Fläche trieb, so daß sich ihre Ränder zum Himmel aufzulösen schienen. Erst gegen den Zenit wurde er hell wie Glas. Es waren fünf. Sie rückten von der Stelle, als wären ihnen die Füße abgeschnitten, und der vorderste, breiter als die übrigen, schien immer wieder im Boden zu versinken, dennoch ging er regelmäßig wie ein Uhrwerk. Der nächste, der eine unförmige Last trug, blieb ihm dicht auf der Spur, nur daß er sich manchmal umwandte, um nach dem dritten zu sehen, der seinerseits bemüht schien, die Reihe nicht abreißen zu lassen. Denn der letzte der fünf wollte immer wieder zurückfallen, und der vierte, klein, aber stämmig, hatte ihn am Arm gefaßt, um ihn weiterzuziehen. Schließlich tauschten sie den Platz, und immer wieder hätte ein Betrachter den Kleinen den Größeren schieben sehen und sich wundern können, warum der Führer des Zugs den strengsten Weg gewählt hatte. Er hätte den Anstieg mit einem Bogen hie und da erträglicher machen können, aber der neue Schnee zeigte an, daß er locker saß und seine Unterlage jederzeit, durch Abrutschen breiter Lagen, freilegen konnte. Unter diesen Umständen war die steile Naht, welche die Berggänger geradewegs in die Fallinie zogen, die am wenigsten gefährliche Spur, dabei alles andere als gefahrlos, wie die rieselnden Schollen anzeigten, welche sie immer noch lostraten.“
Adolf Muschg (Zollikon, 13 mei 1934)
De Canadese schrijver Roch Carrier werd geboren op 13 mei 1937 in Sainte-Justine, Quebec. Zie ook alle tags voor Roch Carrier op dit blog.
Uit: The Hockey Sweater
“Monsieur Eaton answered my mother's letter promptly. Two weeks later, we received the sweater. That day I had one of the greatest disappointments of my life! Instead of the red, white, and blue Montréal Canadiens sweater, Monsieur Eaton had sent the blue-and-white sweater of the Toronto Maple Leafs. I had always worn the red, white, and blue sweater of the Montréal Canadiens. All my friends wore the red, white, and blue sweater. Never had anyone in my village worn the Toronto sweater. Besides, the Toronto team was always being beaten by the Canadiens. With tears in my eyes, I found the strength to say: "I'll never wear that uniform." "My boy," said my mother. "first you're going to try it on! If you make up your mind about something before you try it, you won't go very far in this life." My mother had pulled the blue and white Toronto Maple Leafs sweater over my head and put my arms into the sleeves. She pulled the sweater down and carefully smoothed the maple leaf right in the middle of my chest. I was crying: "I can't wear that." "Why not? This sweater is a perfect fit." "Maurice Richard would never wear it." "You're not Maurice Richard! Besides, it's not what you put on your back that matters. It's what you put inside your head." "You'll never make me put in my head to wear a Toronto Maple Leafs sweater."
Roch Carrier (Sainte-Justine, 13 mei 1937)
De Oostenrijkse schrijver Franz Michael Felder werd geboren op 13 mei 1839 in Schoppernau. Zie ook alle tags voor Franz Michael Felder op dit blog.
Uit: Reich und arm
»Möchte doch sehen, was das Männchen für ein Gesicht macht, wenn wieder nichts gekommen ist«, lachte der frühere Gemeindevorsteher, der bei den Bauern mehr galt als der behagliche Patron, welcher jetzt diesen Titel hatte. Schon im nächsten Augenblick war's, als ob es da drüben halbe Batzen zu schneien angefangen hätte bei heiterem Himmel; sogar sehr sparsame Hausväter, die sonst nicht einmal jedes Vierteljahr ein Bierglas zu sehen, geschweige denn ein Glas Bier zu trinken bekamen, vermochten jetzt dem Drange nicht zu widerstehen und folgten dem Altvorsteher auf den Tritt, so daß die Gasse beinahe zu schmal wurde. Staunend, mit einer Art von Ehrfurcht sahen viele, die noch ihr Lebtag keinen Brief erhielten, wie das Mathisle jetzt einen solchen gleich einer Siegesfahne jubelnd emporhielt. Es war und blieb halt doch merkwürdig, wie so ein Blatt für dieses kleine, ganz unbedeutende Männchen aus der weiten Welt sich bis da hereinfinden konnte. »Nun, was schreibt der Spitzbube?« fragte der Altvorsteher lächelnd. »Ich hab' erst angefangen, aber kommt nun Ihr und leset es, bevor es ganz dunkel wird«, sagte das Mathisle, indem es davon in die Stube eilte. Mit einer Langsamkeit, die das ihm geschenkte Vertrauen nur schlecht zu würdigen schien, folgte der Altvorsteher dem an ihn ergangenen freundlichen Ruf. Ruhig legte er Mathisles Brief auf den noch etwas feuchten Tisch vor sich hin, bestellte sich einen halben Schoppen Wein, zog dann die Hornbrille heraus, wischte eine Weile mit dem Halstuchzipfel an den Gläsern herum und begann endlich, nachdem er noch den neben ihm sitzenden Gemeinderäten die großmächtige Schnupftabakdose vorgehalten hatte, mit Gemeindedienerstimme zu lesen. Der Brief erzählte viel von Hunger und Kummer; doch, schrieb Jörg unter anderem, werde das nun bald überstanden sein. In einigen Wochen bekomme er Urlaub und könne dann heim, wenn man so gut sei, die Zehrung zu überschicken. Es werde wohl noch etwas da sein von dem, wofür er verkauft worden sei. Die Heimat habe er übrigens noch nicht vergessen und fluche noch täglich, allen, die ihn unter die Soldaten gebracht oder doch dabei ein Auge zugedrückt hätten. Besonders für den Vorsteher sei es eine Schande, daß – Mit den Worten: »Er ist noch immer ein Lümmel«, warf der Letztgenannte das Schreiben auf den Tisch; unmutig verließ er das noch volle Glas und die Stube."
Franz Michael Felder (13 mei 1839 – 26 april 1869) Hier met echtgenote en moeder (midden), en drie van zijn vijf kinderen
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