De Duitse schrijver Hanns-Josef Ortheil werd geboren op 5 november 1951 in Keulen. Zie ook mijn blog van 5 november 2006 en ook mijn blog van 5 november 2007 en ook mijn blog van 5 november 2008.xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
Uit: Die Erfindung des Lebens
Damals, in meinen frühen Kindertagen, saß ich am Nachmittag oft mit hoch gezogenen Knien auf dem Fensterbrett, den Kopf dicht an die Scheibe gelehnt, und schaute hinunter auf den großen, ovalen Platz vor unserem Kölner Wohnhaus. Ein Vogelschwarm kreiste weit oben in gleichmäßigen Runden, senkte sich langsam und stieg dann wieder ins letzte, verblassende Licht. Unten auf dem Platz spielten noch einige Kinder, müde geworden und lustlos. Ich wartete auf Vater, der bald kommen
würde, ich wusste genau, wo er auftauchte, denn er erschien meist in einer schmalen Straßenöffnung zwischen den hohen Häusern schräg gegenüber, in einem langen Mantel, die Aktentasche unter dem Arm.
Jedes Mal sah er gleich hinauf zu meinem Fenster, und wenn er mich erkannte, blieb er einen Moment stehen und winkte. Mit hoch erhobener Hand winkte er mir zu, und jedes Mal winkte ich zurück und sprang wenig später vom Fensterbrett hinab auf den Boden. Dann behielt ich ihn fest im Blick, wie er den ovalen Platz überquerte und sich dem Haus näherte, er schaute immer wieder zu mir hinauf, und jedes Mal ging beim Hinaufschauen ein Lachen durch sein Gesicht.
Wenn er nur noch wenige Meter von unserem Haus entfernt war, eilte ich zur Wohnungstür und wartete darauf, dass sich die schwere Haustür öffnete. Ich blieb im Flur stehen, bis Vater oben bei mir angekommen war, meist packte er mich sofort mit beiden Armen, hob mich hoch und drückte mich fest. Für einen Moment flüchtete ich mich in seinen schweren Mantel, schloss die Augen und machte mich klein, dann gingen wir zusammen in die Wohnung, wo Vater den Mantel auszog und die Tasche
ablegte, um nach Mutter zu schauen.
Das Erste, was er in der Wohnung tat, war jedes Mal, nach Mutter zu schauen. Wo war sie? Ging es ihr gut? Sie saß meist im Wohnzimmer, in der Nähe des Fensters, heute kommt es mir beinahe so vor, als habe sie in all meinen ersten Kinderjahren ununterbrochen dort gesessen. Kaum ein anderes Bild habe ich aus dieser Zeit so genau in Erinnerung wie dieses: Mutter hat den schweren Sessel schräg vor das Fenster gerückt und die helleGardine beiseite geschoben. Neben dem Sessel steht ein
rundes, samtbezogenes Tischchen, darauf eine Kanne mit Tee und eine winzige Tasse, Mutter liest.
Oft liest sie lange Zeit, ohne sich einmal zu rühren, und oft schleiche ich mich in diesen stillen Leseraum, ohne dass sie mich bemerkt. Ich kauere mich leise irgendwohin, gegen eine Wand oder vor das große Bücherregal, ich warte. Irgendwann wird sie etwas Tee trinken und von ihrer Lektüre aufschauen, das ist der Moment, in dem sie auf mich aufmerksam wird. Sie schaut etwas erstaunt, ich schaue zurück, ich versuche, herauszubekommen, ob ich mich zu ihr ans Fenster setzen darf
Hanns-Josef Ortheil (Keulen, 5 november 1951)
De Duitse schrijfster, uitgeefster en actrice Ulla Berkéwicz werd geboren op 5 november 1948 in Gießen als Ursula Schmidt. Zie ook mijn blog van 5 november 2008.
Uit: Überlebnis
Die einzige Angst, die ich jetzt noch habe, ist die, zu vergessen. Vergessen ist eine Frage der Zeit. Jenseits des Vergessens ist die Zeitlosigkeit. Jenseits der Zeit die Ewigkeit.
Ich hatte ihm meine Swatch geschenkt, weil seine Rolex stehngeblieben war. Er hat sie anbehalten. Jetzt tickt sie in seinem Grab.
Die Zeit tickt. Die Zeit setzt aus und nie wieder ein. Erinnern und Erwarten aber lebt alles Sterben auf, und die Gegenwartsgewalt bringt mich doch nicht um die Ecke, oder?
Seit ich aufgestanden war aus unserm alten Bett, fünf Stunden oder sechs nach unserm Zeitende, war die Einsicht dagewesen, die Aufsicht, Übersicht: Der irdische Schauplatz, der Ort der Handlung, hing wie ein Spielkreis, eine kleine, grell erleuchtete Arena im dunklen Riesenraum vor, hinter, unter mir. Theater, eine Bühne, Epidavros, wo er vor gar nicht lange noch gesessen, wo er gehört, gesehn, wie ich da in der heiligen Mitte Mätzchen für ihn mache, wo die Stecknadel, die der Spieler in den Kreis wirft, noch den letzten Rang erschauern läßt, wo kurz vor Torschluß der Eukalyptushaine kein Sterblicher mehr unterwegs ist, nur er und ich, nur wir, und ich in meiner Spielkreismitte flüstre ihm alles, was ich habe, zu.
Ob der Spielspieler hier, vom wundesten Punkt aus, wo es krankt und stirbt, auch gehört wird, wenn er Hilfe schreit, dort oben in den Rängen?
Die Arena grellt, die Welt ist in vollem Gange. Und während Klingeln schrillen, Kameras aus den Büschen blitzen, während Leute, überweltigt, wie sie sind, durch Türen brechen, an mir zerren, reißen und mich trösten:
»Das Schlimmste kommt erst noch, du wirst sehr einsam sein«
während ich in der Morgenfrühe nach der Todesstille meinen zitternden Mund nicht in den Griff kriege und meine Hand mir wehtut während der Klingelsturm ausschrillt und sie sich trollen ohne Witwenbeute während die Windgardinen wehn und ich in meinem roten Jäckchen im Durchzug stehe und weiß, daß ich vergessen habe, mein schwarzes anzuziehn
während es stiller wird im Haus und sich die Schmerzgemeinschaft rottet
während es dunkler wird und sich die Angstgemeinschaft duckt
während die Swatch tickt und die Fenster schlagen
während es klirrt und bricht im Haus,
während sie heulen und ihn anschaun, ihm ins Gesicht schaun, in die offenen Hände
während die Swatch an seiner Linken immer lauter tickt, sie wegtickt, raustickt, damit sie ihm nichts abschaun, damit sein Bild, das Abbild, das sich von ihm gebildet hat, nicht abgeschaut wird, abgenutzt, damit es nicht verbraucht wird und verdaut und ausgeschieden wie alles sonst auf dieser Welt...(...)
Ulla Berkéwicz (Gießen, 5 november 1948)
De Amerikaanse schrijfster Joyce Maynard werd geboren op 5 november 1953 in Durham, New Hampshire en volgde een opleiding aan de Phillips Exeter Academy. Zie ook mijn blog van 5 november 2008.
Uit: The Usual Rule
Louie wasn't allowed to watch TV unsupervised anymore, because you never knew when they were going to break into the programming with some piece of news, and it was never good.
Louie was in the family room, eating his cereal. Nobody had gotten around to turning on the lights. Josh had taken the batteries out of hte remote control, so he couldn't turn the television on. Now he sat there in his elf costume, with his cereal bowl set on the tray table they used to put their food on, video nights, when Josh had a gig and their mom let them eat their meals with a movie. His back was strangely straight, as if he was balancing a book on his head, and he was holding his spoon in midair. The way he was sitting reminded Wendy of squirrels you'd see in the park--the way one would freeze halfway up a tree, or in a patch of grass, and lock its eyes on some random spot for long seconds, before it got back to whatever it was doing before.
Come on into my room, Louie, she said. I'll read to you.
She'd told him to bring a pile of books into bed, the way her motehr had done with her when she was little. They had already read Katy and the Big Snow and Cloudy With a Chance of Meatballs and Curious George. Now he wanted Goodnight, Moon.
Don't you want a more grown-up book than that, Louie? she asked. Their mother used to read Goodnight Moon to him way back, when he still slept in his crib.
I want this one. He put the old familiar book in her hands. They were in her bed now. He adjusted his body so he was curled up against her tight. She started reading.
"In the great green room there was a telephone and a red balloon," she began. "And a picture of the cow jumping over the moon."
As she read the words, he placed his finger ont he part of hte picture she was talking about, the same way their mother had taught her to do when she was very little. When she got to the part about the quiet old lady murmuring hush, Louie put his finger up to his lips the same way Wendy used to when she was little. SHe'd forgotten how her mother always did that on this page.
Joyce Maynard (Durham, 5 november 1953)
De Nederlandse schrijfster Anna Maria van Schurman werd geboren in Keulen op 5 november 1607. Zie ook mijn blog van 5 november 2006. Zie ook mijn blog van 5 november 2008.
Uit: Brief aan Dorothea Moore
Utrecht, 1 April 1641,
Aan Mevrouw Moore,
Uw brieven waren zoeter voor mij dan honing. Omdat ik me erg verheug om met u van gedachten te kunnen wisselen, zou ik ook veel sneller gereageerd hebben, ware het niet dat ik lang heb moeten wachten op mijn broer die van plan was naar Engeland te gaan en u mijn antwoord zou overbrengen. Hij zal u vertellen hoe ik leef en mijn diepe gevoelens tegenover u verklaren. Ik wil echter onmiddellijk ingaan op de serieuze argumenten van uw brief.
U vraagt me dus hoe ik mijn zaken regel en orden om met de minste ergernis door de moeilijkheden van het leven te gaan, vooral in deze rampzalige tijden. Ik aanvaard het als een bewijs van uw buitengewone bescheidenheid en beleefdheid dat u mijn voorbeeld niet onwaardig vindt om na te volgen. Toch twijfel ik niet, als we door Gods genade ooit het geluk zouden mogen smaken om in hetzelfde huis samen te wonen dat we elkaar in samenwerking van tot studiegeneigde geesten wederzijds tot grotere deugd aan kunnen sporen. Hoe dan ook, ik zal u kort vertellen op welk doel ik mik - niet dat ik het altijd bereik. De kortste en verreweg de veiligste weg laat de Poolster van de Heilige waarheid ons zien. Een inderdaad waar woord is door de grote Graaf van Mirandola gezegd:
Filosofie zoekt de waarheid, Theologie vindt de waarheid, Religie bezit de waarheid. Maar om nu niet te ver van m'n doel af te wijken, stellen wij met de grote filosoof Epictetus dat menselijke zaken op twee manieren aangepakt kunnen worden.
Niet, zoals hij zegt, dat de een slechts geschikt en de andere meest ongeschikt is, nee, allebei zijn uiterst geschikt als ze op de juiste manier aangepakt worden. Ongetwijfeld moet alles wat strekt tot een goed en mooi leven noodzakelijk aan de goddelijke voorzienigheid of aan onze plicht toegeschreven worden.
Wat de eerste manier betreft, is mijn enigste zorg dat ik in zaken die buiten onze macht liggen, om al mijn zorgen op God te werpen, volgens het advies van de Apostel: Werpt al uw zorgen op hem want Hij zorgt voor u. Immers, dit is de bron van al onze onrust, dat wij gewoonlijk al te bezorgd de afloop van dingen in onze geest heen en weer rollen terwijl die alleen afhangen van het oordeel van de Hoogste Macht.
Anna Maria van Schurman (5 november 1607 4 of 14 mei 1678)
Portret van Anna Maria van Schurman, door P.W.M. Trap
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